Solange sich die Ausgangslagen aber in einer Tiefe von 10 km und mehr befinden, besteht keine Gefahr dass sich Magma kurzfristig einen Durchbruch zur Erdoberfläche verschaffen kann. Durch stärkere Beben um die ML5,0 besteht allerdings die Möglichkeit, dass sich neue Risse und Spalten öffnen die dem unter starkem Druck stehendem flüssigem Gestein Wege auch kurzfristig eröffnen.
Verwundert bin ich aber, dass im Bereich um Sabinosa im Golfotal zur Zeit keine Erdstöße registriert werden. Hier hatten wir im Jahre 2012 viele Beben in relativ geringer Tiefe von nur 5 km.
Die Gefahr von Steinschlag und großflächiger Erdrutsche sehe ich schon seit langer Zeit als die größte Gefahr an. Wer den steilen Inselaufbau und die Gesteinsstruktur persönlich kennt und gesehen hat, braucht nicht viel Phantasie. Nun hat Avcan und die Geovol- Forschungsgruppe den westlichen Teil (Sabinosa) am vergangenen Freitag nach dem ML5,1 Beben inspiziert. Entdeckt wurden neue Risse und Fissuren die tief in die Gesteinsschichten reichen. Eine Slip Generierung ist hier möglich. Auf dem Foto (Avcan/Maria Elena Gonzalez Cardenas) sind die möglichen Abrutschgebiete markiert. Am Fuße des Berghang (Mirador de Bascos) ist die zur westlichen Inselspitze verlaufende Straße zu erkennen. Sie liegt genau in Zielrichtung der Steinschläge und wurde auch in der vergangenen Woche teilweise verschüttet.
Es ist nicht nur die Westspitze, sondern im Grunde das ganze Golfotal und die Bereiche der Ostküste wie die Las Playas, die ein ähnliches Gefälle aufweisen. Jedes weitere stärkere Beben und schon die normale Erosion durch Regenfälle, lockert diese Struktur weiter. Avcan und Geovol schlagen nun vor, Veränderungen ständig mit Hilfe von zusätzlichen GPS- Stationen zu beobachten. Das mag vielleicht langfristig ein Hilfsmittel sein, schützt jedoch nicht vor den Folgen der in Kürze zu erwartenden Beben.











