Posts mit dem Label Notfallplan werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Notfallplan werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Mittwoch, 26. Oktober 2011

El Hierro Vulkan - Was nun tun ?

Die Beben im Golfotal halten an, wenn auch etwas abgeschwächt.
Das letzte Beben mit einer Stärke von 2,4 RSk. um 15.07 Uhr lag in 26 km Tiefe. Das Zentrum wenige Kilometer vor der Küste entfernt (siehe Karte).



Um etwas Aufklärung und hoffentlich Information unter die Bewohner von La Frontera zu bringen, wurde vom Ayuntamiento (Rathaus) für morgen, Donnerstag Abend 20.30 Uhr, vom Alcalde David Cabrera de Leon eine "Bürgerversammlung" auf der Plaza de Tigaday einberufen. Es bleibt zu wünschen, daß durch offene Kommunikation vorhandene Fragen auch beantwortet werden können. Zuviel sollte man aber nicht erwarten, da auch ein Bürgermeister kein Hellseher ist.

Oben die Tabelle der nur innerhalb der letzten 16 Stunden gemessenen Erdstöße (zum Vergrößern anklicken).

Aufmerksam verfolge ich natürlich die Kommentare die sich heute schwerpunktmässig um Notfallplanung drehen.
Notfallpläne sind vorhanden und die Umsetzung wird auch funktionieren. Aus eigener Erfahrung weiß ich von La Palma, daß im Ernstfall kurzfristig alles was Beine oder Räder hat mobilisiert werden kann. Erlebt habe ich große Waldbrände, zuletzt vor zwei Jahren als fast der gesamte Südteil der Insel in Flammen stand. Damals mussten über Nacht mehrere Orte evakuiert und Löschmannschaften (600 Feuerwehrleute) kurzfristig mit Material versorgt und Hubschrauber sowie Löschflugzeuge herangeschafft werden. - und es hat geklappt, sogar prima geklappt.
Es liegt auch an der Mentalität und Hilfsbereitschaft der Menschen hier, die anders als in Deutschland, ihr letztes Hemd und sogar wenn es sein muß ihr Leben für den Nachbarn, Freund oder Inselbewohner einsetzen.

Auf El Hierro bereitet mir eine ganz andere Frage Kopfzerbrechen und ich habe schon mehrfach daraufhin gewiesen. Gerade das Golfotal hat nur drei Zu- oder Ausgangswege (siehe Beitrag vom 22.10.11).
Zwei dieser Wege sind stark von Steinschlag und Erdrutsch gefährdet und nach einem kräftigen Beben sicher nicht mehr ohne weiteres passierbar. Ich glaube nicht, daß diese Überlegung bei aller Notfallplanung genügend eingeflossen ist. Es müssen schließlich mehrere Tausend Menschen kurzfristig das Tal verlassen.

Ich schreibe hier nicht als Laie, sondern als ehemaliges langjähriges Mitglied und Berater eines deutschen Katastrophenstabes, der an vielen Planübungen und Übungsdurchführungen mitgewirkt hat. Auch sind mir die örtlichen Verhältnisse der Insel bestens bekannt.

Wichtig ist für mich, den richtigen und rechtzeitigen Zeitpunkt einer evtl. Räumung des Tales vorher zu sehen. Dies sollte - nein, dies muß eindringlich den Verantwortlichen klar gemacht werden.
Vielleicht wurde dies ja bereits berücksichtigt - mir liegen die Pläne nicht vor.
Bitte unterstellen Sie mir jetzt nicht Panikmache oder sonstige Dinge. Ich meine es ehrlich und habe die Schwachstellen längst erkannt und betrachte es als meine Pflicht darauf hinzuweisen.
Natürlich hoffe ich sehr, daß alles friedlich und ohne weiteren Schaden anzurichten, zu einem glücklichen Ende kommt.

Sonntag, 25. September 2011

Persönliche Vorbereitungen auf den Notfall

Die Warnstufe "Gelb" bedeutet natürlich für die Bevölkerung von El Hierro auch persönlich entsprechende Vorbereitungen für den Notfall zu treffen.

Nach dem Alarmplan empfiehlt die Kanarische Regierung folgende Verhaltensregeln:
  • Hören Sie Radio oder schauen Sie Fernsehen und achten auf die offizielle Berichterstattung über die vulkanischen Tätigkeit und ihre Entwicklung. Es ist zweckmäßig, ein batteriebetriebenes Radio zu haben.
  • Immer genügend Trinkwasser zu Hause bereitstellen, einen Verbandskasten, notwendige Medikamente die Sie und ihre Familie brauchen, eine Taschenlampe und genügend Batterien besorgen.
  • Verwenden Sie die Rufnummer 1-1-2 nur im Notfall.
  • Für weitere Fragen rufen Sie die Telefonnummer 012 an.
  • Alle wichtigen persönlichen und offizielen Dokumente und Urkunden zusammenpacken und in einer leicht tragbaren Tasche aufbewahren, die im Notfall schnell mitgenommen werden kann. 
  • Weiter ein kleiner Koffer mit wichtigen persönlichen Dingen, wie ein ein Paar Schuhe, eine Zahnbürste und andere Hygieneartikel,eine kleine Decke, ein Handtuch oder das Ladegerät für ihr Handy.