Ein neues Beben an der Westspitze des Golfotales.
Um 1.28 Uhr in der Nacht des 1. Mai mit ML1,6 in 18 km Tiefe. Bereits das zweite Beben innerhalb weniger Tage an dieser ungewöhnlichen Stelle vor der Inselspitze. Lagen bisher alle Erdstöße im Golfokessel bzw. Richtung Süden, so hat sich bereits am 28.4. an der Westspitze ein Erdstoß in nur 1,3 km Tiefe ereignet. Bleibt zu beobachten ob es nur ein Zufall oder der Auftakt für weitere Beben sein wird. Nach meiner Einschätzung liegt das Ausgangszentrum am westlichen Rand oder sogar außerhalb der vermuteten Magmahauptkammer unter dem Golfo.
Die 4. Mission der Atlantic Explorer geht zu Ende. Wie zu hören ist, treten in Intervallen noch große Gasmengen und auch Aschepartikel aus dem Eldiscretoschlund aus. Die grüne Meeresverfärbung wird durch Stickstoffoxide verursacht. Schwefel ist in den Gasen kaum noch vorhanden. Der Ph-Wert des umgebenden Meereswasser liegt am Morgen bei 7,0 und am Nachmittag bei 7,5 Ph und wird durch das CO² Gas verursacht. Der Normalwert des Atlantikwasser liegt bei 8,2 Ph. Das Kohlendioxid (CO²) ruft die aufsteigenden Gasblasen hervor, die auch bei den Sonarmessungen als hervorquellende Wolke zu erkennen waren. Durch den hohen CO² Gehalt wird Sauerstoff verdrängt, was in einem Radius von 20 bis 30 m um die Eruptionstelle das Sterben der Jungfische auslöst.
Jetzt liegt auch das Untersuchungsergebnis einer internationalen Expertengruppe von Wissenschaftlern vor, die gemeinsam ihre Einschätzung zum Eldiscreto Ausbruch zu Papier gebracht haben. Bekannte Vulkanologen wie Dr. I.C. Carracedo von der Uni Las Palmas oder Dr. Ulrich Küppers von der Experimental & Physical Volcanology der Uni München - der mir freundlicherweise dieses Dokument zur Verfügung gestellt hat - haben daran mitgewirkt. Zum Vergrößern bitte Bild anklicken.
Nach der Grafik liegt die Magmakammer die den Eldiscreto im Süden speist in einer Tiefe von 7 bis 8 km. Direkt unter einer 1 - 2 km dicken Sedimentschicht aus alten Ablagerungen. Diese Sedimentschicht wir durch die extreme Hitze aufgeschmolzen und es lösen sich Sedimentbrocken, die als "Restingolitas" bekannt wurden. Der Magmanachschub selbst kommt aus dem Erdmantel der 15 km und tiefer liegt. Über einen eng begrenzten Magmakanal steigt die flüssige Magma zur Erdoberfläche und tritt am Meeresboden vor La Restinga aus. Auch die Zusammensetzung der "Restingolitas" wurden näher untersucht. Darauf werde ich Morgen näher eingehen.
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