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Um 17.46 Uhr ein starkes ML5,1 Beben aus 15 km Tiefe. Selbst auf La Palma spürbar. Näheres folgt.
Der jüngste Bebenschwall (IGN Aufzeichnung) scheint langsam sein Ende zu finden. Mit 110 Beben am 23. Dezember 2013 ist die Intensität bis heute fast wieder auf ein Normalniveau von bisher 4 Beben zurück gegangen. Es ist nun der 4. Aktivitätsschub seit der Eldiscreto Eruption im Oktober 2011. Es wird auch in naher Zukunft zu einem weiteren Anstürmen und Vordringen von Magma kommen. So lange bis eine Lücke zur Erdoberfläche gefunden ist.
Es ist keine Erscheinung die sich über kurz oder lang in Luft auflöst, auch wenn das manche Stellen versuchen zu suggerieren.
Alle Inselteile waren bisher betroffen. Nur der Nordteil von El Hierro fehlt noch. Um so verwunderlicher, da er dem 1971 ausgebrochenen Teneguia in La Palma`s Süden doch am Nächsten liegt (ca. 65 km). Die ganze Vulkanaktivität darf nicht isoliert für El Hierro allein betrachtet werden. Es bestehen doch enge Zusammenhänge mit der Nachbarinsel. Gespeist werden sie alle aus einem Magmatopf. Es wird vermutet, dass diese Magmakammer und der Hotspot sich zwischen La Palma und El Hierro befindet.
Was ist geblieben? Die Bodenverformung ist weiter angewachsen. Hier am Messpunkt HI09 bei La Restinga in den letzten Tagen um fast 80 mm in die Höhe. Mit abnehmender Bebenaktivität wird die Blase auch etwas zurück gehen, in ihrer Substanz und dem aufgebauten Innendruck aber weitgehenst erhalten bleiben. Diese GPS Tabelle der IGN spiegelt allerdings nur die vergangenen 3 Monate (Oktober - Dezember 2013) wieder.
Vergessen werden darf jedoch nicht, die bereits vorhanden Bodenverformung aus früheren Aktivitäten. Nach den GPS Daten der japanischen Sagiya Universität ist am Messpunkt HI09 seit 2012 die Verformung von -8 cm auf +5 cm = 13 cm angewachsen. Die neuen Werte sind in dieser Grafik noch nicht berücksichtigt. Somit kommen wir in La Restinga auf einen Gesamtanstieg seit 2012 von rund 21 cm über Normal.
Die Uni Sagiya unterhält bereits seit vielen Jahren ein Netz von GPS Stationen auf mehreren kanarischen Inseln.
Dieser Verformungsdruck wird sich auch bald optisch durch Rissbildung auf der Inseloberfläche zeigen.
Alle reden heute über die BBC Dokumentation vom Mega Tsunami der gestern Abend im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Auslöser soll ein Flankenrutsch auf La Palma sein, der die Küsten Europas und der USA zerstören wird.
Mit diesem Thema habe ich mich schon intensiv beschäftigt, vor Ort recherchiert (direkt vor meiner Haustür) und viel geschrieben u.a. in meinem Buch "Geheimnisvolles El Hierro".
Grundsätzlich bleibt festzustellen:
Dr. Simon Day - engl. Geologe - hat 1998 im Auftrag einer amerikanischen Versicherungsgesellschaft eine Risikostudie über mögliche Natur-Gefahren für die Ostküste der USA erstellt. Dabei nahm er auch entfernt liegende Gefahren- Quellen für einen Tsunami ins Auge. Gegenüber von Florida, wenn auch auf der anderen Seite des Globus, liegen die Kanarischen Inseln.
Die damals vulkanaktivste Insel (letzter Ausbruch 1971) mit steilen Bergen und Flanken war die Insel La Palma.
Hier entdeckte er einen mehrere Kilometer langen Riss auf 1700 m Höhe auf der Westseite, der beim Ausbruch des Vulkan San Juan 1949 entstanden war. Er ging dabei davon aus, dass dieser Riss weit in den Inselkern hinein reicht und bei einem neuen Vulkanausbruch Teile der Westseite wegsprengen könnte.
Losgelöst würden nach seiner Berechnung ca. 3 bis 4 Kubikkilometer Gestein, das dann direkt ins Meer abrutschen und einen "Mega Tsunami" auslösen würde.
Hätte Dr. Simon Day heute diese Studie zu fertigen, würde er sich sicher El Hierro als Kandidat aussuchen. Aktive Beben und und eine hohe Eruptionswahrscheinlichkeit und eine märchenhafte, aber gefährliche Kulisse im Golfotal. Eine senkrechte über 1000 m hohe Felsflanke über eine Länge von 8 km mit Blickrichtung nach Amerika. Von hier wurde bereits vor 120.000 Jahren ein Tsunami ausgelöst, der bis in die Karibik reichte.
Was Dr. Simon Day damals als Studie erstellte und was später BBC Filmtechnisch in zwei Dokumentationen daraus machte, war von ihm sicher so nicht beabsichtigt.
Faktum: Der Riss auf La Palma ist vorhanden und eine Vulkaneruption in absehbarer Zeit auch möglich. Das Szenario wird also irgendwann eintreffen.
In den nächsten Tagen dazu aber mehr.
Wer sich die BBC Doku anschauen möchte hier zu finden: VOX - Überleben wir einen Mega Tsunami
Hola Manfred.- Die Situation auf El Hierro erinnert mich an eine alte Erzählung von der Hamburger Alster. Ein großes Fest auf der zugefrorenen Alster mitten im Winter, mit Schlittschuhen und heißer Suppe, und einer alten Frau die in ihrem Alsterhäuschen saß und dem bunten Treiben zusah: "Das Eis wird brechen, das Eis wird brechen"murmelte sie. Das Eis brach. Das Disaster war perfekt. Ich hoffe für die Menschen auf El Hierro und La Palma, das ihnen das Disaster erspart bleibt.
AntwortenLöschenAbrazzo desde Costa Brava
Angelika
http://spanienleben.blogspot.com/
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