Mittwoch, 4. Juli 2012

El Hierro Vulkan - die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

NEWS: 10.48 Uhr - soeben kommen mehrere Militärflugzeuge/Transporter oder Aufklärung - auf dem von mir in Sichtweite liegenden Flugplatz an.
18.40 Uhr - heute am Tage bisher deutlich weniger Beben - das Kräftigste mit ML2,8 um 10.59 in 20 km Tiefe - das flachste Beben lag bei 16 km, alles an der Südwestküste.
- die Meeresverfärbung hat sich als nicht vulkanischen Ursprung herausgestellt. Das haben neue Überflüge und Messungen ergeben. Also Entwarnung !


Hubschrauberaufnahme im Mar de las Calmas westlich von La Restinga. Ungewöhnlich Spuren und weiße Meeresverfärbungen die an Gischt erinnert, hat gestern Abend der GES Helikopter entdeckt. Ob es sich um einen Gas- oder Lavaaustritt in ca. 180 Meter Küstenentfernung handelt, soll heute näher untersucht werden. Die Koordinaten wurden mit 27º 4.573” N y 18º03.761” W angegeben.
Das Bild unten das ich gestern von diesem Gebiet aufgenommen habe, lässt keine ungewöhnlichen Verfärbungen erkennen. Natürlich kann der Blickwinkel und die Entfernung Details nicht so gut erkennen. Mir erschien das Meer und ich habe es in Intervallen über mehrere Stunden beobachtet als normal.

Inzwischen hat auch die Dir. Maria Jose Blanco von der IGN in einer Pressekonferenz am Dienstag eingeräumt, daß stärkere Beben bis ML4,6 in den nächsten Tagen möglich wären. Eine Möglichkeit die ich schon vor 2 Wochen als die IGN noch vom Abklingen der Vulkanaktivität sprach, vermutet habe. Links die Bebenbilanz der vergangenen Tage. Am 3. Juli wieder ein leichter Anstieg auf 155 Erdstöße und heute bereits wieder über 50 Beben. Das positive aus momentaner Sicht: Die Beben verharren alle in 17 bis 21 km Tiefe, auch wenn kleinere Ausläufer in flacheren Tiefen (3-4 km)  gemessen  wurden. Auch mit der Verformung der Insel, vor allem die vertikale Verschiebung nach Nordosten, gibt es unterschiedliche Aussagen. Die Pevolca spricht von einem Rückgang der Verformung, obwohl die Messgeräte der japanischen Universität genau das Gegenteil anzeigen.

Ich hatte gestern in La Restinga Gelegenheit mit einem Wissenschaftler zu sprechen, der privat nicht die offizielle Meinung vertritt und nicht genannt werden möchte. Er schließt eine erneute Eruption im Eldiscreto-Bereich nicht aus. Wir hatten hier im letzten Jahr mehrere Eruptionsherde die in einer unterseeischen Spalte über einen Kilometer verliefen. Dort so denkt er, bestehe nun auch wieder die größte Möglichkeit einer Eruption.
Besucht habe ich auch das wieder eröffnete Headquarter der IGN in Restinga. Dazu aber Morgen mehr.
Ein Besuch beim Kapitän der Salvamar Adhara, dem roten Seenotkreuzer rief alte Bilder und Erinnerungen wach. Er schilderte mir wie er mit Kollegen bei stürmischer See mit seinem Fischernetz die dampfenden und im Innern noch bis 400° heißen Lavabrocken an Bord gehievt hat. Einige Brandspuren an seinen Unterarmen zeugen noch davon. In den nächsten Tagen bekommt er personelle Verstärkung und vielleicht auch einen weiteren Rettungskreuzer aus Teneriffa.

Gestern wurde auch beschlossen, daß notwendige Hilfsmannschaften des Militär, der Guardia Civil und anderer staatlicher Organisationen sowie Schiffe, direkt der Befehlsgewalt der Kanarischen Regierung unterstellt werden. Alles was evtl. gebraucht wird stellt die Madrider Regierung zur Verfügung. Wenn Hilfe gebraucht wird, ist auch auf Madrid Verlass. Aber das haben wir ja bereits im Vorjahr erlebt.

Das neue RESTINGOLITAS - Museum oder besser Ausstellung ist auch ein Besuch wert.



In La Restinga in einer Nebenstraße, gibt es alles um den Eldiscreto und die Restingolitas.

Oben der Aufbau eines Seismographen und links meine Schrittspuren aufgezeichnet.

Besonders schön fand ich diese Zettelwand mit Wünschen und Bitten von Besuchern, die einen guten Ausgang der Vulkankrise den Bewohnern wünschen.

18 Kommentare:

  1. Danke, Manfred, für den sehr interessanten Bericht und die Fotos.

    Allerdings komme ich bei Google Earth mit den oben genannten Koordinaten (27º 4.573” N und 18º03.761” W) nicht zurecht. Wenn ich sie eingebe, wird mir nichts gemeldet, und wenn ich sie suche, lande ich irgendwo in der Golfobucht an der Nordwestküste. Was mache ich falsch?

    Monika aus Hessen

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    1. Moin Monika!

      Geht mir auch so. Die Art, wie die Koordinaten angegeben wurden, ist falsch. (Nicht von Manfred, sondern von den Spaniern, wo die Koordinaten herkommen.)

      1. Das "N" und das "W" gehören ersteinmal VOR die Zahlen.
      2. Es sind nicht Sekunden (-->''<--", sondern Minuten. Also nur ein Strich oben --> ' ) Auch bei Koordinaten kommen Minuten vor Sekunden.
      3. Mit den Koordinaten landen wir jetz aber weit südlich der Insel im Atlantik. Mit ein wenig probieren habe ich herausgefunden, dass eine Zahl fehlt, eine 1 nämlich. Die ist irgendwie verschütt gegangen.
      Gib mal N27 41.573' W18 03.761' bei G-Earth ein...

      Grüße
      Daniel

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  2. Hallo Monika

    Les mal hier, laut AVCAN sind die Daten falsch und für den Flecken haben die lokalen Fischer auch eine Erklärung:

    http://translate.google.de/translate?hl=de&sl=en&u=http://earthquake-report.com/2011/09/25/el-hierro-canary-islands-spain-volcanic-risk-alert-increased-to-yellow/&prev=/search%3Fq%3Dhttp://earthquake-report.com/2011/09/25/el-hierro-canary-islands-spain-volcanic-risk-alert-increased-to-yellow/%26hl%3Dde%26biw%3D1360%26bih%3D600%26prmd%3Dimvns&sa=X&ei=1qvtT-bXFYmVsgbk97iNDw&ved=0CFYQ7gEwAA

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    1. Danke Daniel und Juergen,

      die Zahlenreihe der Koordinaten kam mir auch falsch vor, aber frau sucht den Fehler immer erst mal bei sich selbst.

      Einen Jacuzzi kann ich auf den Fotos (oben und bei ER) auch nicht zu erkennen. Aber die Verfärbung des Meerwassers kommt einem doch irgendwie bekannt vor.

      Monika aus Hessen

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    2. Moin Monika

      "Einen Jacuzzi kann ich auf den Fotos (oben und bei ER) auch nicht zu erkennen. Aber die Verfärbung des Meerwassers kommt einem doch irgendwie bekannt vor."

      Die Fischer hatten wohl doch recht, Quelle obiger Link

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  3. Guten Tag allerseits
    Heute Morgen habe ich folgende Meldung gepostet:
    Position : 27.692126,-18.061525
    Wenn es so wäre, könnten die im Centro de visitantes El Julan eine Web-Cam postieren!
    Ist dieses Objekt überhaupt noch bewohnet?
    Unterhalb dieses Ortes befindet sich ein altes Lavafeld.
    (Siehe unter Google Earth) 27.692126,-18.061525

    Herzlicher aus der sonnigen Ostschweiz
    Carlos

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    1. Hallo Carlos

      "Wenn es so wäre, könnten die im Centro de visitantes El Julan eine Web-Cam postieren!"

      Was soll denn das bringen? Wellen auf dem Atlantik beobachten, da ist die Golfocam mit den herrlichen Sunnenuntergängen viel reizvoller.

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    2. Hallo Jürgen
      Wenn es aber zu einer Entladung der Magma kommen würde, wäre die Posisition sehr Ideal. Die Betrachtung aus einer höheren Position wäre sicher auch schon beeindruckend. Vielleicht wäre es auch nicht schlecht, wenn man sich genug früh Gedanken darüber machen würde.
      Aber ob die Regierung auf der Insel so weit voraus denken können, kann ich mir kaum vorstellen.
      Hoffentlich werde ich eines bessern belehrt.
      Herzlicher Gruss
      Carlos

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    3. Hallo Carlos

      Wo es sich entläd weiß kein Mensch und von einer Entladung sind wir noch weit entfernt. Ich vermute das eher fernab der Küste im SW der Insel und aufrund der Tiefe gibt es kein Fatbspiel an der Oberfläche. Dazu würden die horizontalen GPS-Daten eher passen.

      Das einzige was ich sehe ist ein Verrücken der Insel durch den Druck von Unten. Vlt. bildet sich da eine neue Kanareninsel in 5 Mio. Jahre, erleben werden wir das nicht.

      Grüße in die Ostschweiz

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    4. Hallo Jürgen,

      bin auch Deiner Meinung. Golfocam installieren, herrlicher Sonnenuntergang im Westen,
      einfach traumhaft!
      Hotel IDA INES sendet zur Zeit nicht. Schade! (die Aufnahmen waren zwar etwas verschwommen, aber eine schöne Panaoramaaufnahme von El-Gofo).
      Siehe zu Web-Cam in "Krisenzeiten" über dem Tunnel. (schöne Aufnahmem)!!!

      Hallo Leser, Ihr seid willkommen auf meiner Lieblingsinsel der Kanaren El-Hierro, geniest die Einsamkeit in der Natur, Stille, keine Hektik und die Bescheidnenheit der Bewohner, die Ihr zu Hause vermißt!!!

      Mfg, Andreas (4 x El-Hierro)

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    5. Neuer Versuch neues Glück

      Hallo Andreas

      "Golfocam installieren, herrlicher Sonnenuntergang im Westen,
      einfach traumhaft!"

      Die Panoramacam in Restinga war bei den Sonnenaufgängen auch ein Schmankerl was fernweh verbreitet hat. Das war Werbung für Individualisten wie mich. Oder dies aus dem Meer der Ruhe:

      http://www.youtube.com/watch?v=V0IR6flN6pk&feature=plcp

      2012 funzte bei mir aus priv. Gründen nicht, aber 2013 bin ich auch vor Ort. Zeitaufteilung ist schon klar, 25% unter Wasser 25% über die Insel stöbern und 50% für futtern, schlafen usw. ;-). Klar Planung ist zwar schön, aber den Gegebenheiten anpassen kann ich auch! Schade das man das mit dem Fischen für Privatpersonen verbietet, ansonsten hätte ich dem UW noch 10% fürs Big Game Fishing geopfert. Der Club hat ja leider seine Seite aus dem Netz genommen. Einen Thun oder Merlin zu drillen ist eine feine Sache. Den Fisch lässt man dann nach einem fairen Duell wieder frei, gut der Fisch geht dann nicht sofort einem Gewerblichen wieder an den Haken.

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    6. Ach noch ein Nachtrag

      Ist das nicht ein Sonnenaufgang:

      https://lh4.googleusercontent.com/-DFanRT-uKe4/T_TI1rlVXYI/AAAAAAAATQ8/IEn2PE-zbXY/s800/13%2520sunset.jpg

      Ich schmelze dahin wie die Butter in der Sonne.

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  4. Moun zusammen......mal zur Aufklärung: Die Bilder bei google earth sind alt und alles andere als live. Testet es indem Ihr ein Gebiet mit Gewitter eingebt

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    1. Na klar, Herr oder Frau Anonym, das sind keine Livebilder. Man kann das Datum ablesen, die Aufnahmen wurden am 10. Oktober 2011 gemacht. Ich wollte auf Google Earth auch nur die genaue Lage der vermeintlichen Eruption ansehen, keinen aktuelle Jacuzzi :-))

      Monika aus Hessen

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  5. Und da fällt mir noch was ein....kochendes Salzwasser im Kochtopf verfärbt sich auch weiss....und gibt Geräusche ab. Spricht nah meiner Meinung für heisse Quellen unterwasser.
    Grüsse von Teneriffa und toi,toi toi an die Nachbarinsel !! -Björn

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    1. Hallo Björn

      "Spricht nah meiner Meinung für heisse Quellen unterwasser."

      Daran glaub ich nicht und die IR-Aufzeichnungen geben auch kein Beleg dafür.

      Außer fürs rumrutschen auf der Kruste seh ich nix bedeutendes für El Hierro, die Beben sollten dort im unteren Drittel der Kruste liegen.

      Ich versuch es mal mit einfachen Worten. Unter den Kanaren liegt ein Hot-Spot. El Hierro ist jung und der letzte Stopfen darauf. Der muss nun zur Seite und ruckelt dabei. Wenn "Stopfen weg" dann gibt es eine neue Kanareninsel in etwa 10 Mio. Jahre. Das ruckeln ist zwar nicht nett von der Natur wegen Steinschläge und Erdrutschen, aber das wars auch schon.

      Die Wurzel einer neuen Insel liegt runde 6,5km unter Wasser. Dann passt das auch mit der Bebentiefe, da die auf N.N. gemessen werden.

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  6. Alles Klar Monika.....dann ist ja gut ! Wollt nur höfflich darauf hinweisen da diesen Fehler viele machen in meinem Umfeld ;)

    Gruss von den Kanaren
    -Björn

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  7. Danke Jürgen, gut erklärt. Ich hoffe dass der Stopfen noch lange seine Bestimmung erfüllt :)

    LG
    Björn

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