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Sonntag, 8. Juli 2012

El Hierro Vulkan - neue Bebenwelle in der Nacht

NEWS:
11.16 Uhr - nach 11 Stunden relativer Ruhe setzt nun seit 9.52 Uhr eine neue Welle von Beben ein. Um 9.52 ein Beben von ML3,1 in 18 km Tiefe, 9.54 Uhr von ML2,7 - 9.55 Uhr ML2,9 - 9.57 Uhr ML3,1 und 10.13 Uhr mit ML3,1 in 23 km Tiefe. Die Beben dauern an.



Es ist schon verblüffend (Grafik links), wie nach Stunden der Ruhe um 9.52 Uhr urplötzlich die neue Bebenwelle einsetzt.
11.13 Uhr - ein erstes Beben mit ML3,6 in 25 km Tiefe - Lage wie gehabt.
13.43 Uhr - einige Beben erfolgen jetzt auch wieder an Land, im westlichen El Julan.
14.50 Uhr - die Beben ebben wieder ab.
21.48 Uhr - seit 20.00 Uhr haben wieder die Beben und der Tremor eingesetzt. Die Ruhpause scheint beendet zu sein. 20.59 Uhr Beben von ML3,3 in 21 km Tiefe.

Eine Bebenwelle zwischen 17.30 Uhr und 22.00 Uhr gestern Abend hat den Süden und Westen erzittern lassen (IGN Grafik oben). Die Bebenserie hatte allein 7 Erdstöße mit mehr als ML3,0. Den stärksten Erdstoß gab es um 21.00 Uhr mit ML3,8 in 18 km Tiefe vor der Küste der La Dehesa am Westzipfel. Dieses Beben war in Restinga und im ganzen Golfotal spürbar. Es fällt auf, daß sich das Epizentrum weiter hinaus aufs Meer gewagt hat (Avcan-Karte) mit der Tendenz Richtung Osten und die östlichen Ausläufer bereits vor dem EL Julan Gebiet liegen. Von hier sind es dann nur noch 7 bis 8 km Entfernung bis zur alten Eldiscreto Eruptionsstelle. Das Bild unten zeigt das betroffene Gebiet im Grenzbereich zwischen La Dehesa und El Julan. Die Meeresverfärbung kommt von den natürlichen Strömungsverhältnissen in dieser Gegend.






"The submarine volcano eruption at the island of El Hierro: physical-chemical perturbation and biological response"
unter diesem Titel haben gemeinsam fast alle an der Eldiscreto Eruption beteiligten Institute und Forschungseinrichtungen einen Fachartikel in Nature.com veröffentlicht.
Hier geht es um die extremen physikalische-chemischen Störungen des Ökosystem auch 5 Monate nach der Eruption des Eldiscreto.
Die Folgen sind nach Meinung der Wissenschaftler weitaus gravierender als es den ersten Anschein hatte.
Sie vergleichen die Folgen und die Langzeitwirkung des Unterwasservulkan als gut zu beobachtender Zeitraffer - der uns in Zukunft drohenden Erderwärmung mit all seinen Auswirkungen.
Der El Hierro-Vulkan sei ein einzigartiges natürliches Labor mit dessen Hilfe wir unser Verständnis von der Veränderung der marinen Fauna besonders für die zu erwartende Klimaveränderung, viel besser ab schauen und erlernen können.
Hier geht es zum engl. Orginalbeitrag Nature und hier zur deutschen Kurzfassung der Berliner-Zeitung mit dem etwas irritierenden Titel: "Todeszone vor Kanareninsel El Hierro"