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Donnerstag, 17. November 2011

El Hierro Vulkan - über 11.600 Beben gezählt

Keine große Veränderung - so könnte die angespannte Lage beschrieben werden. Gestern allein wurden 22 Beben registriert. Der kräftigste Erdstoß am Abend im Golfo um 20.32 Uhr mit 3,1 RSk. in 19 km Tiefe. Der Tremor (aufsteigende Magma) hat weiter kräftig zugenommen. Nach Meinung der Wissenschaftler müsste in Kürze ein größerer Lavaausstoss im Süden oder über eine neue Eruptionsstelle vielleicht im Norden erfolgen.

Nach dem neuesten Computermodell der IEO (Instituto Espanol de Oceanografia) das auf gemessenen Daten der Forschungsschiffe Margaleff und Prof. Lazano beruhen, hat sich im Süden beim Eldiscreto in den vergangenen Tagen einiges getan.
Die erste Grafik zeigt den Vulkan am 24.10.11 





Nach der 2. Eruption hat sich neben dem Hauptkrater ein weiterer Berg (lila) angehäuft, der nur etwas kleiner als der Hauptschlot ist. Damit Sie ein Größenverhältnis haben - der rote Vulkan- Sockel hat eine Länge von ungefähr 700 m.

Die bräunliche Masse ist ausgeflossene Lava, die mehrere Km² des Unterwassertales aufgefüllt hat.
Nach Schätzungen der IEO sind vom 24.10 bis 28.10. -  in also nur vier Tagen, über 5,5 Millionen m³ Magmamaterial ausgeflossen.
An der Meeresoberfläche hat man bisher davon nicht all zu viel mitbekommen. Ändern wird sich das wahrscheinlich nun, wenn der Schlot weiter in die Höhe wächst. Noch befinden sich ca. 100 m Meereswasser über der Ausbruchsstelle.

Die Wassertemperatur im Südsektor wurde gestern mit 21,6° angegeben - mit sinkender Tendenz also. Sorgen bereitet dagegen der hohe Heliumanteil der im Meer festgestellt wurde. Normal liegt der Heliumwert im Meer und der Atmosphäre bei 4 - 7 ppm. Um die Eruptionsstelle wurden nun im Wasser 4.000 bis 35.000 mal höhere Konzentrationen von gelöstem Helium festgestellt. Welche Auswirkungen das auf die Natur und Umwelt noch haben wird, ist noch nicht klar.

Auch der laufende Wahlkampf für die anstehende Parlamentswahl in Madrid verschont El Hierro nicht. Obwohl alle Parteien vereinbart hatten keine Parteienwerbung zu betreiben, erscheinen Politgrößen auf der Insel um ihr Mitgefühl auszudrücken und um Stimmen zu werben. Werbespots im Fernsehen und Internet und ein handfester Streit zwischen dem Inselpräsidenten Alpido Armas und dem neuernannten Koordinator für die Verwaltung der Krisenbeihilfen Candido Padron runden dieses jämmerliche Schauspiel ab. Würden alle dafür verpulverten Gelder in den Beihilfefond fließen, wäre den leidgeprüften Menschen viel mehr geholfen.