17.01 Uhr - Heute bereits wieder zwei kleine Erdstöße. ML0,8 im Golfo und ML1,3 im Süden in 18 km Tiefe.

Noch nie in der jüngeren Vulkangeschichte der Kanaren hat sich ein Vulkan soviel Zeit gelassen wie jetzt unter El Hierro. Seit fast einem Jahr ist nun Eldiscreto mit kleinen Unterbrechungen aktiv. Alle gut dokumentierten Ausbrüche hatten nach spätestens drei Monaten ihr Pulver verschossen. Nur ein Vulkan auf Lanzarote im 17. Jahrhundert strapazierte über zwei Jahre die Nerven der Einwohner, bis er sich dann doch entschloss einzuschlafen.
In der geologischen Zeitrechnung sind Jahre nur Sekundenbruchteile und nicht einmal ein Wimpernschlag. Für ein Menschenleben kann ein Jahr aber sehr lang werden. Rein statistisch hat jeder Bewohner auf den Kanarischen Westinseln 1 bis 2 mal in seinem Leben die Chance einen Vulkanausbruch mitzuerleben. 1949 (San Juan), 1971 (Teneguia) und 2011 der Eldiscreto. Ob es ein Glück oder mehr Pech ist, wird unterschiedlich gesehen.
Tatsache ist aber, daß seit der Besiedlung der Kanaren vor ca. 4000 Jahren Vulkane und deren Ausbrüche ständige Wegbegleiter waren und auch in Zukunft sein werden. Ohne Vulkanaktivität gäbe es diese Inseln nicht und/oder sie wären auch längst wieder unter dem Meeresspiegel verschwunden.
Betrachten wir es als Glücksfall, daß es uns gegönnt ist hautnah die Natur bei ihrem Schauspiel zu beobachten.
Seit zwei Tagen kreuzt wieder das Forschungsschiff "Hesperides" um den Eldiscreto und auch im Golfo. Es ist eine schon bereits vor Monaten geplante Beobachtungsmission und hat mit den jüngsten Ereignissen nichts zu tun. Vielleicht werden aber neue Einzelheiten und bathymetrische Messergebnisse in den nächsten Tagen veröffentlicht.

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