14.12 Uhr - neues Beben mit ML2,1 in 20 km Tiefe unter dem Berg Tanganasoga
In den vergangenen 24 Stunden hatten wir 5 erwähnenswerte Beben bis ML2,1 in 13 bis 23 km Tiefe. Die Avcan Karte zeigt die Lage und Verteilung von der Westspitze bis kurz vor La Restinga. Der weiße Kreis ist das Gebiet mit der beobachteten Meeresverfärbung am vergangenen Montag. Die verwirrenden IGN Angaben der letzten Tagen hatten wohl technische Ursachen und wurden inzwischen weitgehendst behoben. Übrig blieb ein Erdstoß in 1 km Tiefe am Westzipfel, der wohl eine Setzungserschütterung war. Auch der Auslöser für die Meeresverfärbung konnte nicht festgestellt werden.
Der Kapitän Tomas von S.O.S. Oceanos hat sich sehr viel Zeit genommen uns ausführlich jeden Winkel seines Schiffes zu zeigen. Sein Vater, der Gründer der Organisation S.O.S., hat sein Kapital und seine ganze Kraft in die Erforschung und den Schutz des Meeres investiert. Überhaupt besteht die ganze Besatzung aus Familienmitgliedern (Bruder, Schwester) und Freunden. Die technische Ausrüstung und das Schiff wird von der Firma Qstar aus Barcelona gestellt. Ein Unternehmen das sich mit der maritimen Ausrüstung von Reedereien und Forschungseinrichtungen beschäftigt. Früher war die Atlantic Explorer ein britisches Marine Schiff, das nach dem Kauf entsprechend umgerüstet wurde.
Da die Atlantik Explorer erst kurz vor unserem Besuch in La Restinga einlief, war noch viel Ausrüstung seefest verpackt und verzurrt. Die Besatzung machte sich aber trotzdem die Mühe die Gerätschaften auszupacken und zu zeigen. Wie hier oben eine Universal Plattform mit der Wasserproben in unterschiedlichen Tiefen entnommen und Temperatur- und Gasmessungen vorgenommen werden können oder auch der Blick in die kleine Kombüse und Kabinen.
Besonders für mich interessant war natürlich der Unterwasser-Roboter (ROV) mit dem schon eine Reihe von beeindruckenden Eldiscreto Videos gedreht wurden. Ein italienisches Fabrikat, kleiner wie ich mir dieses Gerät eigentlich vorstellte, mit seiner Linse (Foto unten) den beiden Suchscheinwerfern links und rechts. Mehrere kleine Propellerantriebe erzeugen den Vor- und Auftrieb. Dieser ROV lässt sich um jede Achse beliebig steuern und ist mit einem Spezialkabel, das wohl sehr teuer und schlecht zu bekommen ist, während der Unterwassermission mit dem Mutterschiff verbunden.
Der Kapitän erläuterte, daß es um den Eldiscreto eine extrem magnetische Anomalie gebe, die die exakte Ausrichtung des ROV sehr erschwere. Derart starke magnetische Abweichungen habe er noch bei keiner anderen Mission erlebt. Es müsse wohl mit der stark eisenhaltigen Lavazusammensetzung in Verbindung gebracht werden. Er sei auf jeden Fall immer wieder froh, wenn das edle und teure Gerät wieder unversehrt an Bord gehievt werde.
Im Bauch des Schiffes im Unterdeck befindet sich das eigentliche Herzstück - die Kommandozentrale.
Ausgerüstet mit modernen Computer- und Steuerungsanlagen wird von hier jede Mission gesteuert und überwacht. Verstärkt durch Wissenschaftler der ULPGC soll diese Woche das vorgesehene Forschungsprogramm durchgeführt werden. Ein großes Labor ist nicht an Bord. Nur kleinere Untersuchungen können direkt vorgenommen werden. Alle Proben gehen anschließend weiter zum Laboratorium der Universität Las Palmas auf Gran Canaria.
An dieser Stelle noch einmal meinen Dank an die nette und sehr aufgeschlossene Besatzung von S.O.S. Oceanos auf der Atlantic Explorer. Vielleicht kann ich in naher Zukunft selbst mal eine Mission begleiten und darüber berichten. Warten wir es einfach mal ab.
Es geht darum ein Unterwasser-Video in einer vorbestimmten Zeit aufzunehmen, das dann im extra aufgebauten Festzelt im Hafen begutachtet und bewertet wird. Im letzten Jahr musste wegen der Eldiscreto Eruption diese Veranstaltung ausfallen.
Wer einen Blick auf das Programm werfen möchte - hier Open-Fotosub
whow, toller Bericht und tolle Fotos! Vielen Dank dafür, Manfred und liebe Grüße aus Bremen von Lisa
AntwortenLöschenHallo Manfred,
AntwortenLöschenvielen Dank für den interessanten Bericht.
Die IGN-Seite funktioniert bei mir nach wie vor nicht richtig. Lediglich die Aufzählung der Beben kann ich einsehen. Und da sind die flachen Beben vom vergangenen Dienstag alle drin:
1158191 24/07/2012 20:11:38 27.7231 -18.0795 1! 1.7 4 SW FRONTERA.IHI
1158260 24/07/2012 20:12:09 27.7164 -18.0854 2! 1.1 4 SW FRONTERA.IHI
1158266 24/07/2012 20:13:21 27.7134 -18.0881 2! 1.0 4 SW FRONTERA.IHI
1158192 24/07/2012 21:17:49 27.6517 -18.1455 21! II 2.9 4 SW EL PINAR.IHI
1158276 25/07/2012 05:46:43 27.7217-18.0862 2!
0.7 4 SW FRONTERA.IHI
Ich steuere jene Liste an, bei der man vorher das Datum selbst eingeben muss. Hier werden auch die ganz kleinen Beben verzeichnet. Und da sind - wie gesagt - die drei flachen Beben in 2 km Tiefe nach wie vor aufgeführt. (Ich habe die Tiefenangabe jeweils mit einm Ausrufungszeichen deutlich gemacht.)
Monika aus Hessen
Toll, Du lebst Deine Träume! Ich gratuliere Dir herzlich dafür. Gruß aus Hamburg, Maritza Schwarten
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