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Mittwoch, 16. April 2014

Vulkan - Frühwarnung mit neuer Satellitengeneration

NEWS:


Mit dem Start des Sentinel-1A Beobachtungs- Satelliten, hat die ESA (Fotos) am 3. April 2014 den Ersten von einer neuen Flotte von Satelliten gestartet. Sie sollen eine Fülle an Daten und Bildmaterial von bisher nicht gekannter Präzision liefern. Mit einem C-Band Synthetic Aperture Radar (SAR) -  ein Allwetter-, Tag und Nacht Radar, wird die Erdoberfläche alle 6 Tage komplett frisch gescannt. Dabei können Oberflächenverformungen ab einem Millimeter Veränderung bereits erkannt werden. Die Radar- Interferometrie kombiniert zwei oder mehr Radarbilder über dem gleichen Gebiet, um Veränderungen von schon geringfügigen Bodenbewegungen zu registrieren.
Es ist eine neue Art von GPS Messung, die wir auf El Hierro durch die japanische Universität Nagoya kennen.
Eine Vulkanfrühwarnung auch für Gebiete die nicht ständig von GPS Sensoren überwacht werden. Aufsteigende Magma und erhöhter Druck in der Magmakammer wölbt die darüber liegende Erdkruste. Erste Anzeichen für eine bevorstehende Eruption.

Mit den Folgesatelliten soll bis 2015 ein lückenloses Warnsystem geschaffen werden. Auch soll es Informationen zur Überwachung von Gesteinsverschiebungen vor Erdbeben oder etwa drohenden Erdrutschen liefern.

In den letzten Tagen nehmen die Beben unter El Hierro wieder zu (IGN Grafik links). Gestern 8 Beben - heute bereits 2 Erdstöße. Es sind schwache Beben bis ML1,8. Die Tiefe variiert zwischen 9 und 13 km Tiefe.
Auch die Ausgangslage liegt jetzt wieder mehr zentral über der alten Haupt- Magmakammer um den Tanganasoga und dem Golfobecken (Grafik).

Die Bodenverformung bleibt konstant auf hohem Niveau. Hier hat sich seit dem letzten Bebenschwall Mitte März 2014 keine große Veränderung ergeben. Wie beim Aufpumpen eines Fahrradreifen bleibt der letzte Pumpstoß erhalten. Der Schlauch hält dicht bzw. es findet keine Druckabgabe in das Nachbargestein statt.

Montag, 19. November 2012

El Hierro Vulkan - Satelliten Interferometrie

NEWS:
Ein neuartiges Verfahren um die Bodenverformung von Vulkanen auch optisch darzustellen wendet das Deutsche GeoForschungszentrum (GFZ) in Potsdam an. Die Satellitenaufnahme oben ist nicht der Eldiscreto von El Hierro sondern der Vulkan Longonot in Kenia (Foto: ESA).
Mit Hilfe verschiedener Radarmessungen konnte hier eine Deformation von rund 9 Zentimeter bildlich dargestellt werden. Waren es bisher nur Diagramme und Listenverläufe die mit Laser oder wie in El Hierro per GPS Messdaten erhoben werden, so kann zukünftig nach diesem Prinzip die Verformung der Inseloberfläche plastisch erfolgen.


Es ist Technologisch ein Zusammenspiel von Physik, Geologie, Geochemie und Geodäsie die die Verformungsmessung revolutioniert. Mit Satelliten werden Radarsignale gesendet, am Boden reflektiert und am Satelliten wieder gemessen. Dieses wellenförmige elektromagnetische Signal wird bei mehrmaligen Überflügen wiederholt aufgezeichnet und verglichen. Selbst kleinste Veränderungen bis in den Millimeter-Bereich können so erfasst werden. Das ganze nennt sich Satelliten-Interferometrie. Diese Daten werden dann am Computer verarbeitet und ergeben eine simulierte Grafik (Darstellung: Thomas Walter, GFZ).
 
Es sind wohl noch keine Echtzeitdaten wie beim Seismografen, aber wieder ein kleiner innovativer Schritt in der Geo- und Vulkanforschung. Vielleicht sehen wir in absehbarer Zeit auch einmal eine Satelliten-Interferometrie Aufnahme von der Deformation auf El Hierro.
Wer sich für diese Technik interessiert, hier der Link zum GFZ Potsdam.


Schon seit etwas längerer Zeit gibt es das Synthetic Aperture Radar (kurz: SAR). Es sind Radaraufnahmen  die zur Fernerkundung von Flugzeugen oder wie hier aus dem Space Shuttle Endeavour gemacht werden. Diese NASA Aufnahme zeigt Teneriffa in einer 2-dimensionalen Darstellung (zum Vergrößern Bild anklicken). Deutlich sind die Barrancos und Lavaströme die vom Ausbruch im Jahre 1909 stammen, zu erkennen. 

Zum aktuellen Geschehen unter El Hierro gibt es heute nicht viel zu berichten. Zwei kleine Erdstöße an der Westspitze und im südlichen Teil der Insel (siehe IGN Grafik).