Freitag, 17. August 2012

El Hierro Vulkan - wohin führt der Weg ?

NEWS:
10.57 Uhr - 3 neue Beben 6.54 Uhr ML2,1 - 7.45 Uhr ML1,6 und 8.39 Uhr ML1,9 in 10 bis 13 km Tiefe.
16.03 Uhr - weiteres Beben um 13.05 Uhr von ML1,8 in 9 km Tiefe vor Golfoküste
Die Lage ist unverändert. Auch heute Morgen bereits wieder 6 kleine Erdstöße bis ML1,6. Der Ausgangspunkt liegt in 9 bis 13 km Tiefe und ist im Moment konstant. Das Zentrum wie gehabt - rund 1 bis 2 km nördlich von Sabinosa. Auf der vergrößerten AVCAN/Google Karte haben wir links Sabinosa und rechts Los Llanillos. Die meisten Erdstöße liegen direkt vor der Küste und ziehen sich landeinwärts wie eine Perlenschnur zum Tanganasoga (unten rechts). Dieser neue Bebenschwall, es dürfte bereits der Vierte oder Fünfte seit Beginn der Aktivitäten sein, erfolgt nun wieder im Golfo in Nähe der vermuteten Magmahauptkammer. Beben im Golfo sind wir ja bereits gewohnt, nur die relativ geringe Tiefe von 10 km hatten wir in der Vergangenheit noch nicht. Einzelbeben wohl schon, aber nicht als Schwall.
Die IGN Grafik meldet für gestern 46 Erdstöße. Fast alle Beb(chen) unter ML2,0 (grüner Balken) und damit für die meisten Anwohner nicht spürbar.


Bei den Gasmessungen mit zwei mobilen Sensoren sind nach AVCAN Angaben seit einigen Tagen Veränderungen in der Schwefeldioxid (SO²) Emission spürbar. Nicht im Golfo sondern in La Restinga im Süden. Es wird ein stetiger Anstieg der SO² Konzentration festgestellt. Also wenn es nach "faulen Eiern" riecht, dann im Süden.
Mit dieser veränderten Grafik links lässt sich vielleicht in etwa der momentane Vorgang erklären. Die orange Magmablase hat einen Durchmesser von mehreren Kilometer und liegt in ca.10 km Tiefe. Am linken Rand liegt Sabinosa. Durch horizontales Aufschmelzungen nach links versucht die Blase ihr Volumen zu vergrößern um den vorhandenen Druck abzubauen. Dabei entstehen leichte Beben. Je höher nun dieses Magma wandert, desto mehr Gas wird freigesetzt. Der Druck lässt nach und das Gas kann sich aus der flüssigen Masse lösen. Das Gas steigt durch Spalten und Ritze auf und ist an der Erdoberfläche messbar. Aus diesem Grunde sind steil ansteigende Gaswerte, ein Indikator für eine bevorstehende Eruption. Davon sind wir aber im Augenblick noch weit entfernt.

2 Kommentare:

  1. Kurze Anmerkung: Es gibt zwei vulkanische Schwefelgase die aufsteigen können, das eine ist Schwefelwasserstoff (der nach den berühmten faulen Eiern riecht) und das andere ist Schwefeldioxid (das riecht stechend). Gesundheitlich macht es keinen Unterschied, da beide in höhere Konzentrationen ausgesprochen gesundheitsschädlich sind.

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  2. Hallo Manfred

    "Der wilde Seismographen-Ausschlag um 7.30 Uhr war eine Übertragungs-Störung, also eine techn. Ursache."

    Und täglich grüßt das Murmeltier:

    http://www.01.ign.es/ign/head/volcaSenalesDiasAnterioresHora.do?nombreFichero=CHIE_2012-08-17_07-08&estacion=CHIE&Anio=2012&Mes=08&Dia=17&tipo=1&hora=07-08

    CHIE trau ich nimmer bis zu den Augenbrauen, Nase wäre da schon in astronomischer Ferne, nach den aufsteigenden Beben müsste da etwas zu sehen sein. Ich war ja lange Beführworter für diesen Sensor zu trauen, aber nun geht es nimmer. Entweder man hat das Ding entführt oder man ....

    Übrigens Du hast Mail mit einen Denkanstoss. Bin leider kein Journalist um das entsprechend aufzuarbeiten, das kannst Du besser ;-).

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