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Samstag, 21. September 2013

Vulkan - Magma wandert nach Süden

NEWS:
18.35 Uhr - um 9.39 Uhr heute ein ML2,5 Beben ca. 20 km nordöstlich von La Palma in nur 6 km Tiefe.


Die aktuelle Bebenphase dauert weiter an. Heute Morgen bereits 9 Erdstöße, davon 4 Beben mit mehr als ML2,0. Um 3.34 Uhr der bisher stärkste Erdstoß mit ML2,3.
Das Zentrum bleibt wie aus der IGN Grafik (links) zu erkennen, unter dem Inselmassiv um den Tanganasoga. Die Beben haben sich in den letzten Stunden etwas nach Süden (rot) verlagert. Es dürfte auf eine Verschiebung der Magmamasse hindeuten. Die Ausgangstiefe der letzten Beben liegt bei 9 bis 11,3 km und damit fast unverändert.






Auch einen Seitenblick auf den Hurrikan "Humberto" wollen wir nicht vergessen. Er lag noch Ende letzter Woche ca. 1250 km südwestlich von El Hierro im Atlantik. Auf der jüngsten Cyclone Warnkarte der NOAA (National Hurricane Center der USA) taucht er inzwischen nicht mehr auf. Er hat sich aufgelöst oder soweit abgeschwächt, dass er keine Gefahr für die Kanarischen Inseln mehr darstellt .. und das ist gut so ! Zu tief stecken noch die Erinnerungen an den Hurrikan von 2005.

Sonntag, 15. September 2013

Vulkan, Erdbeben und Hurrikan Humberto

NEWS:
17.09.2013
09.25 Uhr - Beben ML2,0 aus 15 km Tiefe an der Westspitze.
14.22 Uhr - ca. 150 km nördlich von La Palma ein ML3,3 Beben aus 65 km Tiefe.

Vulkane und Erdbeben treten meist gemeinsam auf. Es ist eine Abfolge von aufsteigender bis 1300° heißer Magma, die Gestein aufschmilzt und sich durch Ritzen und Spalten einen Weg zur Erdoberfläche bahnt. Dieser Gewaltprozess erzeugt Beben, wie wir es am Kanarischen Hotspot in El Hierro erleben.
Aber auch ohne Vulkan und aufsteigende Magma können an den tektonischen Plattenrändern gewaltige Erdbeben ausgelöst werden. Dies ist sogar die häufigste Form.

Dabei schiebt sich durch den horizontalen Druck eine Kontinentalplatte unter die Andere und baut am Berührungspunkt eine immense Spannung auf (siehe Foto SRF). Irgendwann löst sich schlagartig diese Verzahnung und erzeugt ein Beben.
Am Beispiel eines Subduktionsbeben in Japan haben nun Geophysiker der ETH Zürich am Computer simuliert, wie dieser Subduktions- Prozess die Dynamik des Erdmantels beeinflusst.
Lassen Sie sich nicht durch die etwas schwer verständliche Einleitung irritieren - es ist Schwyzerdeutsch, wird aber später Hochalemannisch.
Hier zum "Einstein" Video des SRF

Piano (it), planus (lat), tranquilo (span) oder ruhig, so könnte im Moment die Vulkanaktivität unter El Hierro bezeichnet werden. Nicht, daß es ganz ruhig ist - auch am Freitag und Samstag kam es je zu 5 Erdstößen. Die Stärke erreichte max. ML2,1 und kam aus 10 bis 11 km Tiefe unter dem Inselmassiv (siehe IGN Karte).

 


 
 
"Humberto" heißt die nächste Überraschung. Ein Hurrikan der im Augenblick noch inmitten des Atlantik liegt und sich langsam mit 19 km/h Richtung Nordosten auf die Kanaren zu bewegt. Noch liegt er ca. 1200 Kilometer südwestlich von El Hierro und die Größe lässt sich gut auf dem Satellitenbild abschätzen. Die ersten Randerscheinungen mit etwas Wolken, mehr Wind und einigen Regentropfen bekommen wir schon zu spüren.

Heute Morgen hat er sich zum tropischen Wirbelsturm abgeschwächt und erreicht über dem Atlantik Windspitzen von 85 mph. Ab Mitte kommender Woche soll er wieder stärker werden und an Fahrt zunehmen.

Mit Schrecken erinnern sich noch viele Canarios an den Hurrikan "Delta", der 2005 große Schäden auf allen Inseln hinterlassen hatte. 19 Menschen kamen damals ums Leben.

Nach den Berechnungen der Meteorologen kann Humberto auch weiter nach Süden abdriften oder gar die Richtung gen Westen einschlagen. Alles ist möglich.

Wir sind auf den Kanaren wohl heftige Winterstürme gewohnt - ein weiterer Hurrikan muss es aber nicht unbedingt sein.
 

Montag, 1. Oktober 2012

El Hierro Vulkan - Daten wieder verfügbar

NEWS:
19.28 Uhr - Neues Beben um 17.57 Uhr mit ML1,9 in 10 km Tiefe an der Küste vor Sabinosa.
21.53 Uhr - Zwei Beben um 20.00 Uhr unter dem Tanganasoga in 11 km Tiefe mit ML1,7.


Ein kurzer Schreck gestern Nachmittag um 16.42 Uhr. Der Seismograf von El Hierro zeichnete ein kräftiges Beben auf (oben). Dumm nur, daß genau zu diesem Zeitpunkt die IGN Bebenauflistung komplett ausgefallen war. Schnell war jedoch klar, daß es sich um ein überregionales Beben gehandelt haben muß. Alle Kanarischen Stationen verzeichneten ähnlich starke Ausschläge. Es war ein ML7,3 Beben im Süden von Kolumbien in 162 km Tiefe. Mit 11 Minuten Verzögerung kam dieses Bebensignal auf den Kanaren an. Inzwischen funktioniert die IGN Statistik wieder. Gestern gab es auf El Hierro 5 schwache Erdstöße bis ML1,4 im Golfo bei Sabinosa in bekannter Tiefe von 10 - 12 km. Heute bereits 4 weitere Beben.

Unser Tropischer Sturm "Nadine" wirbelt weiter und hat es inzwischen wieder zum Hurrikan geschafft. Er liegt weit draußen auf dem Atlantik und stellt im Moment keine Gefahr dar. Auf der RSOE Grafik (links) ist die der bisherige Weg (rote Schlangenlinie) nachgezeichnet. Nach den Berechnungen des US Hurrikan Center soll er so langsam Richtung Norden (grün) entschwinden.
 
Mehr als 2 Millionen Seitenaufrufe für diesen Blog in den letzten 13 Monaten. Nur eine Zahl - die aber das große Interesse am Vulkangeschehen auf El Hierro zeigt. Den vielen Stammleser, Kommentartoren, für die Mails und Glückwünsche meinen Dank.

Samstag, 22. September 2012

El Hierro - Tropischer Wirbelsturm Nadine kommt

NEWS:

Es gibt nicht nur den Vulkan sondern einen heran ziehender Wirbelsturm der heute die Gedanken der Menschen beschäftigt. Zunächst aber zum Vulkan. Auch gestern und in der vergangenen Nacht gab es immer wieder kleinere Beben. 25 Erdstöße wurden am Freitag gezählt. Im südlichen Gebiet um El Pinar in 20 km Tiefe und im Golfo um Sabinosa in flacheren Tiefen von 7 bis 11 km (Avcan Grafik). Die Bodenverformung hat bei La Restinga wieder um einige Millimeter zugenommen, während sie im Golfo um knapp 1 cm abgenommen hat. Es ist heute kein klares Bild über einen sich bildenden Schwerpunkt heraus zu lesen.
 
Gesprächsthema Nr.1 ist schon seit Tagen - und nicht nur auf El Hierro sondern auf allen Kanarischen Inseln - der Hurrikan "Nadine". Er wurde inzwischen zum Tropischen Wirbelsturm oder auch Zyklon herabgestuft. Wie die Grafik der NOAA zeigt, steuert er geradewegs auf die Kanaren zu. Windgeschwindigkeiten von mehr als 117,7 km (32,7 m/s), das ist die Minimaleinstufung für einen Orkan, werden erwartet.
Alle Canarios (ich eingeschlossen) erinnern sich noch voller Schrecken an den Hurrikan vor 8 Jahren der große Schäden verursacht hatte. Fortgerissene Dächer, umgeknickte Bäume und Straßenlampen, zerstörte Autos - Dinge die im Gehirn gespeichert sind und eine Vorahnung für die kommenden Tage wachrufen.
 

Wenn wir allerdings Glück haben und an die Berechnungen des National Hurricane Center der USA glauben, bekommen wir nur die Randerscheinungen ab. Nach deren Vorhersage (Grafik links) schlägt "Nadine" kurz vor den Kanaren noch einen Haken Richtung Nordosten. Dann erwischt es allerdings die knapp 500 km nördlich liegende Insel Madeira. Egal was auch kommt, die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Nicht nur die Rettungsdienste sondern auch die Hausbesitzer, zumindest hier auf La Palma, bringen alles was nicht Niet- und Nagelfest ist in Sicherheit.
 
Erwartet wird der Wirbelsturm bis kommenden Dienstag. Er hat Zeit und bewegt sich fast gemütlich voran. Im Randbereich und das spüren wir schon seit Tagen, saugt er sehr warme Luft aus dem Süden an. Der Temperatur fällt in der Nacht nur um wenige Grad.
Im Moment (10.00 Uhr) haben wir auf La Palma 23,2°C bei einer Luftfeuchtigkeit von 82 % und stark fallendem Luftdruck.
Als nordwestlichste Insel wird La Palma am meisten spüren. Starkregen und orkanartige Stürme. Regen brauchen wir zwar dringend aber so war es nun auch wieder nicht gemeint. Nach großen Waldbränden vor einigen Wochen besteht in den fast vegetationslosen Brandgebieten durch zu viel Niederschlag nun die Gefahr von Erdrutsch, Steinschlag und Schlammlawinen.