Montag, 25. Februar 2013

El Hierro Vulkan - der Tanganasoga

NEWS:
18.19 Uhr - heute Morgen noch davon berichtet - um 15.26 Uhr ein Beben mit ML3,5 in 37 km Tiefe westlich der Insel Lanzarote.

Auch heute Morgen um 4.57 Uhr ein leichtes ML1,1 Beben in 12 km Tiefe unter dem Tanganasoga. Der Tanganasoga (zum Vergrößern anklicken), auch in alten Aufzeichnungen als Vulkan "Hierro" bezeichnet, dürfte der Urvater-Vulkan für die Entstehung der Insel überhaupt gewesen sein.
Er bildet den Mittelpunkt um den sich über Magmaseitenkanäle im Laufe der vergangenen 1,2 Millionen Jahre die umliegenden Vulkankegel überhaupt erst gebildet haben und die Insel in der heutigen Ansicht formte. Durch das Abrutschen seiner Westflanke vor 120.000 Jahren (auf der Karte oben)  wurde der alte Magmaaufstiegkanal freigelegt und blieb als Berg stehen.
Unter ihm steigt auch heute die Magma auf und sammelt sich in ca. 8 bis 12 Kilometer Tiefe, bevor sie sich über Seitenarme in die jüngeren südlichen Regionen verteilt.

Die Kanaren als vulkanisch sehr aktive Gegend werden beständig von Erdbeben heimgesucht. Es sind jährlich um die Tausend Erdstöße von schwacher bis mittlerer Stärke. Erst seit dem Aufblühen der Vulkanaktivität unter El Hierro (hier allein über 14.000) vor 18 Monaten hat sich die Anzahl stark vervielfacht. Die Bebenzentren der letzten 2 Jahre habe ich auf der Karte rot markiert. Ein Schwerpunkt liegt westlich von Fuerteventura, östlich bei Teneriffa und natürlich unter El Hierro.
Es ist ungefähr die Linie unter der der Hotspot vermutet wird - und durch das Abwandern der Kanarischen Tiefebene nach Nordosten - sich immer weiter nach Südwesten verschiebt.

Vor über 40 Jahren lag das Aktivitätsfeld noch unter La Palma mit zwei Vulkanausbrüchen 1971 und 1949. Hier ist es heute überraschender Weise ruhig. Fast zu ruhig.

Alle Beben werden von der IGN aufgezeichnet und wissenschaftlich ausgewertet. Dort wo stärkere Beben auftreten erfolgen als Vorbote oder meist als Nachläufer auch schwache Erdstöße unter ML1,5. Die Häufung und Anzahl der schwachen und stärkeren Beben die wir heute unter El Hierro zählen ist allerdings in der jüngeren Vulkangeschichte schon einmalig.

Selbst bei den Ausbrüchen damals auf La Palma wurden insgesamt nur rund 2000 Beben gezählt. Allerdings war damals die Messtechnik noch nicht so weit ausgereift und viele schwache Erdstöße dürften so unbemerkt geblieben sein.

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