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Mittwoch, 18. September 2013

Vulkan - der Hotspot und seine Auswirkungen

NEWS:


In der vergangenen Nacht gab es zwischen 21.05 und 6.12 Uhr 17 Erdstöße. Wie hier links zum Beispiel die Bebenaufzeichnungen zwischen 2.00 und 3.00 Uhr heute Morgen zeigt. Die Beben erreichten eine Stärke bis ML2,1 und kamen überwiegend aus 10 bis 12 km Tiefe. Als Zentrum kristallisiert sich im Moment der Berg Tanganasoga im Inselmassiv heraus (rot). Aber auch Erdstöße im Golfoküsten- Bereich bei Sabinosa (blau) oder gestern um 9.25 Uhr ein ML2,0 Beben vor der Westküste (gelb) aus 15 km Tiefe wurden aufgezeichnet. Es waren in den letzten 24 Stunden überhaupt bebenreiche Stunden. Auch nördlich von La Palma/Teneriffa wurde um 14.22 Uhr ein ML3,3 Beben in 65 km Tiefe registriert.

Die Magma im Untergrund scheint im Augenblick in Bewegung zu sein. Ob neues Material nachströmt oder eine größere Umwälzung im Gange ist, lässt sich nicht beantworten.
Das ganze Magmasystem unter den Kanaren ist miteinander verzweigt und lässt im Domino- Effekt an verschiedenen Stellen zeitversetzt Aktivitäten beobachten.
Vergleichbar vielleicht mit einer aufsteigenden Wasserblase die sich im Kochtopf vom Boden löst und kurze Zeit später an der Wasseroberfläche in die Atmosphäre vergast. Das ML3,3 Beben ca. 150 km nördlich der Kanaren könnte gestern der Auslöser gewesen sein.

 
 
 

Neues Computer- Modell zum Hotspot


In diesem Zusammenhang ist eine neue Studie der Universitäten Maryland und Berkley (Kalifornien) interessant. Mithilfe von Messungen der Ausbreitungsgeschwindigkeit von seismischen Wellen wurde mit einem weltweiten Netz von Seismographen, ein Computermodell entworfen. Durch unterschiedlich Dichte und Elastizität der Gesteinsschichten ergaben die Messungen ein fingerförmiges Modell. Der Prozess, bekannt als Seismische Tomographie, funktioniert genauso wie die bekannte Computertomographie die Einblicke in den menschlichen Körper ermöglicht.
Diese aus dem Erdmantel aufsteigenden heißen "Finger" können auch direkt unter einer Kontinentalplatte durch Wärmeübertragung Gestein aufschmelzen und durch die Erdkruste bis zur Oberfläche durchdringen.
Vermutlich reichen dafür an besonders schwachen Stellen, Temperaturunterschiede von nur 200° C aus (Maximaltemperatur 1300°C).
Das ganze nennt man dann einen Hotspot (heißer Punkt), wie wir ihn vermutlich unter den Kanarischen Inseln haben.
Auf dem Computermodell (oben) wurde das am Beispiel Zentral Pazifik um Hawaii dargestellt. Deutlich zu sehen im linken Bildteil, dass so ein Hotspot mehrere Inseln erschaffen hat und sie mit Magmanachschub weiter versorgt.

Bis vor kurzem hätte diese Analyse und das daraus entwickelte Modell noch 19 Jahre Rechenleistung erfordert, wie Prof. Barbara Romanowicz von der Uni Berkley betonte.
Nur durch modernste Technik und Bilder mit höherer Auflösung war das in kurzer Zeit zu schaffen.

Sehr spannend wäre es nun, auch einen Blick unter El Hierro zu erhalten und eine Tomographie oder ein Modell über unsere "Unterwelt" zu erhalten. Noch tappen wir meist im "Dunkeln" und sind auf Theorien und normale seismische Messungen angewiesen.
Aber es gibt nun eine gute Möglichkeit in einiger Zeit auch Näheres zu unserem Hotspot zu erfahren.

Wer sich mit diesem Thema näher auseinander setzen möchte, hier der Link zur Pressemitteilung der Uni Maryland.