Montag, 30. Juli 2012

El Hierro Vulkan - Eldiscreto Szenario wieder möglich!

NEWS:
16.54 Uhr - Nachtrag zu meinem Beitrag von heute: Prof. Ramon Ortiz ist davon überzeugt, daß es im vergangenen November 2011 noch eine 2. Eruption gab. Im nördlichen Golfo ca. 10 Seemeilen von der Küste entfernt in ca. 3000 m Tiefe. Daher kaum Spuren an der Meeresoberfläche.
Auch gestern nur 5 Beben bis ML1,8 in 14 bis 32 km Tiefe. Der auffälligste Erdstoß ereignete sich um 10.06 Uhr mit ML1,8 in 32 km Tiefe unter der Inselmitte in Nähe des Tanganasoga (Grafik links). In 32 km Tiefe hatten wir schon seit fast einem Jahr keine Beben mehr. Dort dürfte der Eingangsbereich in die Hauptmagmakammer liegen. Das könnte darauf hin deuten, daß weiteres Magmamaterial aus dem Erdinnern nachfliesst und in die Kammer drückt.







Der Professor und Vulkanologe Ramon Ortiz von der CSIC aus Madrid räumte gestern in einem Gespräch mit der Vereinigung "Volcanes de Canarias" ein, daß wir in naher Zukunft ein ähnliches Szenario wie im Vorjahr erleben könnten. Er ist wissenschaftlicher Berater der Pevolca (Krisenstab) und war der einzige Vulkanologe der im März 2012 noch keine Beendigung der Eldiscreto Aktivität sah. Damals wurde er überstimmt und von der Pevolca und IGN voreilig das Ende der Vulkanaktivität ausgerufen. Wie recht er hatte haben wir durch das Wiederaufleben der Beben im Juni 2012 gesehen.
Politische und wissenschaftliche Interessen sind nach seiner Meinung schwer unter einen Hut zu bringen. Die Interessenlage sei zu unterschiedlich.
Von einer Beendigung der jetzt aktuellen Vulkanaktivität könne man frühestens nach einer Beobachtungszeit von 2 Jahren sprechen. Alles andere sei voreilig und mit der Wissenschaft nicht zu vereinbaren.
Er geht im Moment von zwei unterschiedlichen Bebenverursacher aus. Durch den neuen Magmazufluss, er schätzt die Menge auf ca. 2 Kubikkilometer, würden die starken über ML2,5 liegenden Erdstöße verursacht. Die schwächeren Reihenbeben wie wir sie in den vergangenen Wochen erlebt haben, sind vertikale Magmaausdehnungen die Spalten und Ritzen füllen und damit Erschütterungen auslösen.
Wer das Gespräch auf Spanisch nachlesen möchte hier.

3 Kommentare:

  1. Ich wollte mich bedanken, für ihre Mühe und Fleiß!

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  2. Moin

    "Von einer Beendigung der jetzt aktuellen Vulkanaktivität könne man frühestens nach einer Beobachtungszeit von 2 Jahren sprechen. Alles andere sei voreilig und mit der Wissenschaft nicht zu vereinbaren."

    Mutige Aussage von einem Wissenschaftler, dzu würde ich mich nicht hinreißen lassen. Recht kurzes Zeitfenster bei einem Vulkan wo man von mehreren 10.000 bis einigen 100.000 Jahren ausgeht. Also da mit 24 Monate zu fuchteln ist recht unglaubwürdig.

    Der Hot Spot hat gerade einen Lauf über den letzten Monaten gesehen, aber was betrifft es mich das in etwa 2 Mio. Jahre eine neue Kanareninsel entsteht. Auch wenn es in der Bibel steht, unsere Erde ist nicht in einer Woche entstanden.

    Wie schonmal geschrieben, der Diskrete war nett oder auch nicht. Überbewerten würd ich ihn nicht da er nur ein "Überdruckventil" war.

    Setzt euch mal mit der Einheit "Pascal" auseinander ;-).

    http://de.wikipedia.org/wiki/Pascal_%28Einheit%29

    Ein Pascal ist die Energie von 2 Pfund auf dem Quadratmeter, bei Vulkanen und Erdbeben redet man von Gigapascal. Das sind Mrd. Kilos.

    Wenn da unten solch ein Druck herschen würde, wäre El Hierro ein Sektkorken und würde Plopp machen.

    Ich vermute da eher das die Energie (Magma)den Weg des geringsten Widestands sucht und in der Tiefsee durch die geringste Kruste sucht. Dazu passen dann auch die horizontalen Verschiebungen auf El Hierro.

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  3. Hallo Herr Betzwieser,
    wir haben im letzten Jahr zum ersten Mal auf El Hierro einen dreiwöchigen Urlaub gemacht. Vorher waren wir dreimal hintereinander auf La Palma in Tazacorte. El Hierro ist wunderbar, leise, von einer schönen Langsamkeit und die Einwohner sind unheimlich freundlich!
    Wir haben vor einem Jahr folgendes in La Restinga erlebt:
    Wir saßen Ende August, Anfang September 2011 ung. um 22Uhr an der Promenade und haben die milde, warme Luft genossen und im Hafen an dem kleinen Strand die jungen Leute beim Baden beobachtet. Das Wasser im Hafen von La Restinga war glatt und hatte kaum Wellen, als plötzlich verhältnismäßig hohe Wellen in den Hafen schwappten und an den Landungssteg schlugen, an dem sich die Aus- und Einstiegshilfen für die Badenden befinden! Dies passierte mehrmals, immer von ruhigen Phasen der Hafenwassers unterbrochen. Doch einmal waren die Wellen so hoch, dass fast drei Schwimmer, die sich damals im Hafenwasser befanden, nicht mehr aus dem Wasser kamen! Herbeieilende Zuschauer warfen den Rettungsring ins Wasser und versuchten die Schwimmenden zu retten, was auch nach mehrmaligen Versuchen dann trotz der sehr hohen Wellen gelang!
    Wir wussten damals nicht, woher die plötzlich auftretenden Wellen im Hafen kamen, denn normalerweise verhindert die Außenmauer des Hafens das eindrin- gen von hohen Wellen!
    Doch heute ist uns klar, dass es sich damals um die Erdbeben des Eldiscretos gehandelt haben muss, ohne dass wir die Beben an Land gespürt haben!
    Wir werden trotzdem ab dem 4.8. bis zum 1.9.`12 unseren Urlaub auf El Hierro verbringen und die Gastfreundlichkeit unserer einheimischen Vermieter genie- ßen!!
    Seit Beginn Ihres Blogs verfolgen wir jeden Tag die Geschehnisse um den Eldiscreto! Vielen Dank für Ihre täglichen Berichte, die wir während unseres Urlaubs auf El Hierro natürlich weiter lesen werden!
    Danke für Ihre Mühen!!!!
    MfG
    W. Beckmann

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