In der vergangenen Nacht gab es keine weiteren starken Beben. Der kräftigste Erdstoß gestern Abend um 18.02 Uhr mit 3,3 RSk. im Golfo. Diesem folgten bis um 4.00 Uhr in der Nacht 17 kleinere Beben.
Der Ausgangspunkt lag zwischen 12 und 23 km in der Tiefe.
Der Tremor läuft unverändert im mittleren Bereich. Der Katastrophenstab (Pevolca) geht in Übereinstimmung mit dem Geologischen Institut (IGN) weiter davon aus, daß im Golfo mit einem starken Beben bis 4,6 RSk. zu rechnen sei. Alle Vorbereitungen zum Schutze der Bevölkerung seien getroffen.
Der gestern im Süden bei La Restinga von vielen beobachtete neue Eruptionsherd, konnte so vom Katastrophenstab nicht bestätigt werden. Das Überfliegen der IGN Fachleute mit dem Helikopter der kanarischen Luftrettung über der vermuteten Meeresstelle am Abend, brachte keine neuen Erkenntnisse.
Zum Thema Sicherheit des Goltunnel hat sich nun auch der Geologe und Spezialist für Vulkanologie Jose Luis Barrero Morate zu Wort gemeldet. Er hält in seinem Beitrag den Zustand des Roquillos Tunnel für besorgniserregend und glaubt, daß bereits bei einem Beben der Stärke 4,0 RSk. die Sache gefährlich werden kann.
Wie der Blick aus einem Guardia Civil Hubschrauber auf das Eruptionsgebiet im Süden gestern aussah zeigt dieses Video.
In der Frühzeit von El Hierro lebte eine Rieseneidechse (Gallotia goliath) die über 1m groß war. Funde von verkohlten Knochenresten beweist, dass die Ureinwohner das Reptil jagten und als Kalorienlieferant verspeisten. Auch wurden sie geächtet und getötet, weil sie sich über die Nutzpflanzen hermachten. Dieser lebendige Rest einer prähistorischen Tierwelt wurde bereits von Pliniusin alten Aufzeichnungen beschrieben und 1889 von Franz Steindachner wissenschaftlich unter die Lupe genommen. Er nannte die Rieseneidechse „Gallotia simonyi“ als Ehrung für den lange Jahre auf El Hierro wirkenden österreichischen Geologen Oscar Simonyi.
Im spanischen heißen diese Rieseneidechsen schlicht „Lagarto gigante“.
Um 1930 wurden die letzten Rieseneidechsen auf den am nördlichen Golfoeingang liegenden Felsen „Roques de Salmor“ von europäischen Forschern beobachtet.
Seit dieser Zeit gelten die Rieseneidechsen als ausgestorben.
Im Jahre 1974 entdeckte ein Ziegenhirte in der Steilwand des Golfotales, im Risco de Tibataje, diese ausgestorben geglaubte Rieseneidechse wieder. Der Bonner Architekt und Amateurforscher Werner Bings stellte die Wiederentdeckung des lebenden Fossil der Öffentlichkeit vor. Es war eine Sensation die in der Presse weltweit Anklang fand.
Nicht geklärt werden konnte wie die Rieseneidechse von ihrem ehemaligen Standort, dem Roque de Salmor der im Meer liegt, auf die Hauptinsel gelangen
konnte. Später stellten die Wissenschaftler fest, dass man eine Unterart der Gallotia simonyi wiederentdeckt hatte.
Schnell war man sich schlüssig dieses seltene Reptil zu schützen und zu vermehren. Seit 1975 steht die „Gallotia simonyi machadori“ wie man die kleinere Unterart jetzt nennt, unter Naturschutz.
Um eine erfolgreiche Vermehrung und Aufzucht zu betreiben sollte es keine große Standortveränderung geben. Es wurde aus diesem Grunde unterhalb der Fundstelle eine Zucht- und Forschungsstation, das Centro de Recuperacion del Lagarto Gigante - kurz das
Lagartario“ aufgebaut.Das war ein kleiner Auszug natürlich aus meinem Buch "Geheimnisvolles El Hierro"
