Der El Hierro Vulkan ruht weiter.
Auch wenn es im Moment wenig über den El Hierro Vulkan zu berichten gibt, wollen wir ihn nicht ganz aus den Augen verlieren. Immer mit einem Seitenblick auf die aktuellen Messdaten und die neuesten Entwicklungen des El Hierro Vulkan. Gestern ein ML2,5 Beben (gelb IGN Karte) im südlichen El Julan Gebiet aus 22 km Tiefe. Ein Erdstoß aus großer Tiefe vom Boden der Magmakammer. Am Freitag insgesamt 5 schwache Beben und in der vergangenen Nacht ein ML1,0 Erdstoss aus 11 km Tiefe unter dem Golfotal (rot).
Die Bodenverformung bleibt auf dem März 2014 Niveau mit relativ geringen Schwankungen. Also auch keine GPS-Entspannung oder ein Druckabbau zu beobachten. Es ist die trügerische Ruhe, mit der es schon in einigen Tagen oder Wochen wieder vorbei sein kann.
Island Vulkan Bardarbunga
Wesentlich heftiger und intensiver geht es im Augenblick um den Bardarbunga in Island zu. Fast täglich werden weiter Beben um die ML5,0 registriert (siehe auch Link in der Seitenleiste).
Hier kommt der Bebenreigen aus flachen Tiefen von 0 bis 10 km Tiefe. Vor wenigen Stunden erst ein ML4,8 Erdstoß aus 8,3 km Tiefe (IMO Grafik). Das Hauptbebengebiet liegt bereits seit Tagen nicht im Sektor der Spalteneruption ca. 15 km nördlich des Bardarbunga. Es liegt jetzt direkt unter dem dicken Gletschereis am Caldera-Rand des Bardarbunga. Viele Erdstöße werden von der IMO mit 0 oder nur wenige hundert Meter Tiefe angegeben. Die internationalen Normen legen den 0-Messpunkt auf Meereshöhe fest. Die Oberfläche des Gletscher lag vor einigen Wochen noch bei über 1900 Meter Höhe und ist inzwischen um mehr als 30 Meter eingesackt. Wie dick der Eispanzer selbst ist, kann nur abgeschätzt werden. Von bis zu 600 Meter Dicke war bisher die Rede.
Ein Blick auf die IMO Karte zeigt die Spalteneruption (roter Pfeil) und die aktuellen Beben (grüne Sterne). Auch hier hat sich die Magma, wie wir das auch beim El Hierro Vulkan erlebt haben, den leichteren Weg zur Atmosphäre weiter im Norden gesucht. Unter El Hierro liegt die Magmakammer unter dem Golfo im Westen und die Eldiscreto Eruption 2011 erfolgte im Süden vor La Restinga.
Ich bin nicht genau im Bilde wie stark die Festigkeit und Dichte von Gletschereis ist. Es scheint aber leichtere Wege durch die Gesteinsschichten zu geben. Mit jedem neuen Tag wird nun die heiße Magma den Eispanzer weiter Aufschmelzen und in einiger Zeit auch die Oberfläche finden. Vorausgesetzt – dass der Magma-Vorrat bis dann nicht schon aufgebraucht ist.
Mit einer Drohne am Vulkankessel
Eindrucksvolle Aufnahmen von der Spalteneruption wurden von einer unbemannten DJI Mini-Drohne aufgenommen und “Filmreif” in Szene gesetzt.
Für die unterschiedlichen Höhenangaben, die zugebenerweise verwirrend sind, gibt es eine recht einfache Erklärung: Es werden unterschiedliche Referenzpunkte genutzt. Für die Erdbebentiefe gilt die Erdoberfläche als 0m, für die Messung der Gletscheroberfläche hingegen wird die Höhe über dem Meeresspiegel verwendet.
AntwortenLöschenDie stärkeren Beben im Bereich der Bardarbungacaldera sind Absenkungsbeben (da senkt sich ein Teil des Felsens ab und erzeugt durch Reibung am stehenbleibenden Fels diese Beben). Die Absenkung dürfte im Moment bei etwas über 30m liegen, das wird per GPS exakt vermessen.
Heute war EL Hierro im NDR War super Die ganze Insel war super vorgestellt. Ich fand es sehr gut.
AntwortenLöschenVLG josch