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Mittwoch, 12. Juni 2013

Vulkan - Sand, Gestein und Wüste

NEWS:

Um 20.49 Uhr gestern Abend ein ML1,9 Beben aus 15 km Tiefe vor der Westspitze. Insgesamt in den letzten 24 Stunden 3 Erdstöße.



Die Sahara als größte Wüste der Erde hat ungefähr die 26-fache Größe Deutschlands. Mit 9 Millionen Quadratkilometer erstreckt sie sich vom Roten Meer (NASA Satellitenaufnahme oben) über mehr als 5.000 Kilometer bis zur Atlantikküste kurz vor die Kanarischen Inseln (Foto links). Es handelt sich nicht wie vielfach geglaubt um eine reine Sand- und Dünenwüste (nur 20 %), sondern um eine Stein- und Felswüste (Hammada).

Als ich 1986/87 die Sahara mit unseren alten Hanomag durchquerte (Algerien, Mali, Mauretanien), sind wir tagelang nur über bläulich schimmernde Gesteinsplatten gefahren. Vorbei an erodierten Gebirgszügen, mächtig steil aufragenden Bergen und durch tief eingeschnittene Wadis (ehemalige Flussläufe).
Hier floss vor 6000 Jahren noch kräftig Wasser und die Landschaft war Grün und Fruchtbar. Nach der letzten Eiszeit wanderten die Tropen ca. 800 km nach Norden und es entstand hier eine Savannenlandschaft.
Unsere Expedition fand damals in den Wintermonaten mit verträglichen Temperaturen von 25°C am Tag und in der Nacht mit leichtem Frost statt. Oft waren am Morgen die Trink- Wasservorräte zu Eis erstarrt.
Im Sommer kann es hier Temperaturen bis +60°C und in den höheren Lagen, vor allem im Atlasgebirge, im Winter auch -10°C geben.

Das Innere der Sahara ist menschenleer aber nicht tot. "Die Wüste lebt" so der Walt Disney Dokumentarfilm aus den 50-er Jahren, der eindrucksvoll das Tier- und das bescheidene Pflanzenleben in der Wüste beschreibt.

Nach 14 Tagen Einsamkeit traf unsere 6-Mann Gruppe (Geologe, Arzt, Techniker und ich war der Wüstenkoch) erstmals auf einige Tuareg- Nomaden. Gleich wurde Tee aufgegossen und in einem französisch/arabischen Kauderwelsch der weitere Pistenverlauf besprochen.
6 Wochen Sahara die mir unvergesslich in guter Erinnerung bleiben. Vielleicht schaffe ich es noch einmal in diesem Leben dort einige Wochen zu verbringen. Die Sahara liegt ja direkt vor meiner Haustür.

Langsam aber stetig breitet sich die Sahara auch auf die Kanaren aus. Fuerteventura als älteste Vulkaninsel der Kanaren und nur knapp 100 km von Westafrika entfernt, ist schon so weit abgetragen, dass Teile der Insel im Grunde eine Verlängerung der Sahara nach Westen darstellen. Die Google Aufnahme links zeigt den Nordosten von Fuerteventura. Sand und noch einmal Sand und inmitten eine Hotelanlage.




Hier die Vergrößerung des RIU Oliva Beach bzw. Palace Tres Islas Komplex mitten in der Einöde. Nur mit großem technischen Aufwand und viel Geld, kann die Oase vor dem Versanden bewahrt werden. Die Wüste hat auch bereits den Südteil der Insel erfasst. Das Überlebens- Elixier Wasser muss mit Entsalzungsanlagen nutzbar gemacht werden und das kostet Geld. Irgendwann ist Fuerteventura komplett eine Sandwüste und wird dann auch durch die immer weiter fortschreitende Erosion von der Landkarte verschwinden. Bis dahin haben wir aber noch einige tausend Jahre Zeit.
Das Foto unten zeigt das RIU Hotel im Hintergrund zwischen den Sanddünen, von der "Wüstenstraße" aus.

Es zeigt aber auch, wie unterschiedlich die Kanarischen Inseln beschaffen sind. Trockene wüstenähnliche Inseln im Osten und grüne und saftige Inseln im Westen des doch kleinen Archipel.
 
Vielleicht auch ein kleiner Denkanstoß für ihren nächsten Kanarenbesuch.
Insel-Hopping - innerhalb von einer oder zwei Stunden mit unserem Binter- "Inselhüpfer" von der "Sahara" in den "Dschungel".

Dienstag, 11. Juni 2013

Vulkan - und die Wüste kommt

NEWS:
12.12 Uhr - der Erdstoß östlich von Fuerteventura wurde von der IGN auf ML3,7 angehoben. Zwei weitere Beben in diesem Bereich um 6.41 Uhr mit ML2,0 in 10 km Tiefe und um 6.43 Uhr mit ML2,4 in 36 km Tiefe wurden registriert.

Während man sich im Rheinland mit: "Ganz Köln stinkt nach Maggi - Feuerwehr sucht Quelle" beschäftigt, bewegen uns ganz andere Naturphänomene.
 
Während es unter El Hierro relativ ruhig blieb - wir hatten gestern ein ML1,8 und heute Morgen um 5.36 Uhr ein ML1,6 Beben aus 12 bzw. 20 km Tiefe im Westen - gab es bei Fuerteventura einen stärkeren Erdstoß. Ein ML3,5 Beben aus 20 km Tiefe östlich der Insel (siehe IGN-Gafik). Es lag genau im Bereich des schon länger vermuteten Magmatunnel Richtung Atlas Gebirge in Afrika. Darüber hatte ich schon mehrfach geschrieben.


Die Wüste schreitet voran

Da ich mich auch gerne mit Randthemen die die Kanaren in irgendeiner Form betreffen beschäftige, heute zu einem Punkt der vor allem für die zukünftigen Generationen zu einem großen Problem werden kann.

Bereits 40 Prozent von Spanien soll bereits von der Wüstenbildung, der Desertifikation wie es auch genannt wird, betroffen sein.
Nicht nur die Klimaerwärmung, sondern auch die intensive Landwirtschaft, das Abholzen der Wälder, der Tourismus mit seiner Bauwut und seinem steigenden Boden- und Wasserbedarf und die dadurch wachsende Bodenerosion, zerstört irreparabel ganze Landstriche.

Die Gefahr der Wüstenbildung (Grafik: PAND) zeigt rot eingefärbt die Risikogebiete. Ein Gebiet in Südspanien ist bereits Wüste. Die Desierto de Tabernas in Andalusien, ca. 30 km nördlich von Almeria, erstreckt sich bereits über 280 km². Eine Wüste die sie alle von Spielfilmen und aus dem Fernsehen kennen. Bekannte Filmklassiker wurden dort teilweise gedreht. "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" von Steven Spielberg oder "Vier Fäuste für ein Halleluja" und die Winnetou-Filme nach Karl May. Nicht im "Wilden Westen" von Amerika, in Mexiko oder Arabien lag die Kulisse, sondern in Spanien.

Auch diese Filmstreifen sind hier entstanden:
- Die glorreichen Sieben (1960)
- El Cid (1961)
- Lawrence von Arabien (1962)
- Cleopatra (1963)
- Für eine Handvoll Dollar (1964)
- Zwei glorreiche Halunken (1966)
- Spiel mir das Lied vom Tod (1968)
- Conan, der Barbar (1981)
- Der Schuh des Manitu (2001)


Die Wüste von Tabernas liegt in Europa. Aber auch auf den Kanaren und damit geografisch in Afrika, schreitet die Wüstenbildung Richtung Westen voran. Die Insel Fuerteventura, nur 100 Kilometer von der Sahara entfernt, ist heute bereits in weiten Teilen eine Wüste. Die Aufnahme links entstand im Nordosten bei Corralejo in den "Los Jablitos" Dazu aber als Fortsetzung morgen noch mehr.