- Die Beben werden heftiger um 17.01 Uhr mit 2,5 RSk. und um 17.06 mit 1,8 RSk. beide um den Eldiscreto in 14 km Tiefe
- Weiteres Beben um 20.22 Uhr mit 2,8 RSk. in 12 km Tiefe im Süden
Gestern zeigte der Eldiscreto wieder einmal seine ganze Kraft. Es war nach der Oktober Eruption die stärkste sichtbare Aktivität. Stundenlang dampfte und rauchte es über der Eruptionsstelle. Dabei warf er Lavaklaster, Gase und durch die Hitze entstandenen Wasserdampf aus. Durch die über ihm liegende tonnenschwere Wassersäule von noch über 100 m Höhe wird seine wahre Gewalt im Moment noch gebändigt. Auch am Abend kurz vor Sonnenuntergang sprudelte es noch heftig.
Um 20.29 Uhr ereignete sich unter dem Epizentrum in 14 km Tiefe ein Beben von 1,6 RSk. Der Tremor spielt verrückt und gibt nicht die tatsächlich zu beobachtende Eruptionsaktivität wieder. Auch meine gestern in den Raum gestellte Frage der Gezeitenwirkung scheint sich nicht zu bestätigen. Ein evtl. von Flut und Ebbe abzuleitender Rhythmus war zumindest in den letzten 24 Stunden nicht erkennbar. Der Eldiscreto macht einfach was er will und ist trotz aller Theorien und Mutmaßungen nicht berechenbar und sicher für weitere Überraschungen gut. Auch heute Morgen sind wieder rege Aufwallungen und Gasaustritte auf der Meeresoberfläche zu beobachten.
Das Foto zeigt das Gebiet oberhalb des Eldiscreto an der Straße von La Restinga Richtung dem jetzt gesperrten Tacoron. Hier sind noch deutlich die Spuren früherer Vulkanausbrüche zu erkennen. Diese Gebiete werden auch als "Malpaises" als unfruchtbares Land bezeichnet. Jüngste Schätzungen von Wissenschaftlern des Forschungsschiff Ramon Margalef gehen von einer vom Eldiscreto bisher ausgestoßenen Lavamenge von mehr als 145 Millionen m³ aus. Das entspricht der 12 fachen Menge die 1971 der Teneguia auf La Palma ausgespuckt hatte. Rekordhalter ist aber immer noch der Timanfaya von Lanzarote der in seiner fast 6 jährigen Aktivitätphase von 1730 - 1736 es auf 4 Milliarden m³ Lava brachte.
Lavaformation bei Tacoron |
Dass sich auch die Wissenschaft täuschen kann, zeigen die Angaben zum Umfang der ursprünglich angegebenen Magmamassen in der unter dem Golfo liegenden Hauptkammer. Wie der Direktor Joan Marti der CSIS aus Barcelona im Oktober 2011 berechnete, sollten sich ca. 50 Millionen m³ Magma dort befinden. Diese Zahl ist inzwischen überholt. Jetzt geht man nach neuesten Schätzungen von weit über einer Milliarde m³ Magma aus. Vorräte die den Magmanachschub des Eldiscreto für mindestens ein Jahr lang sichern. Man wird sich also wenn diese Schätzungen zutreffen, noch auf einen langen Zeitraum und ein Weiterleben des Eldiscreto einstellen müssen. Erfreulich für Vulkanologen und Naturbegeisterte, aber wahrscheinlich weniger toll für die Bewohner von La Restinga.
Mahlzeit!
AntwortenLöschenheute wieder fröhliches sprudeln und kochen an der Eruptionsstelle.
Seit kurzem wir mit der Zoom-Webcam wie wild die restliche Oberfläche nach weiteren Eruptionsstellen abgesucht.
...wobei bei manchen Stellen tatsächlich kurzfristig der Eindruck entsteht, dass ein paar Blasen oder sonstiges aufsteigt bzw. zu erkennnen ist.
Aber - es ist schon eine gewaltige Wasserdynamik an er Eruptionsstelle - das muss man schon sagen!
lg,
Matthias
Guten Tag!
AntwortenLöschenHat jemand ein Link zu den täglichen GPS-messungen?
Vielen Dank
Rebecca
http://www.ign.es/ign/resources/volcanologia/HIERRO.html
Löschen...ich kann mich optisch irren, aber is es möglich, dass auf der Webcam mehrere "helle" Stellen auf der Meeresoberfläche zu erkennen sind?
AntwortenLöschenDas würde dann mehrere Eruptionsherde bedeuten.
Am linken Bildrand bei der Zoom-Cam bzw. im hinteren Bereich der Zoom-Cam (also "hinter" der bekannten und sehr aktiven Eruptionsstelle).
Vielleicht hats ja was mit den altuellen Beben zu tun, wer weiß...
Vulkane sind unberechenbar und aus dem Grund kann man nichts ausschließen.
AntwortenLöschenDie Geschichte der Kassandra war so, dass sie als Seherin den Fall von Troia voraussagte. Niemand wollte es glauben, bis es zu spät war. Vielleicht meinten die trojanischen martialischen Männer, dass dieses Klarsehen nur Unsinn aus dem Munde einer metaphysischen Frau ist.
Die Griechen überfielen tatsächlich die Stadt und dafür benutzten sie das sogenannte Trojanische Pferd. In seinem Inneren befanden sich eine Menge PferdSoldaten, die die Tore aus der Innenseite der Stadt öffneten.
Für mich ist El Hierro wie ein Trojanisches Pferd mit einer Menge an PS und Feuer in seinem Inneren. Es kann sich öffnen und alle überraschen.
Kassandra
Hallo
LöschenSorry das hört sich stark nach N-TV Katasrophenszenario an ;-).
Klar sind Vulkane unberechenbar, aber nur wenn sie eine eigene Magmakammer besitzen. Der Diskrete besitzt aber keine eigene Kammer sondern wird aus der Golfokammer gespeist. Er ist nix anderes als ein "Überdruckventil eines Dampfkochtopfs". Der Druck aus dem Erdmantel kann so aus der Kammer entweichen wofür auch nur die leichte Anhebung im Golfo spricht.
War um 20 23 Uhr wieder ein Beben ?
AntwortenLöschen@ Kassandra
AntwortenLöschen"Es kann sich öffnen und alle überraschen."
Ist das nun eine Vorhersage oder bleibt es beim Konjunktiv.
@Star Trek TOS Gorn Captain,
AntwortenLöschenwäre es eine Vorhersage, wird es als Panikmache abgestempelt. Würde sich meine Vorhersage bewahrheiten, würdest Du immer noch und am Tag danach sagen: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf"! Dann bleiben wir So oder so beim Konjuntiv.
@Jürgen, El Discreto ist ein Vulkanschlot vom El Hierro.
@Jürgen, was für eine Argumentation ist diese? Ich habe sie mir gerade wieder gelesen. Ich spreche über die Unberechenbarkeit des El Hierro und El Discreto ist ein Teil des El Hierro. Was für eine eigene Kammer? Hmm...
AntwortenLöschenHallo
LöschenSmiley übersehen bei der Kritik ?-(.
Der Ausbruch im Süden ist keine Katastrophe in meinen Augen, ausser eine wirtschaftliche für die Bewohner des Südens. Für mich ist das ein Naturschauspiel wo wir die Ehre haben es zu beobachten. Zum Wohle der Inselbevölkerung sollten wir auch keine Katastrophe herbeireden, denn das ist die Katastrophe für die Inselbewohner.
Vlt. haben wir aneinander vorbeigeschrieben, aber ich versuche nicht zu reißerisch werden. Ich weiß z.B. das die Bild hier mitliest und wer weiß welche Zeitungen noch. Deshalb sollte man seine Worte mit bedacht an den Bewohnern wählen, deswegen das N-TV Beispiel ;-).
Fakt ist:
Die Hauptmagmakammer liegt unter dem Golfo und hat/hatte mehr Material gebunkert als gedacht. Die Beben laufen unter der Insel Richtung Süden seit rund einem halben Jahr (und bildeten das Überdruckventil in Form eines Kanals) und der Überdruck entweicht leider vor Restinga Mitten in einem Schutzgebiet und bildet ein noch einzigartiges Naturschauspiel. Auf der anderen Seite wieder schön da man dies Live sogar im Netz beobachten kann.
Von der kritischen Höhe sind wir noch weit weg und der Vergleich Tremor und Auswurf auf dem Livebild könnte auch daran liegen das sowas erstmals unter Wasser erfasst wird.
Das einzige was ich spannend i.M. finde ist der Felsabruch im SW des Diskreten. Der könnte ein weiteres Abrutschen des Materials zeitw. verhindern. Bevor Nachfragen kommen das Bild hatte Manfred hier bei den neuen Bildern veröffentlicht.
- wobei der alte Vulkan keinen Namen hat und in der Literatur ab und zu einfach "El Hierro" mangels eines eigenen Namen, genannt wird.
AntwortenLöschenIch glaube auch nicht an eine neue Insel, der Vergleich mit einem Überdruckventil ist sehr gut. Wenn er viel Glück hat kommt er kurz durch.
AntwortenLöschenVLG
josch
Erdbeben 20:22 Uhr UTC, 2.8 R., 12 km Tiefe.
AntwortenLöschenWir hoffen für die Inselbewohner, dass der Vulkan sich beruhigt und dass El Discreto nur ein Überdruckventil ist (der Vergleich ist wirklich gut und hoffnungsvoll!). Die Inselbewohner sollen dennoch Vorsichtsmaßnahmen ergreifen.
AntwortenLöschenGestern und heute gab es auch wieder Beben in der Santorin Caldera(Nea Kameni) (2,3-2,6 Rst)und außerhalb im Nordosten beim Columbos!
AntwortenLöschenSollte jemand LINKS gefunden haben die Bebendaten oder offiziellen Verlautbarungen enthalten...bitte posten.
DANKE
Gruß
*Marco*
Guten Morgen.
LöschenProbiere den Link mit Santorin mal
www.geophysics.geol.uoa.gr/stations/realtime/qplot/SANT.active.gif
Und für die Webcam
www.santorinIweddings.net/webcam-santorini.html
LG
Vormals Ferro oder Isla del Meridiano. Laut Wiki: "Der heutige Name Hierro hat nichts mit dem spanischen Wort für Eisen zu tun, das auf der Insel überhaupt nicht vorkommt. Vielmehr nannten die Ureinwohner ihre Insel Esero, oder Ero, was so viel wie stark, fest oder hart bedeutet, womit der riesige Felsblock im Meer anschaulich beschrieben wäre. Hero oder Hera wird aber auch mit Brunnen in Verbindung gebracht, vielleicht aus dem Grunde, dass es auf der Insel keine Quellen, wohl aber Brunnen gibt.
AntwortenLöschenDer Ausbruch steht mit der Ankunft einer Partikelwolke aus dem Ausbruch auf der Sonne im Zusammenhang
AntwortenLöschenhttp://www.swpc.noaa.gov/ftpdir/warehouse/2012/2012_plots/kp/20120124_kp.gif