Samstag, 5. November 2011

El Hierro Vulkan - starkes Beben und Erdrutsch

NEWS: Neue Beben um 9.05 Uhr mit 3,5 RSk. und um 9.44 Uhr mit 3,9 RSk. beide im Golfo - starker und nervöser Tremor (Magmaaufstieg) zu beobachten



Blick auf  Las Puntas und Tunneleingang
Zu den Vorgängen im Süden erfolgte um 20.36 Uhr im Golfotal gestern Abend ein Beben von 4,4 auf der Richterskala in 22 km Tiefe. Nach Aussagen von Wissenschaftlern und Anwohnern wurde dieser Erdstoß wesentlich stärker empfunden als die Messdaten anzeigen. Auch im Hafenbereich Estanca auf der Ostseite und sogar auf den benachbarten Inseln La Gomera und Südteneriffa war er zu verspüren. Das Beben löste im Golfotal in Guinea und bei Sabinosa Erdrutsche aus, die jedoch keine Schäden hinterließen. Vorsorglich wurde das Golfotunnel vom Krisenstab für die Nacht gesperrt. Da das Geologische Institut (IGN) weitere stärke Erdbeben nicht ausschloss wurden in Las Puntas (siehe Archivbild) auch 11 Wohnhäuser im Steinschlag gefährdeten Bereich evakuiert. Ein weiteres Beben der Stärke 3,6 RSk. erfolgte um 0.16 Uhr diesmal im Süden. Das Bebenzentrum lag in 11 km Tiefe.
Auf dieser IGN Grafik ist die Lage und Verteilung der Beben in den letzten 3 Tagen zu erkennen. Auffallend, daß es nur einen Erdstoß, nämlich den von heute Nacht, im Süden gab. Neue Meldungen aus der Südregion liegen noch nicht vor.

Freitag, 4. November 2011

El Hierro Vulkan - es kocht und brodelt

Hinweis: Bitte nicht die IGN Seiten aufrufen. Die Seite ist überlastet und wird für die Wissenschaftler benötigt die nicht im internen Netz angeschlossen sind.

News :Erdbeben von 4,4 RSk. um 20.36 Uhr im Golfo - Erdrutsch in Sabinosa und Guinea (Frontera).

 
Die roten Kreuze kennzeichnen in etwa die Lage bzw. die Linie der neuen Eruptionen. Gesprochen wird von drei Eruptionen. Die Entfernung zur Küste beim nördlichsten  Punkt, dürfte etwa 1,5 km betragen. Die Meerestiefe ist mir nicht bekannt, aber durch die Küstennähe und die Unterwasser Gebirge möglicherweise sehr flach. Hier könnten wir noch Überraschungen erleben.
Die grüne Fläche ist eine mit Plastikplanen überspannte Bananenplantage und gehört einer einflussreichen Familie aus Madrid. Genau auf diesem Gelände sollte das ESA Raketen- Startareal entstehen. Durch meine Recherchen zum Buch hatte ich Gelegenheit diese Örtlichkeiten genau unter die Lupe zu nehmen.

Foto: Gobierno de Canarias
Rauchende und auf der Meeresoberfläche treibende Lavabrocken. Ein schönes aber auch gefährliches Schauspiel. Darunter brodelt der Vulkan. Der Tremor hat weiter zugenommen , verläuft aber gleichmässig. Beben gibt es weiter im Golfo, das Stärkste mit 3,8 RSk. um 13.41 Uhr in 21 km Tiefe.



Die Informationspolitik des Gobierno de Canarias (Kanarische Gesamtregierung) hat sich seit gestern positiv verändert. Relativ schnell werden nun neue Fotos ins Netz gestellt. Allerding meist ohne genaue Beschreibung, einfach kommentarlos. Aber der Wille ist zu sehen. Dafür ein Danke!

Etwas anderst sieht es mit den Informationen des Krisenstabes aus, der vielleicht auch überfordert ist.
Die Ausdrucksweise auf der offiziellen El Hierro Emergencias - Seite , die die Anwohner informieren und warnen soll, vermittelt mit ihren Fachausdrücken keine verständliche Information. Bezeichnungen und Umschreibungen wie etwa "Prozess der 'rektifiziertem Diffusion' oder Permanent-intermittierende Impulse" verstehen Wissenschaftler und vielleicht noch Hobbyvulkanologen, aber sicher kein Normalbürger geschweige denn ein einfacher Bauer und Ziegenhirte von El Hierro.
Hier sollte dringend daran gearbeitet werden um auch mit einfachen Worten die Botschaft an den Mann/Frau zu bringen.

El Hierro Vulkan - Serien Vulkanausbruch ?



Neue Aufnahmen des IGN zeigen erstaunliches. Nicht nur ein oder zwei Vulkanschlote, sondern eine ganze Reihe von Eruptionen hat sich aktiviert. Aufgrund der Ausrichtung und Länge muß mit einem sich öffnenden Spalt - Vulkanausbruch gerechnet werden bzw. er ist bereits im Gange. Aufgrund der seismischen Aktivitäten und des noch immer starken Tremor gibt es wahrscheinlich auch genügend Magma Nachschub um viele Schlote bedienen zu können. Weitere Fotos unter diesem  Link.






News -Ticker
Neues Beben um 13.41 Uhr mit 3,8 RSk. in 21 km Tiefe im Golfo.
15.28 Uhr - starker Schwefelgeruch in Restinga
17.41 Uhr - wahrscheinlich drei Eruptionsherde ca. 1,5 km vor der Küste im Süden


El Hierro Vulkan - es sprudelt wieder

Foto: Gobierno de Canarias

Im Süden sprudelt es weiter. Ob es sich um den gleichen Eruptionspunkt wie vor drei Wochen handelt, soll heute geklärt werden. Es tritt kaum "grüne Brühe" aus.
Das Gobierno Canarias (Kanarenregierung) spricht von zwei Zonen mit unterschiedlicher Färbung der Meeresoberfläche. Auch wurden zwei Bereiche mit schwimmenden Lavabrocken ausgemacht. Vielleicht hat sich doch im Süden noch ein weiterer Förderschlot geöffnet.
Der Tremor (aufsteigende Magma) läuft weiter auf hohem Niveau. Eine Entlastung, also der große Magmaaustritt dürfte noch bevorstehen. Dann bricht die jetzt breite Tremorlinie zu einem schmalen Band zusammen. Wenn Sie zurückblättern zur ersten Eruption kann das schön beobachtet werden.
Das Bebenzentrum liegt weiter im Golfotal. Eine Reihe von Erdstößen, bis 3,2 RSk. gestern (3.11.) um 23.06 Uhr, erfolgte in 16 bis 21 km Tiefe. Hier dürfte die Magmahauptkammer angesiedelt sein. Ob nun der geöffnete Seitenschlot nach Süden große Entlastung bringt, möchte ich bezweifeln. Die kommenden Stunden werden es aber zeigen.

Jean Manuel Santana vom Krisenstab (Pevolca) hält die Lage in Restinga für sicher. Es erfolgt zum jetzigen Zeitpunkt keine erneute Evakuierung. Die inzwischen vor Ort anwesenden Wissenschaftler seien 24 Stunden vor einem bedrohlichen Ereignis jetzt in der Lage zu warnen. Die Lage sei ernst und Ruhe und Besonnenheit das oberste Gebot.

Im Umkreis von 1,5 km um den Vulkan Eldiscreto gibt es kein Leben mehr. Zu diesem Ergebnis kam Alberto Brito vom Institut für Meereskunde der Universität von La Laguna (Teneriffa). Alle Fische und Meerestiere wurden beim Ausbruch getötet. 96 Fischarten sind davon betroffen. Im weiteren Umkreis bis 5,5 km gibt es nur unterhalb von 200 m Meerestiefe noch Leben. Langsamwachsende haben die geringste, schnellwachsende Fischarten die größte Überlebenschance.
Traurig - ist doch gerade dieses Gebiet seit 1998 als Meeresbiotop und maritime Schutzzone für die Regeneration seltener Fischarten ausgewiesen worden.

Donnerstag, 3. November 2011

El Hierro Vulkan - Eldiscreto meldet sich zurück

Schneller als erwartet meldet sich der Südvulkan Eldiscreto bei Restinga zurück. Diese Aufnahmen stammen aus dem Hubschrauber der Guardia Civil von 11.00 Uhr heute am Vormittag. Zu erkennen sind braun/grüne Flecken an der Meeresoberfläche. Die Aktivität hat zugenommen. Berichtet wird auch von zeitweise aufkommenden Strudel. Es ist davon auszugehen, daß die Intensität im Laufe des Tages weiter zunimmt. Erste Anwohner verlassen aus Unsicherheit das Ort Restinga (hier im Hindergrund zu sehen). Der Katastrophenstab muß erst "Tagen" um sich eine Entscheidung abzuringen. Aber das kennen wir ja bereits. Der Bürgermeister der Hauptgemeinde El Pinar strahlt gar Zuversicht aus. "Keine Gefahr, wir wissen ja jetzt wo sich der Vulkan befindet" Die evtl. noch aufkommenden Konsequenzen hat er sich dabei wohl nicht überlegt.
Ob sich der inzwischen angespeicherte Magmavorrat  hier im Süden entlädt, stelle ich einmal in Frage ? Der Tremor ist intensiver als je zuvor. Wachsam muß weiter das Golfotal beobachtet werden.
Auch das Gutachten zur Sicherheit des Golfotunnel kam heute durch Zufall an das Tageslicht. Danach stufen die beauftragten Mitarbeiter des Geologico y Minero de Espana (IGME) das Tunnel ab einer Bebenstärke von 4,5 auf der Richterskala in 10 km Tiefe als nicht mehr sicher ein. Große Felsbrocken könnten sich aus der 900 m hohen Felswand lösen und herunter stürzen. Der Krisenstab (Pevolca) möchte das Gutachten nicht veröffentlichen, da er es als nicht notwendig ansieht.
Was bleibt dem Betrachter - er staunt und schweigt!