18.40 Uhr - heute am Tage bisher deutlich weniger Beben - das Kräftigste mit ML2,8 um 10.59 in 20 km Tiefe - das flachste Beben lag bei 16 km, alles an der Südwestküste.
- die Meeresverfärbung hat sich als nicht vulkanischen Ursprung herausgestellt. Das haben neue Überflüge und Messungen ergeben. Also Entwarnung !
Hubschrauberaufnahme im Mar de las Calmas westlich von La Restinga. Ungewöhnlich Spuren und weiße Meeresverfärbungen die an Gischt erinnert, hat gestern Abend der GES Helikopter entdeckt. Ob es sich um einen Gas- oder Lavaaustritt in ca. 180 Meter Küstenentfernung handelt, soll heute näher untersucht werden. Die Koordinaten wurden mit 27º 4.573” N y 18º03.761” W angegeben.
Das Bild unten das ich gestern von diesem Gebiet aufgenommen habe, lässt keine ungewöhnlichen Verfärbungen erkennen. Natürlich kann der Blickwinkel und die Entfernung Details nicht so gut erkennen. Mir erschien das Meer und ich habe es in Intervallen über mehrere Stunden beobachtet als normal.
Inzwischen hat auch die Dir. Maria Jose Blanco von der IGN in einer Pressekonferenz am Dienstag eingeräumt, daß stärkere Beben bis ML4,6 in den nächsten Tagen möglich wären. Eine Möglichkeit die ich schon vor 2 Wochen als die IGN noch vom Abklingen der Vulkanaktivität sprach, vermutet habe. Links die Bebenbilanz der vergangenen Tage. Am 3. Juli wieder ein leichter Anstieg auf 155 Erdstöße und heute bereits wieder über 50 Beben. Das positive aus momentaner Sicht: Die Beben verharren alle in 17 bis 21 km Tiefe, auch wenn kleinere Ausläufer in flacheren Tiefen (3-4 km) gemessen wurden. Auch mit der Verformung der Insel, vor allem die vertikale Verschiebung nach Nordosten, gibt es unterschiedliche Aussagen. Die Pevolca spricht von einem Rückgang der Verformung, obwohl die Messgeräte der japanischen Universität genau das Gegenteil anzeigen.
Ich hatte gestern in La Restinga Gelegenheit mit einem Wissenschaftler zu sprechen, der privat nicht die offizielle Meinung vertritt und nicht genannt werden möchte. Er schließt eine erneute Eruption im Eldiscreto-Bereich nicht aus. Wir hatten hier im letzten Jahr mehrere Eruptionsherde die in einer unterseeischen Spalte über einen Kilometer verliefen. Dort so denkt er, bestehe nun auch wieder die größte Möglichkeit einer Eruption.
Besucht habe ich auch das wieder eröffnete Headquarter der IGN in Restinga. Dazu aber Morgen mehr.
Ein Besuch beim Kapitän der Salvamar Adhara, dem roten Seenotkreuzer rief alte Bilder und Erinnerungen wach. Er schilderte mir wie er mit Kollegen bei stürmischer See mit seinem Fischernetz die dampfenden und im Innern noch bis 400° heißen Lavabrocken an Bord gehievt hat. Einige Brandspuren an seinen Unterarmen zeugen noch davon. In den nächsten Tagen bekommt er personelle Verstärkung und vielleicht auch einen weiteren Rettungskreuzer aus Teneriffa.
Gestern wurde auch beschlossen, daß notwendige Hilfsmannschaften des Militär, der Guardia Civil und anderer staatlicher Organisationen sowie Schiffe, direkt der Befehlsgewalt der Kanarischen Regierung unterstellt werden. Alles was evtl. gebraucht wird stellt die Madrider Regierung zur Verfügung. Wenn Hilfe gebraucht wird, ist auch auf Madrid Verlass. Aber das haben wir ja bereits im Vorjahr erlebt.
