Donnerstag, 2. Mai 2013

EU - Glück oder Fluch für die Kanaren

NEWS:
Gestern 7 kleine Beben bis ML1,8  vor der Westküste in 14 bis 19 km Tiefe.


Heute mal ein Thema das Sie auch interessieren dürfte und den wirtschaftlichen Aufstieg der Kanaren und den noch schnelleren Fall auf den Boden der Tatsachen aus meiner Sicht beschreibt. Ich konnte diese Entwicklung, die Stimmung und Euphorie und nun die Enttäuschung in den vergangenen 17 Jahren hier mehr oder weniger Live miterleben.

Die Europäische Gemeinschaft ein Glücksfall ?  Teil I

Während Deutschland die EU Krise bisher gut gemeistert hat und als Profiteur mit fast Vollbeschäftigung und einem Wirtschaftswachstum da steht, sieht es in den Südländern der Europäischen Gemeinschaft alles andere als gut aus.
Gerade die in den 1970er Jahren in die Gemeinschaft aufgenommenen Länder Griechenland, Portugal und Spanien durchleben zur Zeit die schlimmste Wirtschaftskrise ihrer jüngeren Geschichte.

Gerade in Spanien und gezielt auf den Kanarischen Inseln ist man Krisen wirtschaftlicher Art seit Jahrhunderten gewohnt. Waren es früher Dürreperioden, Heuschreckenplagen oder sonstige Naturereignisse die die Menschen in die Flucht - in die Emigration trieben. In Scharen sind die Canarios nach Südamerika ausgewandert. Die letzte große Auswanderungswelle erfolgte um 1960 nach Venezuela.

Mit dem Eintritt Spaniens in die EU und dem Zufluss der Subventions-Milliarden aus Brüssel entwickelte sich schnell eine künstlich aufgeblähte Wirtschaft. Es ging vor allem darum schnell die üppigen Geldgeschenke umzusetzen und fest zu zementieren.
Über Sinn oder Unsinn der Investition wurden keine großen Gedanken verschwendet. Alles wurde genommen, beantragt und meist in die Betonwährung umgesetzt. Wer weiß schließlich wie lange Brüssel so freigiebig bleibt.
Die Menschen waren dankbar, viele ausgewanderte Emigranten kehrten in ihre Heimat zurück und der Wohlstand hielt Einzug. Viele fanden bei neugegründeten Firmen Arbeit und Brot.

Das Geld floß meist in die Infrastruktur. Es wurden neue Straßen, Flug- und Schiffshäfen und großartige öffentliche Bauten  aus dem Boden gestampft. Auch der Privatmann lies sich von dieser Euphorie anstecken und investierte in ein neues Haus, Appartement, ein neues Auto oder in seine Einrichtung.
Die Banken machten es dem Investor leicht und finanzierten mit billigen Krediten jeden Wunsch bis 100% ohne große Sicherheiten.
Alle profitierten - am meisten die Banken und Bauunternehmen. Die "goldene Zeit" war angebrochen. Ein Schlaraffenland für viele.
Die Hacke für den Acker blieb in der Ecke des Schuppen stehen, das Feld wurde aufgegeben und die Ziegen abgeschafft.
Schließlich hatte man nun eine gut bezahlte sozialversicherte Arbeitsstelle auf dem Bau oder im Planungsbüro. In Folge blühte natürlich auch die Bürokratie auf und brachte weitere Arbeitsplätze in den Behörden.

Mit den Subventionen kamen auch die EU Gesetze und Verordnungen. Globalisierung, Gleichheit und einheitliche Regeln mussten als Gegenleistung eingeführt werden. Das war das notwendige Übel das viele Traditionen, typische Bräuche und liebgewonnene Alltagsdinge plötzlich in Frage stellte.
Verkehrsregeln mussten umgesetzt werden, ein ITV (TÜV) wurde eingeführt, die Müllentsorgung wurde geregelt und das Küchenpersonal im Restaurant musste sich über Hygieneregeln schulen lassen.
Nur einige wenige Beispiele die in sehr kurzer Zeit umgesetzt wurden. Hatte man in Deutschland dafür 20 Jahre benötigt, erfolgte die Anpassung auf den Kanaren in 5 Jahren. Vorbilder und Erfahrungswerte hatte man ja aus Nordeuropa und musste nur noch kopieren.

Einiges sicher sinnvoll, anderes übertrieben. Man hat das Geld genommen und musste nun auch die Auflagen der Kommission aus Brüssel erfüllen.

Spanien und die Kanaren entwickelten sich zum EU Musterland mit der geringsten Arbeitslosigkeit und dem größten jährlichen Wirtschaftszuwachs im EU Raum.

Auch viele deutschen Konzerne und Firmen partizipierten vom plötzlichen Wohlstand in Spanien. Volkswagen, Siemens und Bosch oder die Solar- und Windenergiebranche um nur einige zu nennen, hatten einen riesigen Absatzmarkt.
Produkte "Made in Germany" waren und sind bekannt und gefragt. Es erfolgte nun eine Art Refinanzierung der ausgegebenen EU Subventionen.

Während der Hochkonjunkturphase gingen viele Menschen und auch die Politik davon aus, daß der erworbene Wohlstand allein mit eigenen Händen geschaffen und für alle Ewigkeit nun Bestand haben müsse. Man musste ihn nur noch etwas befeuern um ihn weiter zu mehren.
Das eigentliche Schmiermittel und die Antriebsenergie wurde verdrängt und hatte im stolzen Gehirn der Spanier keinen Platz oder große Bedeutung.
Wir zeigen den übrigen Euroländern wie man das macht - und auf dieser Welle ist man auch eine Zeit lang geritten. Endlich einmal die Vorreiterrolle in ganz Europa.

Ein Trugschluß wie sich bitterlich und für viele überraschend ab 2008 herausstellte. Nicht nur die eigene Schaffenskraft, sondern vor allem die Subventionen waren der Motor. Das wurde nun leider viel zu spät und auch heute noch nicht für alle Menschen, bewusst.
Dazu aber in den nächsten Tagen mehr.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte Kommentare immer mit Ihrem Namen versehen. Danke!