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Freitag, 24.01.2014 - um 8.31 Uhr ein ML1.8 Beben im Golfobecken aus 8 km Tiefe. Der hohe Seegang lässt die Seismografen im Moment stark ausschlagen (kein Tremor). Auch die Kreuzfahrtschiffe konnten heute auf La Palma nicht Einlaufen und mussten wieder auf die hohe See Abdrehen (alles dazu auf www.Kanarenkreuzfahrt.net ).
Nachdem ich schon mehrfach über die akustische Aufzeichnung von Vulkaneruptionen und Erdbeben berichtet habe - heute zu einer weiteren Methode.
In Südfrankreich versuchen Wissenschaftler um den Seismologen Guust Nolet Geräusche von Erdbeben am Meeresboden einzufangen. Dazu haben sie eine Hightech-Sonde (Fotos: Euronews) entwickelt, die alle Unterwassergeräusche aufzeichnet und spezifische von Erdbeben erzeugte Töne heraus filtern kann. Das Hydrophon ist Antriebslos und treibt mit der Meeresströmung. Über Funk, eine eingebaute Zeitschaltuhr und eines Druckwandlers, kann es dann auf die gewünschte Meerestiefe absinken und schwebt mit der tieferen Meeresströmung davon. Sobald es ein relevantes Erdbeben erfasst, taucht die Sonde automatisch an die Meeresoberfläche auf, um per Funk die entsprechenden Daten über Satellit an die Heimatstation zu senden.
Die größte Herausforderung bestand darin, die Erdbebengeräusche aus den vielen Unterwassergeräuschen herauszufiltern. Das ist die eigentliche neue Technik. Das Hydrophon lässt sich nicht nur zur Bebenerforschung, sondern nach entsprechender Programmierung zur Walbeobachtung oder dem Aufspüren einer Black-Box nach einem Flugzeugabsturz einsetzen.
Wer sich etwas tiefer damit befassen möchte, geht auf die Seite von Futuris. Hier ist auch ein Video von der Erprobungsphase eingestellt.
Dies ist auch wieder nur ein kleiner Schritt unsere Natur besser zu verstehen, zu beobachten und an Daten und Aufzeichnungen von Beben zu kommen.
Eine Erdbebenvorhersage ist natürlich noch um einiges Schwieriger, als die Vorhersage einer Vulkaneruption.
Beides ist heute, zumindest vom Eintrittszeitpunkt noch nicht möglich - und lässt nur ungefähre und vage Einschätzungen zu.
Um Leben zu retten ist es aber notwendig, den Eintritt des Ereignisses wenigstens auf einige Tage einzugrenzen - und zwar vor Eintritt des Schadfalles.
Viele kleine Mosaiksteinchen ergeben aber irgendwann auch ein Gesamtbild. Daran wird weltweit gearbeitet.
Die Natur werden wir dadurch jedoch nicht beeinflussen können. Wir können uns aber die notwendige Zeit für eine Evakuierung und Rettung verschaffen - und das sollte uns die Sache auch Wert sein.
Bisher wurde - und das ist mein Eindruck - die Vulkanologie nur halbherzig bedient.
Was wissen wir den schon von den Vorgängen unter unseren Füßen im Vergleich zu den Erkenntnissen aus dem fernen Weltall?
Die Geologie und besonders der Fachbereich Vulkanologie wurden mehr als "Stiefkind", als ein zweitrangiger Wissenschaftssektor angesehen und auch mit geringeren finanziellen Mitteln ausgestattet. Irgendwie geniest sie keine vorrangige Priorität.
Dabei leben wir doch gerade heute und jetzt auf diesem Planeten. Das Hemd und die Hose sollte uns doch etwas näher sein, als ein erdähnlicher Planet in einer fernen Galaxie.
Darüber sollten wir einmal Nachdenken.
Wenn in den nächsten Stunden wieder ein "Tremor" auf den El Hierro Seismografen auftaucht, liegt es am Wetter. Ein kräftiges Wolkenband (siehe Eumetsat) bewegt sich von Norden auf die Kanaren zu. Mit bis zu 80 km/h starken Böen und hohem Brandungsgang an den Küsten, versetzt es das Inselmassiv wieder in Schwingungen. In (der,die,das) Intervallen erleben wir alle Jahre wieder in den Wintermonaten 3 bis 4 Mal diese Wetterlage. Bebentechnisch bleibt es aber unter El Hierro weiter ruhig.


