
Bleiben wir heute bei der Natur - bei den Naturgewalten. Nicht nur Vulkane, große Waldbrände, Erdrutsche oder Überschwemmungen suchen regelmässig die Kanarischen Inseln heim, sondern auch heftige Stürme.
Vor Jahren hatten wir das erste Mal seit Menschengedenken einen Hurrikan mit gemessenen Windspitzen bis zu 225 km/h. Es war der Hurrikan "Delta" der im November 2005 eine Spur der Verwüstung mit 18 Toten auf den Kanaren hinterließ. Alles was nicht niet- und nagelfest verankert war, riss er mit. Faustgroße Steine flogen wie Papierfetzen durch die Luft, Bäume und Beleuchtungsmasten wurden wie Streichhölzer umgeknickt.
Das erste Mal, daß ich hier richtig Angst bekam. Nachdem mein Garagendach, der Hühnerstall und die Hundehütte samt Schäferhund weg geweht wurde (Hund hat unverletzt überlebt) wartete ich nur darauf, daß als Nächstes ein Steinbrocken durch die Fensterscheibe geflogen kommt um dem Sturm volle Angriffsmöglichkeit zu bieten. Das ist Gottseidank nicht passiert. Mein Windmesser hat noch 150 km/h angezeigt bevor er seinen Dienst quittierte und davonflog.
Genauso schnell wie der Hurrikan kam, war nach 4 Stunden der Spuk wieder beendet. Zurück blieben Millionenschäden.
Nicht ganz so dramatisch, aber doch eindrucksvoll ein stürmischer Seegang im Jahre 2007 im Hafen von Puerto de Tazacorte auf La Palma. Hier zum Video
Aktuell zieht eine neue Sturmfront über die Kanaren. Der Wetterdienst AEmet hat die Warnstufe "Gelb" erweitert. Sie umfasst bis auf kleine Ausnahmen nun alle Inseln. Erwartet werden Windspitzen bis 85 km/h und hoher Seegang in den Küstenregionen. Gestern wurde bereits auf Fuerteventura ein deutscher Tourist von einer umstürzenden Palme erschlagen und ein weiterer Gast schwer verletzt. Die Unwetterwarnung wurde auch zeitlich bis Mittwoch 18.oo Uhr ausgeweitet. Bis jetzt ist auf La Palma nicht viel davon zu spüren. Nur leichter Wind und im Küstenbereich hoher Wellengang. Hoffen wir, daß es so bleibt und nicht schlimmer kommt.