NEWS:
18.46 Uhr - weitere kräftige Beben bis
ML3,8 heute
- IGN schließt Beben in den nächsten Tagen von bis
4,5 oder 4,6 nicht mehr aus
- eine
Eruption an Land laut Maria Jose Blanco (IGN) ist ziemlich ausgeschlossen.
- das spanische Innenministerium unterstellt notwendiges Militär, Guardia Civil und Hilfsdienste der Kanarischen Regierung
- die vor Ort bereits eingesetzten Kräfte werden verstärkt
- die vergangene Nacht verbrachten viele Anwohner von
Sabinosa aus Angst vor Beben auf der Straße.
-
leichter Steinschlag und kleine Erdrutsche auf vielen Straßen zu beobachten
Auch wenn die Pevolca (Krisenstab) von einer Abnahme der Bebenaktivität spricht, sieht die Wirklichkeit ganz anders aus. Gestern Abend um 22.42 Uhr hatten wir das bislang schwerste Beben mit
ML4,4 in 19 km Tiefe am südlichen Westzipfel. Dieses Beben habe selbst ich im Norden wahrgenommen. Es folgten weitere kräftige Erdstöße wie auf der Grafik das
ML4,2 um 2.31 Uhr in 21 km Tiefe. Zwar nimmt die Anzahl der Beben ab, aber deren Stärke zu. Das einzig beruhigende ist, daß das Zentrum in der Tiefe zwischen 17 bis 21 km verharrt. Solange die Beben nicht in flachere Höhen wandern, dürfte die Gefahr einer Eruption gering sein. Es ist nach meiner Meinung aber nur eine Frage der Zeit, bis dies geschieht - und das kann dann sehr schnell erfolgen. Hier links auf der AVCAN Grafik die Zentren und mit Pfeilen markiert das südwestlichste bewohnte Ort im Golfotal - Sabinosa.
Sabinosa, ein abgelegenes Bergdorf wie ein Adlerhorst in den Berghang gebaut mit gerade mal 250 Einwohnern, war gestern mein Aufenthaltsort. Das noch ursprünglichste Dorf der Insel mit ausgestorbene steilen Gassen, die Jugend ist längst ausgewandert und besonders liebenswerten älteren Menschen. Im örtlichen Aushangkasten in der Dorfmitte hängt noch die letzte etwas vergilbte Mitteilung der Gemeinde Frontera aus dem Jahre 1994. Ich habe hier herzliche Dinge erlebt über die ich einmal später berichten werde. Ein Ort das durch Erdrutsch und Steinschlag jetzt besonders gefährdet ist. Gerade mal ca. 8 km entfernt liegt das Epizentrum. Ein Blick von Pozo de la Salud in die Bergwand zeigt die instabilen Felswände mit einem alten Erdrutsch. Angst hat hier niemand - aber mulmig ist es uns schon. Die da "Oben" sagen uns nur das, was sie auch sagen wollen - so eine Bewohnerin.

Der Blick schweift zur nördlichen Westspitze. Hier im südlichen Bereich erfolgte auch heute Nacht das ML4,4 Beben. Das "La Dehesa" Gebiet ist ein flacher Inselausläufer mit einigen kleinen Badestränden. Was man sonst kaum auf der Insel findet gibt es hier. Weiße Sandbadestrände wie auf der Aufnahme unten, die "Arenas Blancas".