Sonntag, 1. September 2013

Meteorit: Zufall oder gemeinsamer Ursprung ?

NEWS:
Montag, den 2.9.2013: Gestern Abend um 20.17 Uhr ein ML2,1 Beben aus 10 km Tiefe vor der Golfoküste.
18.47 Uhr - zwischen 16.01 und 16.16 Uhr heute vier Beben zwischen ML1,7 und ML2,1 aus 11 bis 14 km Tiefe um den Tanganasoga.


Auch am 31. August gab es 7 und heute bereits 5 weitere schwache Beben bis ML1,8. Das Zentrum lag unter dem Tanganasoga und die Ausgangstiefe bei 11 bis 14 km.

Die außergewöhnliche Lichterscheinung vom vergangenen Sonntag, den 25.8.2013 um 22.35 Uhr ungefähr 200 Meilen nördlich der Kanaren beschäftigt uns weiter.
Mehrere Piloten und auch Bewohner der Inseln hatten an diesem Abend für ca. 3 Sekunden eine mondähnlich helle Lichterscheinung mit einem Schweif Richtung Erdoberfläche fallend beobachtet.
Es dürfte sich um einen größeren Meteoriten gehandelt haben.

Interessanterweise wurde nur einige Tage später am Mittwoch, den 28.8.2013 eine ähnlich helle Lichterscheinung im Südosten der USA beobachtet.
Dieser inzwischen von der NASA als Meteorit identifizierte Gesteinsbrocken wurde beim Eintritt in die Erdatmosphäre von mehreren Satelliten registriert und aufgenommen.


Bemerkenswert ist, dass auch hier von einer mondähnlichen Lichterscheinung gesprochen wird. Der Astronom Bill Cooke von dem NASA Meteorit Environment Office hat berechnet, dass dieser Meteorit ein Gewicht von mehr als 110 kg und fast 1 Meter im Durchmesser hatte. Bei der Explosion erreichte der Feuerball im Höhepunkt eine scheinbare Helligkeit von -16 und war damit über 20 mal heller als der Vollmond. Er dürfte mit einer Geschwindigkeit von 25 km/s (56.000 mph) in die Atmosphäre eingetreten sein. Näheres dazu zum Nachlesen unter www.spaceweather.com 

Was hat nun dieser über Cleveland in Tennessee und der auf den Kanarischen Inseln beobachtete Meteorit miteinander zu tun?


Beide waren von außergewöhnlicher Größe und wurden nur im Abstand von wenigen Tagen beobachtet.
Theoretisch könnten beide Meteoriten vom gleichen Zentrum stammen. Mithilfe von Daten aus mehreren Kameras, hat Cooke für den Tennessee Meteoriten eine vorläufige Umlaufbahn berechnet. Die Form und die Abmessungen der Umlaufbahn ähnelt einem Kometen der Jupiter-Familie.

Vom Kanaren Meteoriten sind leider keine näheren Daten oder Aufnahmen vorhanden. Auch von den Astronomen auf unserem Roque de los Muchachos gab es bisher keine Details.

Wir wissen vom Sternschnuppenfall der Perseidenströmen die immer Anfang August auftreten, dass deren Aktionsradius  über Wochen andauerte (17. Juli bis 24. August). Die Perseiden bestehen aus den Auflösungsprodukten des Kometen 109P/Swift-Tuttle. In dieser Zeit kreuzt die Erde die Umlaufbahn dieses ehemaligen Kometen.

Augenfällig könnte also ein Zusammenhang zwischen den beiden Meteoriten bestehen. Vielleicht stammen sie vom gleichen Typ und haben einen gemeinsamen Ursprung (Danke für den Hinweis an Dr. Hans J. Franzky).



Das sind Splitter des am 15. Februar 2013 abgestürzten Meteoriten in Nowosibirsk. Er zeigt zweifelsfrei Spuren eines intensiven Schmelzprozesses, die vor dem Eintritt in die Erdatmosphäre entstanden sein müssten, sagte Viktor Scharygin vom Institut für Geologie und Mineralogie in Nowosibirsk.

"Das bedeutet mit fast absoluter Sicherheit, dass der Meteorit mit einem anderen Himmelskörper kollidiert ist oder einer starken Hitze durch die Sonne ausgesetzt war", so Scharygin.

Dieser Meteorit im Ural war natürlich um einiges größer. Es wird geschätzt, dass er einen Durchmesser von mehr als 20 Meter hatte - mit entsprechenden Folgen.

Durch die Druckwelle wurden mehr als 1500 Menschen verletzt - 7000 Gebäude beschädigt und jede Menge zerplatzter Fensterscheiben.

Ob Meteorit oder Vulkan. Beides sind ungewöhnliche Naturereignisse die mich faszinieren. Erst recht wenn alles vor meiner Haustüre passiert - und darüber werde ich berichten.

Sie sehen also - die Kanarischen Inseln sind nicht nur ein Urlaubs-, Wander-, Tauch-  und Badeparadies, sondern haben auch für den "Naturwissenschaftler" einiges an Überraschung parat.
Dinge und Ereignisse die man nicht überall beobachten kann.

Darum - und jetzt mache ich Werbung für La Palma, La Gomera und natürlich für die kleine Insel El Hierro - kommen Sie und machen hier Urlaub und entdecken vielleicht noch manch so ein Naturereignis das Sie ihr Leben lang nicht mehr vergessen werden.
Es lohnt sich ! 

2 Kommentare:

  1. Im Herbst wird der Komet Ison von der Erde aus zu sehen sein. Er soll dabei ebenfalls die Helligkeit des Mondes haben.

    http://www.augsburger-allgemeine.de/wissenschaft/Ison-Bilder-vom-Jahrhundert-Komet-sind-schon-live-zu-sehen-id24850651.html

    LG Daniel

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  2. Meteorit: Kappa-Cygniden (Radiant Sternbild Schwan) vom 3. bis 25.August zählen zu langsamen Sternschnuppen mit 25 km/sec. Im Jahr 2007 gab es helle Exemplare von bis zu -6 und damit heller als Venus. (Quelle: Kosmos Himmelsjahr 2013 von Hans-Ulrich Keller, Franckh-Kosmos-Verlag) Vielleicht war es ja so einer. In der Perseiden-Nacht vom 12. auf 13.8.13 habe ich einige helle Sternschnuppen gesehen, die von der Flugbahn eher zu den Cygniden paßten als zu den Perseiden. Aber ich bin natürlich keine Fach-Frau....
    Grüße von Rosina aus dem Chiemgau

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