Samstag, 9. November 2013

Jetzt wird dem Eldiscreto auf den Zahn gefühlt

NEWS:
11.11.2013 - 8.03 Uhr - in der vergangenen Nacht zwei Beben um 23.27 Uhr von ML1,6 und 2,2 beide aus 14 km Tiefe um den Tanganasoga.

Diese wissenschaftliche Boje wurde vor einigen Tagen vor der Südküste von El Hierro (Nähe Eldiscreto) in Stellung gebracht. Das 4 Meter hohe und fast 2 Meter Durchmesser große Instrument (Bilder: DC Servicios Ambientales) sendet seine Messdaten via Satellit direkt zu den beteiligten Instituten. Über die Seite Vulcano sollen ab dem 10. November 2013 in Echtzeit die Messwerte ins Netz gestellt werden. Das wäre natürlich eine Bereicherung zu den bereits vorhandenen IGN Daten.
Was soll die Boje nun messen:
Mit ihren auf hohe Genauigkeit und Auflösung konstruierten Sensoren, werden an der Meeresoberfläche die Temperatur, der Salzgehalt, die Konzentration des gelösten Sauerstoff, die Ph und CO²-Werte und weitere Parameter erfasst. Diese Daten werden gesammelt und im 3-Stunden-Takt über den Satelliten IRIDIM an die Empfangsstationen gesendet.

Ziel ist es, die Variabilität der physikalisch-chemischen Eigenschaften, die geologische und biologische Charakterisierung um El Hierro von der Meeresoberfläche bis auf 2000 m Tiefe zu sammeln und aufzuzeichnen.

Federführend für dieses Projekt ist das Oceanographic Centre der Kanaren, das spanische Institut für Ozeanographie (IEO), die Universitäten von Las Palmas de Gran Canaria und La Laguna auf Teneriffa, die Banco Espanol de Algas (Algendatenbank)  und das Museum für Natur und Mensch auf Teneriffa.
Lassen wir uns überraschen welche Daten gesammelt und ausgelesen werden können und wie die optische Darstellung im Netz nachher aussieht.


Der Rückgang der Bodendeformation  - hier links die Aufzeichnung des Messpunktes Frontera - ist gebremst. Nach einem steilen Rückgang der vertikalen Aufwölbung (Dachform) haben sich die Messwerte wieder auf Normalmaß eingependelt. Dieser Vorgang ist auf allen GPS Stationen quer über die Insel zu beobachten. Was nun der Auslöser für diese doch ungewöhnliche Veränderung war, konnte (noch) nicht geklärt werden.

Das Histogramm der letzten 15 Tage zur Bebenbilanz (links) zeigt einen kontinuierlichen Rückgang der Erdstöße. Am 31.10. dann der plötzliche Einbruch auf 0 Beben. Dies war genau der Zeitpunkt als oben die Bodenverformung um 40 mm einbrach. Es war nach meiner Einschätzung ein starker Druckverlust der irgendwo - wahrscheinlich am Meeresboden - seinen atmosphärischen Ausgleich fand. Diese Lücke scheint nun geschlossen zu sein, da der Kammerdruck wieder ansteigt und das alte Niveau erreicht hat.

Abwarten und beobachten ist nun wieder angesagt. Es könnte durchaus sein, dass sich die Anzahl der täglichen Beben wieder erhöht und der so eben erlebte Vorgang seine Wiederholung findet.
Solange sich aber alles vor der Küste in tieferen Meeresregionen abspielt, hat es keine direkten Auswirkungen auf die Insel. Es ist ein Vorgang der sich in der geologischen Entwicklungsgeschichte sicher schon sehr oft ereignet hat und im Endeffekt nur die Fauna und das Leben in den Küstengewässern durch den Ausstoß neuer Mineralien und Gase bereichert und mehrt.
Das kleinere Manko für den Betrachter - dieses Naturschauspiel lässt sich nicht beobachten.

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