Samstag, 20. Oktober 2012

El Hierro - neue Beben im Golfo

NEWS:

Nach einem erdbebenfreien Freitag setzten gegen 17.21 Uhr wieder Erdstöße vor der Küste des Golfo ein. Innerhalb von 40 Minuten erfolgten 3 Beben von ML2,1 bis ML2,5 (grün auf Avcan Karte). Das Ausgangszentrum lag wie auch schon in der Vergangenheit in 10 bzw. 11 km Tiefe. Um 22.21 Uhr kam noch ein Nachzügler mit ML1,9 im gleichen Sektor dazu. Der Südteil der Insel um El Pinar und La Restinga verzeichnete keine Beben.

Wie gestern schon vermutet sind die Werte der Boden- verformung angestiegen. Während alle GPS Stationen stagnieren bzw. leicht zurück gehende Daten melden, steigt der Druck im Süden beim Messpunkt Tacoron HI 10 wieder an (Pfeil). Links die IGN Kurve.

Noch eindrucksvoller sieht der Anstieg auf dem Datenblatt der Universität Nagoya aus. Hier liegen wir bereits am oberen Tabellenrand mit einem Anstieg von 120 mm seit Juni 2012. Die unterschiedlichen Anstiegswerte - IGN 60 mm (oben) und Nagoya 120 mm (links) dürfte an den unterschiedlichen Ausgangs Basiswerten seit Juni 2012 liegen. Die 0-Grenze ist von IGN bzw. der Uni Nagoya unterschiedlich gesetzt.
Tatsache ist, daß der Druck und damit die Verformung auch ohne große Beben im Süden wieder zunimmt.

Freitag, 19. Oktober 2012

El Hierro - Fotosub um den Eldiscreto

NEWS:
20.59 Uhr - 3 Beben zwischen 17.21 und 17.59 Uhr zwischen ML2,1 bis ML2,5 in 10 bzw. 11 km Tiefe vor der Küste von Sabinosa.
Der Ausbruch des Mauna Ula auf Hawaii im Jahre 1969 (Bild oben von I.B.Judd). Eine über 20 Meter im Durchmesser große Gas- und Lavablase erhebt sich aus dem Meer.

Dagegen geht es auf El Hierro zur Zeit sehr ruhig zu. Gestern nur zwei Beben im Golfo und um 21.38 Uhr ein ML1,8 Erdstoß in 20 km Tiefe vor der Küste von El Julan im Süden (IGN Grafik). Die Bodenverformung gerade am Messpunkt El Julan nimmt wieder zu. Das muß ich mir aber noch genauer anschauen und werde Morgen dazu etwas schreiben.

Open Fotosub El Hierro



"Am Samstag Abend geht mit einer Gala und der Prämierung der schönsten Unterwasseraufnahmen der 16. Fotosub Wettbewerb in La Restinga zu Ende. Vor genau einem Jahr fiel die Veranstaltung aus Sicherheitsgründen, wegen der Geburt des Eldiscreto buchstäblich ins Wasser und über Monate blieben die örtlichen Tauchbasen geschlossen.
22 Teams tauchten in dieser Woche mit ihren um die 10.000 € teuren Kameraausrüstungen im Mar de las Calmas, um aufs Neue Zeugnis von den außergewöhnlichen Tauchgründen im Süden El Hierros abzulegen. Die Sensation waren spektakuläre Aufnahmen eines Walhaies und der organisatorische Clou, dass zur gleichen Zeit der internationale Vulkanologen Kongress stattfand.
Im Rahmenprogramm gab es einen Vortrag über Fischschutzzonen in spanischen Gewässern, einen weiteren über die Reserva Marina vor El Hierro unter Hervorhebung der Umwelt und vulkanologischen Aspekte und die Vorführung des Filmes "La ultima Isla", der hier letztes Jahr im Sommer gedreht wurde.
Die Fauna und Flora unter Wasser nach dem Vulkanausbruch überraschte die Teilnehmer immer wieder aufs Neue. Es gäbe zwar weniger Lebewesen an einigen Stellen, an anderen dafür mehr und neue Spezien seien hinzugekommen, die "recuperacion" sei im vollen Gange und beobachtbar.
 
Arturo Telle mehrmaliger Fotosubsieger und Kenner der Tauchgründe meint:
Heute vor El Hierro zu tauchen, ist ein einzigartiges Erlebnis, voller Emotionen und Staunen vor der Grösse der Natur und ihre Fähigkeit sich dem vergangenen Vulkanprozess anzupassen, ganz ohne menschliches Eingreifen.
 
Spannend wird am Sonntag gegen 10 Uhr das Vulkanschwimmen. Bewohner von La Restinga fragen sich, wie und ob die 120 Schwimmer es schaffen wollen gegen Wellen und Strömung ihre Runde zu drehen".
Das war ein Beitrag von Karin (Danke) teilweise übersetzt aus elhierro.digital.es.
 
Schöne Aufnahmen und Videos von der wieder aufgeblühten Unterwasserwelt um La Restinga finden wir auf der Webseite Open Fotosub.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

El Hierro - der Pulsschlag des Vulkan

NEWS:

Wie ein unregelmäßiger Pulsschlag zeigt sich im Histogram die Bebenaktivität des Vulkan aus den zurückliegenden Monaten. Vor einem Jahr (links) die Eruption des Eldiscreto mit einer anschließend langen abklingenden Phase. Dann die Ruhezeit bis im Juni/Juli 2012, bis mit seinem plötzlichen Aufleben der Beben am Westzipfel eine neue Aktivitätsphase eingeläutet wurde. Seit dieser Zeit ist er nie mehr richtig zur Ruhe gekommen. Im September 2012 wieder ein Aufbäumen mit Beben im Golfo und im Inselinnern bei El Pinar. Im Moment ist er wieder etwas ruhiger. Gestern 4 Erdstöße. Heute um 4.33 Uhr ein ML1,2 Beben in 10 km Tiefe (IGN-Grafik) vor Sabinosa.
 
Auch in Deutschland gibt es bedeutende Forschungseinrichtungen die bisher noch nicht um El Hierro zum Einsatz kamen.

GEOMAR/ Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel



Das GEOMAR/ Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel ist eine der führenden Einrichtungen auf dem Gebiet der Meeresforschung in Europa. Aufgabe des Instituts ist die Untersuchung der chemischen, physikalischen, biologischen und geologischen Prozesse im Ozean und ihre Wechselwirkung mit dem Meeresboden und der Atmosphäre zu erforschen (Fotos Geomar).

Der Forschungsschwerpunkt dieses Instituts liegt bei der Untersuchung der Plattentektonik und der Marinen Naturgefahren, die Rolle des Ozean im Klimawandel und der menschliche Einfluss auf das Meeresökosystem sowie die Erkundung der Rohstoffe im Ozean.

Gerade die wertvollen und bisher noch nicht entdeckten Mineralien auf dem Meeresgrund stellen zur Zeit eine wichtige Aufgabe für Geomar dar. Zusammen mit dem Kieler Leibnitz-Institut für Meeresforschung (IFM) war man jüngst vor der Küste von Neuseeland unterwegs um die "Schwarzen Raucher", kleine Geysire - näher zu untersuchen. Durch das austretende bis zu 400°C heiße Wasser werden wertvolle Mineralien wie Gold, Silber, Kupfer, Zink oder Mangan aus der Erdkruste gelöst. Diese Ablagerungen auf dem Meeresgrund könnten in Zukunft eine wichtige Quelle für notwendige Rohstoffe werden.
Unter dem Titel "Der Schatz in der Tiefsee" hat Zeit-Online einen interessanten Artikel dazu veröffentlicht.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

El Hierro - nördlich der Kanaren vermehrte Beben

NEWS:

In den letzten 24 Stunden hatten wir 6 Beben. Die Mehrzahl davon unter dem südlichen Inselteil an den Steilhängen zum Mar de las Calmas in 15 bis 23 km Tiefe (rote Punkte). Heute Morgen um 5.31 Uhr erstmals wieder ein Beben im Golfo im Meer vor Sabinosa. Ein Erdstoß von ML1,7 in 12 km Tiefe (rosa). Nachdem es in den vergangenen Monaten südlich der Kanaren auf den Kapverdischen Inseln vermehrt zu Beben kam ist nun das Gebiet ca. 1200 km nördlich, an der Südwestspitze von Portugal Zentrum eines Bebenschwall. Das Meeresgebiet um Cabo de San Vicente vor der südlichen Algarve erlebt zur Zeit eine Serie von Erdbeben.

Gestern um 11.13 Uhr ein ML5,0 Beben in 30 km Tiefe. Bereits seit langer Zeit geht von dort eine rege Aktivität aus, wie das ML6,1 Beben am 15.9.2009 (Grafik links). Damals gab es Schäden und auch Todesopfer bis Beja und Sevilla in Südspanien.  Auch das große Beben vom 1. November 1755 bei dem Lissabon vollständig zerstört wurde und fast 100.000 Menschen ihr Leben verloren, hatte sein Epizentrum beim Capo de San Vicente. Nachzulesen bei Wikipedia.

Dienstag, 16. Oktober 2012

El Hierro Vulkan - Etappen der Ruhe

NEWS:

So rasch die Beben auch kommen, so schnell sind sie auch schon wieder vorbei. Gestern Morgen 10 Beben innerhalb weniger Stunden. Den restlichen Tag gab es keine weiteren Erdstöße. Erst heute Morgen wieder zwei neue Beben. Das letzte um 3.22 Uhr mit ML1,5 in 19 km Tiefe etwas südlich des Tanganasoga.
 


Rückblick 2011
und so sah es vor einem Jahr am Sonntag, den 16. Oktober 2011 aus.

El Hierro Vulkan - Riesige Gasblasen steigen auf

Foto: La Provincia
Inzwischen steigen aus dem Eruptionkrater riesige Gasblasen auf. Alle 15 bis 20 Minuten treffen sie blubbernd an der Meeresoberfläche ein. Das ist typisch für die Phase 1 die ich heute morgen beschrieben habe. Jetzt geht man davon aus, daß sich die Ausbruchsstelle bis auf weniger als 100m an die Wasseroberfläche heran gearbeitet hat.