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Mittwoch, 4. Mai 2016

Natternkopf auf dem Roque de Los Muchachos

La Palma> Endemische Pflanzenwelt die beeindruckt


Wer diese außergewöhnliche Pflanze – den Natternkopf in voller Blüte sehen will, muss nach La Palma kommen.
Dort wo sonst nur die weltgrößten Teleskope glänzen, stiehlt nun eine Pflanze die ganze Show.
Jetzt Anfang Mai ragt auf La Palma`s höchstem Berg der rosa Natternkopf in bis zu drei Meter Höhe. Es ist in der rosada (rosa) Färbung eine endemische Pflanze die nur im Bereich der Caldera de Taburiente – also auch auf dem Kraterrand – auf La Palma vorkommt.
Echium wildpretii subsp. trichosiphon (Svent.) Bramwell ist für diesen Natternkopf die genaue ...weiter

Sonntag, 6. Juli 2014

Vulkan - Entdeckungen im grössten Caldera Krater

Zeitzeugen vulkanischer Vergangenheit

News: 200 Euro für jeden Besucher aus Deutschland von der Kanarischen Tourismus-Behörde - siehe Nachtrag unten.


Um eindrucksvoll den Lavaaufstieg studieren zu können, habe ich mich wieder einmal in den größten Senkkrater der Welt, die Caldera de Taburiente, hier auf La Palma begeben. Mit 9,9 Kilometer im Durchmesser und einer max. Tiefe von 1500 Meter ist sie das "Freilandmuseum" für Geologen, Vulkanologen und Naturfreunde. Es bedarf einiger Stunden Marsch und einiger Schweißtropfen um in das Zentrum vorzudringen. Die Lavakanäle und die Seiten- Verästelungen (Fotos) wurden hier durch Erosion freigelegt. Ich stehe auf dem Grund des Barranco de Las Angustias (Schlucht der Todesängste), der im Winter nach starken Regenfällen sich in einen mehrere Meter hohen und reißenden Strom, den Rio Taburiente, verwandelt. Von Jahr zu Jahr sieht dadurch die Flusslandschaft verändert aus.

Die so genannte Pillow (Kissenlava) ähnelt dem Rückenpanzer einer Schildkröte. Diese Lavaart entstand unter Wasser. Ihre runden "Bienen-Waben" bildeten sich in kühlem Wasser, als sich die Randpartien in ihrer chemischen Zusammensetzung änderten. Zu finden sind auch grüne Agglomerate und Cluster die auf besonders alte Lava schließen lassen. Es sind Fragmente des Urvulkan, der vor 2 bis 3 Millionen Jahre die Insel vom Grund des Atlantik auferstehen ließ. Darüber haben dann mindestens 4 weitere kräftige Vulkaneruptionen Lava aufgetürmt. Jede Schicht erhöhte die Basis um mindestens 400 Meter in die Höhe. Vor 1,2 Millionen Jahren rutschte dann die Westflanke des inzwischen 2500 bis 3000 m hohen Vulkan in den Atlantik über das heutige Aridanetal ab.Große Teile des Massiv wurden auch von der inzwischen geleerten Magmakammer verschluckt. Es entstand eine Caldera.

Die letzten großen Ausbrüche datieren die Wissenschaftler vor 4- 700.000 Jahren, der die Caldera nochmals mit einer Lavalage überdeckte. Das ist der heute vorzufindende Istzustand.

Einschlüsse von fast weißer Lava (links) wie wir sie in den ersten Stunden der Eldiscreto Eruption 2011 auf El Hierro erlebt haben. Es waren die "Restingolitas" - aufgeschmolzenes Sedimentgestein, von Muschel-, Algen- und sonstigen Ablagerungen auf dem Meeresgrund. Hier allerdings in der Caldera dürfte es sich mehr um besonders silikatreiche Lava handeln. Sie erscheint immer portionsweise in einer dünnen Lage, eingeschmolzen in das umgebende Gestein. .
Fast grafisch angeordnete Einlagerungen von gelben, schwarzen oder wie hier auf dem Foto rötlichen Kompositionen. Mineralien mit hohem Eisen- oder Schwefelanteil, die wie gezogene Striche quer durch die großen Felsklötze verlaufen. Nach jeder Kurve und noch mehr in verdeckten Ecken ist immer wieder Überraschendes und Neues zu entdecken. Auch wenn ich bereits oft die Caldera besucht habe, ist es auch entscheidend zu welcher Tageszeit man sich an einer bestimmten Stelle befindet. Der Winkel des einstrahlenden Sonnenlicht eröffnet oder verbirgt interessante Einzelheiten. Der Kessel mit seinen rund 100 km² hat viele unzugängliche und noch nicht entdeckte Ecken. Immer wieder stoßen Wissenschaftler auf bisher unbekannte Pflanzen, neue Höhlen oder wie vor 18 Jahren auf Grabstätten der Ureinwohner. Die Caldera verbirgt immer noch so manches Geheimnis, das es zu Entlocken gilt.

Auch das gibt es in der Caldera. Der Rio Taburiente ist der einzige Fluß der Kanarischen Inseln, der das ganze Jahr über Wasser führt. Selbst jetzt im Juli (Foto links mit Marie und Thomi) ist er noch ein Bach der mehrfach überwunden werden muss. Im unteren Flusslauf ist er bereits versickert. Unzählige Quellen und bis zu 150 Meter herabstürzende Wasserfälle speisen ihn mit relativ warmen Wasser (18- 20°).

Daneben haben wir noch den Rio Almendro, der im Sommer als dünnes Rinnsal (auf dem Foto rechts unten) mit kristallklarem Wasser und links der Rio Rivanceras oder Limonero mit ockerfarbigem Quellwasser daher kommt. Was es mit diesem Farbkontrast auf sich hat und welch ein Geheimnis sich dahinter verbirgt, werde ich in den nächsten Tagen auf meiner Lapalma-Seite vorstellen.
Nicht viel Neues gibt es von den Vulkanaktivitäten auf El Hierro zu berichten. Täglich mindestens ein Beben - gestern zwei schwache Erdstöße von ML1,1 aus 9 bzw. 11 km Tiefe. Die Lage (siehe IGN Karte) im südlichen Bereich an der Julan Flanke.









Nachtrag: 200 Euro/Person von der Kanarischen Tourismus-Behörde für einen Besuch auf El Hierro. Nicht in Bar, aber als Kreditkarte für Restaurantbesuche und Einkauf bei teilnehmenden Geschäften und bis zum Jahresende einzulösen. Kein Gewinnspiel sondern eine Subvention. Teilnahmeschluß ist der 31. Juli 2014.
Und hier der Link: http://www.dasgeheimnisderkanarischeninseln.com 

Dienstag, 6. Mai 2014

Vulkan - was uns der Lava Aufbau preisgibt

Bizarrer Lava-Aufbau:

Wer mit einem oder auch zwei wachen Augen durch die Natur läuft, kann so manches Entdecken. Fels ist nicht gleich Fels. Wie gemalt escheinen so manche zerfurchten Steilwände wie hier links im Nordosten von La Palma. Es ist nicht nur die Erosion die den Blick des Lava- Aufbau freilegt, sondern die Mischung und Zusammensetzung der Mineralien die ein buntes Farbenspiel ergibt. Dunkle Lava hat förmlich den rötlich eisenhaltigen Kern eingekreist. Dunkle Magma dürfte beim Aufstieg jeden Spalt und jede poröse Stelle ausgefüllt haben, um den härteren rötlichen Block zu umschließen. 

Noch deutlicher wird das in der Caldera de Taburiente sichtbar, wie auf dem Foto von Dr. Michael Grumbholz. Der Geophysiker an der Georg-August-Universität Göttingen hat Studien an tausenden magmatischen Gängen auf Island, Teneriffa und La Palma durchgeführt. Die Festigkeit des Wirtsgesteins ist entscheidend, wie weit ein aufsteigender Magmakanal kommt.
Seine Untersuchung zeigt, dass die Dicken- Verteilung der Magmagänge hervorragend der Weibullverteilung folgt. Die Weibullverteilung ist ein Begriff aus der Materialforschung und beschreibt mathematisch, wann ein Material bricht. Nach diesem Prinzip bricht Material immer zuerst an der schwächsten Stelle. So wie eine Kette immer am schwächsten Glied reißt. Die Verteilung berücksichtigt auch, dass zwei Proben des gleichen Materials aufgrund zufällig verteilter Schwachstellen niemals exakt gleich und damit auch niemals exakt gleich fest sind. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Nature Communications" veröffentlicht.
Zum Foto oben (aus 2 bis 3 km Entfernung aufgenommen) als ergänzende Erklärung:
Die hellen Aufstiegskanäle bestehen aus einem festeren Material als das Umgebungsgestein. Die weichere Umgebung ist verwittert und abgetragen. Wenn man direkt in oder unter der Steilwand steht, erscheinen die hellen Kanäle als 3 bis 5 Meter herausragende senkrechte Mauern und sind daher auch aus dieser Entfernung gut zu erkennen.

Oder eine so genannte "Lavabombe" die bei der Eruption aus dem Krater geschleudert wurde. Die Erosion legt nun langsam den Inhalt frei. Der dunkle vertikale Streifen ist ein Baumwurzel die sich um die Kugel voran gearbeitet hat und das Gestein sprengt. Alles ist vergänglich. Irgendwann wird auch dieses Material fruchtbarer Ackerboden werden.

Unter El Hierro ist es weiter ruhig. Kleine Erdstöße - gestern ein ML1,6 Beben aus 11 km Tiefe. Das Ausgangszentrum liegt im Moment am südwestlichen Golfoausgang etwas unterhalb vom Ort Sabinosa.