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Sonntag, 11. November 2012

El Hierro Vulkan - Eisensulfat als Fischfutter?

NEWS:

Nachdem wir nun auf fast alle Daten wieder zugreifen können (außer den Gaswerten) hier der aktuelle Stand. Zwei schwache Beben in der vergangenen Nacht. Um 23.32 Uhr ein ML1,8 in 12 km Tiefe am Tanagasoga (rot) und um 02.40 ein ML1,7 Erdstoß ebenfalls in 12 km Tiefe im Süden (rosa).
 
 

Eisensulfat als positiver Lebens- und Klimaveränderer?


Man nehme sieben Tonnen Eisensulfat, streue es großflächig über die Meeresoberfläche vor La Restinga und warte ab. So kurz und simple das Wunderrezept.
Nach kurzer Zeit wird durch die Eisendüngung eine starke Algenblüte ausgelöst. Die Algen entwickeln sich explosionsartig bis in 100 Meter Meerestiefe. Durch das vermehrte Nahrungsangebot werden zusätzlich Fische angelockt, die Artenvielfalt vermehrt sich. Die Fischer können wieder aus dem Vollen schöpfen.

Zusätzlich entziehen die Algen der Atmosphäre Treibhausgas, binden es in ihren Zellen, transportieren es auf den Meeresgrund und lagern es dort über hunderte von Jahren ab. Zwei positive Aspekte und auf den ersten Blick auch erfolgversprechend und nachvollziehbar.

Genau dieses Experiment wurde im Jahre 2004 von einer internationalen Forschergruppe im Südpolarmeer unter dem Namen "EIFEX" erfolgreich durchgeführt. Die Hälfte der durch die Algenblüte verursachte Biomasse versank getränkt mit Kohlendioxid auf den Meeresgrund wo es gebunden über eine lange Zeit verbleibt.

Wenn nun aber geschäftstüchtige Privatleute wie der US-Unternehmer George Russ, ein erklärter Umweltaktivist, auf eigene Faust in großem Stil die Meeresdüngung übernehmen und sich dafür bezahlen lassen wird die noch unerforschte Sache bedenklich. 100 Tonnen Eisensulfat hat er im Auftrag einer Ureinwohner Gemeinschaft, für 2,5 Millionen Dollar (lt. New York Times) vor den kanadischen Inseln Haida-Gwaii im Meer versenkt. Der immer mehr zurückgehende Lachsbestand vor der Küste sollte gestoppt und wieder vermehrt werden.

Ob das Experiment erfolgreich war, wird nicht berichtet. Es ist aber anzunehmen, daß sowohl die Vermehrung des Lachsbestandes als auch die Kohlendioxid Bindung den erwünschten Erfolg brachten.

Gefährlich werden diese Experimente, wenn sie vielerorts in großem Maßstab durchgeführt werden. Die Natur wird über kurz oder lang auf diese Eingriffe reagieren und vielleicht negativ und unumkehrlich das Leben auf der Erde beeinflussen. Es wäre nicht das erste Mal, daß der "schlaue" Mensch Dinge entwickelt und entdeckt, die sich später als Geisel der Menschheit heraus stellen. Die Entdeckung der Kernspaltung war zunächst auch eine Genietat. Was der Mensch daraus gemacht hat und wie gravierend unser Leben davon heute bedroht ist, können wir alle sehen.

Kontrollierte Forschung im begrenzten Umfeld "Ja" - eine Kommerzialisierung bei dem heutigen Wissensstand jedoch "Nein" - so möchte ich meinen Beitrag heute abschließen und zur Diskussion stellen.