Sonntag, 19. Januar 2014

Als hellster Stern am Himmel

NEWS:
17.51 Uhr - ein schwaches ML1,8 Beben aus 12 km Tiefe vor der Westspitze.

Während es unter El Hierro weiter ruhig bleibt, wenden wir uns heute dem Himmel zu. Dieses unförmige Gebilde umkreist seit 1998 die Erde (Foto: NASA). Die Internationale Raumstation (ISS) wurde ständig erweitert und hat jetzt eine Größe von 120x100x30 Meter und ein Gewicht von 420 Tonnen erreicht. In rund 400 km Bahnhöhe umrundet die ISS mit einer Geschwindigkeit von 27.600 km/h die Erde in 93 Minuten. Über 40 Transportflüge waren bisher zum Aufbau notwendig. Die Kosten belaufen sich nach Schätzungen bisher auf 150 Milliarden USD. Die Raumstation soll noch bis zum Jahre 2024 betrieben werden. Dann muss man zusehen, wie dieser Weltraumschrott ohne großen Schaden wieder auf die Erde zurück geholt werden kann. Nur durch eine ständige Korrektur wird die ISS auf ihrer aktuellen Höhe gehalten. Pro Monat verliert sie ungefähr 2 km an Höhe.

Seit dem 2.11.2000 ist die ISS permanent von Menschen bewohnt. Auch sieben Weltraum Touristen hatten schon das Vergnügen für lockere 20 Millionen USD für eine Woche die Mutter Erde aus dieser Umlaufbahn zu beobachten.

Früher dauerten die Andockflüge über 2 Tage. Am 29. März 2013 flog die Besatzung der Mission Sojus TMA-08M das erste Mal in der Rekordzeit von knapp sechs Stunden zur ISS. Also ungefähr der Zeitrahmen den ich schon mit der Fähre von La Palma bis ins 65 km entfernte El Hierro benötigt habe.

Da die ISS im Laufe der Jahre immer größer ausgebaut wurde, bietet sie genügend Reflexionsfläche für das Sonnenlicht. Besonders die vergrößerten Solarsegel, lassen am Nachthimmel die ISS als hellsten Stern erscheinen. Mit blosem Auge ist sie als schnell fliegender Lichtpunkt bei entsprechender Bahnhöhe ohne Probleme auszumachen. Wann die ISS das nächste Mal über ihren Standort fliegt, können Sie aus dem NASA Spot the Station erfahren. Geben Sie hier ihren Wohnort ein und das Programm berechnet genau die Überflugzeit.
Für deutsche Standorte empfiehlt sich auch der ISS AstroViewer

Nachtrag zur Vulkanaktivität

Gestern gab es noch ein ML1,9 Beben aus 91 km Tiefe vor El Hierro`s Ostküste. Es scheint kein Rechenfehler der IGN gewesen zu sein. Bis jetzt wurde diese Tiefe nicht korrigiert. Eine ungewöhnliche Tiefe - ich kann mich nicht daran Erinnern, dass wir in den vergangenen Jahren aus dieser großen Tiefe jemals einen Erdstoß registriert haben.

Auch über Bimssteinfunde an der Küste der Arenas Blancas - das ist am nördlichen Westzipfel der Insel - wurde berichtet. Hier in der Nähe hatte sich der 2. Unterwasserausbruch im Sommer 2012 ereignet. Ich hatte ihn damals (zufällig) beobachtet und davon berichtet. Offiziell kam die Involcan Bestätigung als große Sensation aber erst 6 Monate später heraus.

Diese Bimssteine sind im Grunde nichts ungewöhnliches. Durch die starke Brandung der letzten Tage wurden sie erst jetzt an Land gespült. Wie ich aus den Fotoaufnahmen entnehmen konnte sind die aufgefundenen Brocken keine frische Lava und lagen schon längere Zeit im Wasser.
Auch hier auf La Palma finden sich hin und wieder nach kräftigen Seegängen diese Bimssteine an der Küste. Ich bin davon überzeugt, dass nicht jede Unterwasser- Eruption, die vielleicht auch ohne großes Getöse und Beben in Meerestiefen bis 3500 m erfolgt, entdeckt wird.

Was andere lokale Medien so berichten :

El Hierro erlebte das bisher stärkste Erdbeben des Jahrhunderts. Am 27. Dezember erschütterte ein Erdbeben der Stärke 5,1 die Insel El Hierro - nachzulesen im Wochenblatt aus Teneriffa.

 

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