Oben noch eine Involcan Aufnahme vom Zentrum der Eruption am 7.1.12. Heute Morgen verhält sich der Eldiscreto ruhig. Er sprudelt in gemäßigtem Tempo weiter. Gestern erlitt der Tremor gegen 15.30 Uhr (siehe Grafik) einen Schwächeanfall. Wahrscheinlich waren Teile des Magmakanals eingestürzt und das weitere Aufsteigen der Magma gestoppt worden. Erst gegen Abend kam der Tremor langsam wieder in Gang. Ein Befreiungsschlag brachte schließlich ein Beben um 3.46 Uhr mit 1,7 RSk. in 14 km Tiefe und räumte alle Hindernisse beiseite. Seitdem können wir wieder einen kräftigen Tremor beobachten.
Was macht ein Manfred wenn der all wöchentliche Familien Sonntagsausflug ansteht - er ist natürlich in Sachen Vulkan bzw. Erdbeben unterwegs. Regelmässige Blogleser wissen, daß es in den vergangenen Wochen hier auf La Palma teils kräftige Tremorausschläge gab die nicht zu erklären waren. Diese mysteriösen Ausschläge traten immer zwischen 8 Uhr und 17 Uhr und nur unter der Woche auf. Die entsprechende Bebenmess Station steht hier auf einer steilemporragenden Felsspitze, dem Roque Niquiomo auf 1277 m Höhe oberhalb des Ortes Mazo auf der Ostseite der Insel ..... und wir wurden fündig. Zur Zeit finden in unmittelbarer Nähe dieser Station Wegebau- und Sicherungsarbeiten mit schwerem Gerät (Bild) statt. Das dürfte die simple Ursache für die heftigen "Beben" der vergangenen Wochen sein.
Endlich hat jemand mal eine vernünftige Erklärung zu den dampfenden Lava-Fragmenten (Lava balloons) ausgegraben:
AntwortenLöschenhttp://earthquake-report.com/2011/09/25/el-hierro-canary-islands-spain-volcanic-risk-alert-increased-to-yellow/ (8.1.2012 - 23:30 UTC)
http://www.volcano.si.edu/world/volcano.cfm?vnum=1802-05=&volpage=var
Gruß HPS
Hallo liebe Vulkan- und El Hierro-Freunde,
AntwortenLöschenhabe gerade im Blog-Archiv gestöbert. Es ist schon toll, wie viel Arbeit und Zeit von Herrn Betzwieser in diesen Blog gesteckt wurden und täglich werden. All' das um uns zu informieren und uns auf dem Laufenden zu halten. Bisher war ich Lanzarote-Fan, doch scheint El Hierro mindestens so faszinieren zu sein und sicher wert, diese kleine Insel zu besuchen. Bis jetzt warte ich noch auf den Kalender bzw. die Möglichkeit, ihn zu erstehen.
Danke, lieber Manfred Betzwieser, bin heute schon auf die Infos von morgen gespannt, mal sehen, was uns Eldiscreto dann bietet.
Viele Grüße
Iris
Gerade rumpelt der Tremor aber wieder ganz ordentlich!
AntwortenLöschenhttp://www.01.ign.es/ign/head/volcaSenalesAnterioresDia.do?nombreFichero=CHIE_2012-01-09&ver=s&estacion=CHIE&Anio=2012&Mes=01&Dia=09&tipo=1
AntwortenLöschenHallo Juergen
AntwortenLöschenMeinst du wir sehen ihn noch irgendwann mal oben?
Danke Juergen, sehr gut erklärt.
AntwortenLöschenHallo Manfred
AntwortenLöschenMist da fehlen Worte:
Wenn man jetzt mal bedenkt und im Kopf behält das aus 1l Wasser ~1700l Wasserdampf an der Oberfläche entstehen, aber die Stelle ist unter Wasser.
Da aber diese Ausbruchstelle unter imensen Wasserdruck steht, sagen wir mal bei 170m (lässt sich einfacher rechnen ;-)) so würden sich dort gerade mal 100l Dampf bilden da unter 17 Bar Druck und die sich auf ihren Weg zur Oberfläche auf ~1700l ausdehnen. Gase und Dampf lassen sich komprimieren Wasser oder Stein nicht. Wie gesagt wir reden immer noch von einem Messbecher flüssigen Wasser oder 1kg Wasser, in 170m Tiefe.
Übrigens in den letzten 10m vor der Oberfläche dehnt sich diese Dampblase von 850l auf besagte ~1700l aus weil der Druck sich von 2 Bar auf 1 Bar halbiert, da dieser Vorgang nicht linear ist.
Mit dem Überkritischen Dampf jenseits der 374° oder 220 Bar will ich nicht noch zusätzlich verwirren.
Das es da gekocht hat waren somit keine Haluzinationen der Glücklichen die das sehen durften. Der Wasserdampf dürfte Freitag und Samstag recht heiß gewesen sein.
Sorry man sollte nicht schneller Denken als Schreiben. Orginal verwirrenden Beitrag lösche ich.
Hallo Josch
AntwortenLöschenWenn der wirklich lang genug durchhält ja, aber der hat noch einen verdammt langen zeitlichen Weg vor sich. Das Kanarensüdbecken stürzt bei El Hierro auf runde 6km in in die Tiefe. Würden sich also weiter Südlich in der Tiefe weitere Ausbruchstellen auf tun hatte "unserer Kleiner" (Lars ich bin so besitzergreifend da es hier Blog um den Diskreten und nicht um irgendeinen UW-Vulkan) hätte er eine Chance. So wie es jetzt ausschaut vermute ich das er südlich sein Hauptmaterial verliert. Chancen dafür bestehen wenn ich die Bebentätigkeit betrachte. Wir wissen das es eine Hauptmagmakammer unter Golfo gibt und da fing alles an. Mit den Beben, wenn man nun die Bebenaufzeichnung genau verfolgt wanderten die vom Golfo zum Kleinen genau unter der Insel vor Restigna. Denkbar wäre also eine Verlagerung der Magmakammer in den Süden der Insel, passt auch zu den Inflationen und Deflationen der letzten Tage und Wochen. Das die Kanaren sich auf dem Weg Richtung Nordwesten befinden ist auch allgemein bekannt.
Also Josch ob wir da eine Insel sehen werden? Möglich ja, dran glauben tue ich ebensowenig wie der Lars.
@ Manfred
Gut erklärt, aber ich bin ein Mistschreiber da meist weiter mit den Gedanken wie mit dem schreiben. Überprüfe es, kannste gerne verwenden.
Irgendwie hat der Blog zuviel gelöscht:
AntwortenLöschen"Überraschendes brachten Temperaturmessungen der Wissenschaftler über der Eruptionsstelle am 7.1. zu Tage. Alle Beobachter konnten brodelndes und kochendes Wasser erkennen."
Die Temperaturen wurden mit IR-Sensoren aus dem Hubschrauber ermittelt, diese Senseroren können aus der Ferne nur Oberflächentemperaturen ermitteln. Somit sind die Temperaturen nicht überraschend, ich hab mal mit solch einem Ding versucht im Winter den Nachthimmel zu messen. Da kam dann die Regel: "Wer viel misst, mistt Mist" zum tragen. Die Dinger messen nur die Oberflächentemperatur und sonst nix, Gase oder Wasserdampf können die nicht oder geben eklatante Fehlmessungen.
Interessant wäre ja wirklich einmal von den Wissenschaftlern zu erfahren, wie weit sich der Vulkan in Richtung Meeresoberfläche emporgearbeitet haben könnte.
AntwortenLöschen@ Juergen
AntwortenLöschenIch denke, Wasserdampf (gasförmig) ist nicht gleich Wasserdampf (kondensationsbedingt) und das oberflächennahe Blubbern wird - wenn schon die Lava so aufgeschäumt daherkommt - seine Ursache in vulkanischen Gasen haben, die mit der Magma und dann im Wasser weiter aufsteigen.
Die an der Austrittsstelle am Meeresboden entstehenden Wasserdampfblasen - also gasförmig - treten nach ihrer Entstehung sofort in thermische Wechselwirkung mit dem sie umgebenden flüssigen also kälterem Wasser (davon gibt es reichlich). Zum anderen treffen sie auf die sich bei ihrem Aufstieg ändernden Druckverhältnisse. Beides führt dazu, dass sich die Dampfblasen in einem immer schneller werdenden Vorgang verkleinern oder zerplatzen und nicht mehr als Wasserdampfblase an der Meeresoberfläche in Erscheinung treten können. Andersherum würde es sonst bedeuten, dass die Wassersäule über der Eruptionsstelle bis zur Meeresoberfläche mindestens eine Temperatur von 100°C aufrecht erhalten müsste. Durch die immer fortwährende Vermischung mit kälterem Meerwasser ist das aber nicht darstellbar.
Der an der Oberfläche sichtbare Wasserdampf dürfte hingegen eher kondensationsbedingt (kleinste Wassertröpfchen) bei der Abkühlung der Gesteinsbrocken entstehen.
Grüsse Lars - Potsdam
@ Josch
Ich bin kein Geologe und habe auch sonst keine wissenschaftlich orientierte Ausbildung. Ich habe also nachweislich keine Ahnung von Vulkanen. Zweifellos liegt mir aber eine unaufgeregte wissenschaftliche Herangehensweise und ein hohes physikalisches Grundverständnis sehr nahe.