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Samstag, 15. September 2012

El Hierro Vulkan - kommt es zum Ausbruch ?

NEWS:
13.42 Uhr - weiter viele Beben bis ML2,8 in 19 bis 23 km Tiefe im Südteil. Der Tremor läuft unverändert.
14.35 Uhr - ein erstes ML3,2 Beben um 13.13 Uhr in 24 km Tiefe unter El Pinar.
16.25 Uhr - die Pevolca (Krisenstab) will sich zu den jüngsten Entwicklungen nun offiziell äußern.

Noch gestern Morgen hatte ich von einem "Denkmodell" gesprochen, wie sich die Vulkan-Aktivität weiter entwickeln könnte. Wenige Stunden später war es bereits Realität. Auslöser war ein Beben von ML2,2 um 10.10 Uhr in 20 km Tiefe unter dem Golfo (siehe Grafik links). Gefolgt von einem Bebenschwall wie wir es nur vom Auftakt der Vulkanaktivität vor genau einem Jahr kannten. Gegen 12.00 Uhr setzten dann unzählige Mikrobeben - der sogenannte Tremor (Wellenlinien Grafik) ein. Alles spielt sich in großer Tiefe von 19 bis 23 km im Bereich der Magmahauptkammer ab. Zur Zeit dürfte in großen Mengen frische Magma aus noch tieferen Erdschichten in die Kammer nachfließen.

Mittelpunkt bleibt der alte Vulkanberg Tanganasoga an der Abruchkante zum Golfo. Im Laufe der Nacht haben sich die Beben weiter nach Süden vorgearbeitet (rote Punkte). Nur noch 1 bis 2 Kilometer trennen die vordersten Bebenspitzen von der alten Eruptionsstelle des Eldiscreto im Süden. Wir wissen aus der Erfahrung der Vergangenheit wie schnell das Magma aus 15 km Tiefe zur Erd- oder Meeresoberfläche aufsteigen kann. Um 23.39 Uhr gab es auch bereits ein Beben mit ML3,1. Und diese Bebenstärke wird weiter zunehmen. Man muß kein Prophet sein um für das Wochenende Beben mit über ML4,0 einzuplanen. Dann besteht extreme Erdrutsch und Steinschlaggefahr vor allem für die Steilhänge des Golfotal !  Das ist im Moment die eigentliche Gefahr.

Ein Blick heute Morgen auf die Aufzeichnung des Seismografen (links) zeigt den unverminderten Fortgang der Aktivität. Es ist kein zeitliches Zwischenspiel sondern wir stehen vor einer erneuten Eruption. Zuviel Druck hat sich bereits in den letzten Monaten unter der Insel aufgebaut und weiterer dürfte in der Nacht dazu gekommen sein. Leider hat man es in den vergangenen Monaten nicht geschafft, ein eigenes GPS-System aufzubauen um in Echtzeit die Verformungswerte der Insel abzugreifen. So müssen wir Abwarten bis Japan uns alte Werte liefert.
 
Nach meiner Einschätzung dürfte es dieses Mal nicht wieder Wochen und Monate bis zu einem Ausbruch dauern. Es ist nicht mehr die Frage ob es zu einer Eruption kommt - sondern "Wo" sie erfolgen wird. Alles wird sehr schnell gehen, da die alten Kanäle vorhanden sind und die Barrieren rasch aufgeschmolzen werden können.
Dies ist um es noch einmal deutlich zu sagen, meine Einschätzung.
Offizielle Meinungen vom Cabildo, Pevolca oder IGN gibt es nicht.
 
Ich bleibe am Ball und werde bei außergewöhnlichen Entwicklungen unregelmässig NEWS einstellen.