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Sonntag, 26. Mai 2013

Vulkan - Erdbeben rund um den Globus

NEWS:

Die Erde ist in ständiger Bewegung. Fast stündlich erfolgen auf unserem Globus Erdbeben. Unzählige Kleinbeben, aber auch dauernd Beben von mehr als ML4,0. Die GFZ in Potsdam hat einen automatisch aktualisierenden globalen Erdbebenmonitor in das Netz gestellt, der diese Erdstöße anzeigt. Die jüngsten Beben der letzten 24 Stunden sind als rote Kreise gekennzeichnet. Hier geht es zum GEOFON Monitor. Auf der linken Seitenleiste bleibt ein Dauerlink zum GFZ verankert.
 
Auch unter El Hierro hatten wir gestern 7 Beben zu verzeichnen. Schwache Erdstöße bis ML1,7 aus 10 bis 18 km Tiefe. Heute Vormittag bereits zwei weitere Beben (IGN Grafik links).  
Die örtliche Lage erstreckt sich vom Golfotal bis ca. 15 km vor den Westzipfel. Ein klares Bild oder ein Schwerpunkt ist nicht zu erkennen.



 

Donnerstag, 29. September 2011

Das Vulkan Frühwarnsystem von El Hierro

Die Vorwarnung auf El Hierro, und nicht nur hier sondern auch auf den anderen Kanarischen Inseln, ist vorbildlich. Sitzen wir doch alle gemeinsam auf einem Vulkan.
Damit eine richtige und rechtzeitige Vorwarnung erfolgen kann, müssen entsprechende Messtellen eingerichtet sein. Sie alle erinnern sich sicher noch an den für viele überraschend kommenden Tsunamie in Indonesien mit seinen gravierenden Folgen. Hier möchte ich an meinem Bericht über die Messung mit Seismographen anschließen.

Die Insel El Hierro ist mit einem Netz von unterschiedlichsten Messgeräten bestückt. Jeder Punkt auf der Grafik zeigt eine Messtelle. Es sind Seismographen und GPS-Messpunkte.
Wenn Magma aufsteigt und sich im Inneren des Vulkans sammelt, schwillt er allmählich an. Die Oberfläche des Vulkans dehnt sich aus und es entstehen Erhebungen oder Ausdehnungen. Die Forscher können diese Veränderungen messen. Dazu verwenden sie das Satellitensystem GPS.

Die Abkürzung GPS steht für global positioning system, deutsch: globales Positionsbestimmungssystem. Es wurde in den 1980er-Jahren vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium zur weltweiten Positionsbestimmung und Zeitmessung entwickelt. Jeder kennt Navigationsgeräte, Mobilfunknetze oder LKW-Maut – ohne diese moderne Satellitentechnik funktioniert heute kaum noch etwas.

Seine Grundlage bildet ein System aus Satelliten, die die Erde in einer Höhe von circa 20.000 Kilometern umkreisen. Von jedem Punkt unseres Planeten und zu jedem beliebigen Zeitpunkt sind die Signale von mindestens vier GPS-Satelliten zu empfangen. Jeder Satellit strahlt charakteristische Funksignale ab, die auch ein äußerst genaues Zeitsignal enthalten. Der Empfänger auf der Erde vergleicht die Signale der Satelliten und berechnet daraus seine Position auf der Erdoberfläche. Veränderungen in den Werten sagen den Wissenschaftlern, ob sich ein Vulkan hebt und aufwölbt.

Auf dem Foto haben wir eine solche Station von El Hierro. Unauffällige Erdbunker die autark, mit eigener Solar- Energieversorgung, diese Messungen vornehmen. Die Daten werden an eine zentrale Stelle des Instituto Geografico National weitergeleitet und dort ausgewertet.
Diese Stationen haben nun gemeldet, daß sich der Boden unter El Hierro auswölbt - und zwar bisher um 35 mm. Noch wenig, aber eine Blasenbildung ist schon vorhanden. Bei anderen Vulkanen können diese Erhebungen 2-3 m ausmachen. Ein undrückliches Zeichen, daß der Magmadruck im Untergrund anwächst und ein Platzen der Erdkruste, also ein Vulkanausbruch, bevorsteht.

Diese Daten werden weltweit gesammelt und im GEOFON Global Seismic Monitor  automatisch dargestellt. Hier taucht auch El Hierro auf.


Nun gibt es noch eine dritte Methode Vulkanausbrüche vorzeitig zu erkennen - das ist die Messung der Gaszusammensetzung mit dem Gasspektrometer. Dazu in den nächsten Tagen mehr.