NEWS:
Die letzten 24 Stunden verliefen ruhig und ohne neue Beben. Auf der Gesamtgrafik (oben) der bisher freigesetzten Energie durch Beben vom 16.7.11 bis heute ist nur der immense Zuwachs in den Monaten Oktober/November 2011 zu erkennen. Seitdem verläuft die Linie relativ konstant. Erst die Ausschnittsvergrößerung (links) zeigt, daß sich hier auch in den letzten Tagen einiges getan hat. Es sind aber insgesamt minimale Zuwächse in der Verlaufstatistik die durch die Erdstöße vom Montag verursacht wurden.
Es bleibt jetzt einfach nur abzuwarten und zu sehen, wohin die weitere Entwicklung führt. Entweder legt sich Eldiscreto zum Schlafen oder er reaktiviert in den nächsten Tagen seine Aktivität. Eine Frage die heute niemand mit Sicherheit beantworten kann.
Mittwoch, 18. April 2012
El Hierro Vulkan - weitere Entwicklung abwarten
Labels:El Hierro,Kanarische Inseln,Kanaren,Spanien
Vulkan
Dienstag, 17. April 2012
El Hierro Vulkan - Beben mit ML3,0 Richterskala
NEWS:
Das Zentrum der Beben lag um bzw. unter der Eldiscreto Ausbruchstelle. Das ML3,0 etwas weiter südwestlich des Krater (Bild 1), während das ML2,2 näher beim Inselmassiv lag (Bild 2). Auch will man kurz nach den Erdstößen vor der Küste im Bahia de Naos in Küstennähe eine bräunliche Meeresverfärbung beobachtet haben.
Auffällig ist die Tiefe der Beben. Lag das Erste noch in 15,2 km Tiefe, erfolgte der nächste Erdstoß bereits aus 18,6 km Tiefe. Soweit ich mich erinnern kann, hatten wir in der Vergangenheit im Süden immer nur Beben um die 10 km Tiefe oder flacher. Bisher ging man davon aus, daß der Magmakanal Richtung Eldiscreto auch in dieser Bandbreite verläuft. Nur die Magmahaupt- kammer im Golfo dürfte in ca. 20 km zu finden sein. Es drängt sich nun die Vermutung auf, daß die Hauptkammer doch viel größer ist und sich bis unter die Südspitze der Insel erstreckt.
Das IGN Histogramm der letzten 10 Tage hat gestern durch die Beben (roter Balken) einen kräftigen Zuwachs erfahren. Wollen wir hoffen, daß dies ein Ausrutscher oder ein letztes Aufbäumen unseres Eldiscreto war.
Wie ich bereits gestern vermutet hatte, war das Beben vom Sonntag Abend nur der Auftakt. Gestern gab es zwei weitere Beben. Um 11.45 Uhr ein starkes Beben mit ML3,0 und nur 12 Minuten später um 11.57 Uhr mit ML2,2. Lange muß man in der Bebenchronik mit jetzt fast 13.000 Beben zurück blättern um auf ein Beben mit ML3,0 oder mehr zu stoßen. Es war das letzte mal am 29.11.2011 ein Erdstoß mit ML3,2. Also seit fast 5 Monaten erstmals wieder ein Beben mit dieser Stärke.
Wichtig ist nicht ob das Beben spürbar war oder sich anderswo viel stärkere Beben ereignen - sondern allein die Tatsache, daß wir es hier mit einem aktiven Vulkan zu tun haben, der beim vermutlichen Abklingen noch solch einen starken Erdstoß erzeugen kann.
Das Zentrum der Beben lag um bzw. unter der Eldiscreto Ausbruchstelle. Das ML3,0 etwas weiter südwestlich des Krater (Bild 1), während das ML2,2 näher beim Inselmassiv lag (Bild 2). Auch will man kurz nach den Erdstößen vor der Küste im Bahia de Naos in Küstennähe eine bräunliche Meeresverfärbung beobachtet haben.
Auffällig ist die Tiefe der Beben. Lag das Erste noch in 15,2 km Tiefe, erfolgte der nächste Erdstoß bereits aus 18,6 km Tiefe. Soweit ich mich erinnern kann, hatten wir in der Vergangenheit im Süden immer nur Beben um die 10 km Tiefe oder flacher. Bisher ging man davon aus, daß der Magmakanal Richtung Eldiscreto auch in dieser Bandbreite verläuft. Nur die Magmahaupt- kammer im Golfo dürfte in ca. 20 km zu finden sein. Es drängt sich nun die Vermutung auf, daß die Hauptkammer doch viel größer ist und sich bis unter die Südspitze der Insel erstreckt.Auch die Erklärungsversuche der Verwaltung unter Berufung auf Aussagen von IGN Wissenschaftler, diese Bebenstärke sei völlig normal und könne beim Abklingen der Vulkanaktivität auftreten, kann nicht wirklich überzeugen. Warten wir einfach die nächsten Tage ab, dann wissen wir sicher mehr.
Das IGN Histogramm der letzten 10 Tage hat gestern durch die Beben (roter Balken) einen kräftigen Zuwachs erfahren. Wollen wir hoffen, daß dies ein Ausrutscher oder ein letztes Aufbäumen unseres Eldiscreto war.
Montag, 16. April 2012
El Hierro Vulkan - die Badebucht Tacoron
NEWS:
11.45 Uhr Beben mit ML3.1 in 14 km Tiefe unter Eldiscreto
11.57 Uhr Beben mit ML2.2 in 19 km Tiefe unter Eldiscreto
15.54 Uhr Beben von 11.45 Uhr wurde von IGN soeben korrigiert auf ML3,0 und 15 km Tiefe.
Nach Tagen der Ruhe gab es gestern Abend erstmals wieder ein Beben von mehr als ML1,5. Um 23.39 Uhr ereignete sich in 11 km Tiefe unter dem Eldiscreto ein Erdstoß von ML1,6. Bereits am Vortag hatten wir ein schwaches Beben von ML1,3. Augenzeugen vor Ort berichten auch von leichten Meeresverfärbungen über der Eruptionstelle. Das hat zwar noch nichts zu bedeuten, könnte aber auch wieder stärkere Aktivitäten ankündigen.
Tacoron ist ein Lavagelände mit einer kleinen Badebucht und war lange Zeit wegen der Eldiscreto Gase gesperrt. Durch die vor Wind geschützten Lage konnten sich in der muldenförmigen Bucht Gase sammeln, die eine gesundheitsgefährdende Konzentration bei Messungen anzeigten. Erst seit einigen Wochen ist die Bucht für Besucher wieder geöffnet. Tacoron ist unbewohnt und nur über eine kleine und gut befahrbare Straße zu erreichen. Durch die Lavaschlacken führt ein gepflasterter Fußweg zur romantischen Felsenbucht. Mit etwas Kletterei ist das offene Meer zu erreichen.
Bei stärkerem Seegang oder auch zunehmender Flut wird das Baden zum Abenteuer und gefährlich. In der Nachbarschaft befinden sich Holzhütten mit Grillmöglichkeiten, die am Wochenende meist von den Herrenos mit Kind und Kegel besucht werden. Hier hat der Tourist auch einmal die Möglichkeit, direkt in die Kochtöpfe hinein zu schauen und sich mit den Essgewohnheiten der Einheimischen vertraut zu machen.
11.45 Uhr Beben mit ML3.1 in 14 km Tiefe unter Eldiscreto
11.57 Uhr Beben mit ML2.2 in 19 km Tiefe unter Eldiscreto
15.54 Uhr Beben von 11.45 Uhr wurde von IGN soeben korrigiert auf ML3,0 und 15 km Tiefe.
Nach Tagen der Ruhe gab es gestern Abend erstmals wieder ein Beben von mehr als ML1,5. Um 23.39 Uhr ereignete sich in 11 km Tiefe unter dem Eldiscreto ein Erdstoß von ML1,6. Bereits am Vortag hatten wir ein schwaches Beben von ML1,3. Augenzeugen vor Ort berichten auch von leichten Meeresverfärbungen über der Eruptionstelle. Das hat zwar noch nichts zu bedeuten, könnte aber auch wieder stärkere Aktivitäten ankündigen.Unten sehen wir den Bereich der maritimen Schutzzone, die sich westlich von La Restinga bis nach Tacoron (linker Bildrand roter Punkt) erstreckt.
Unweit dieser Stelle gibt es noch die Teufelshöhle. Ein großer Höhlenbogen, eigentlich mehr ein Felsüberhang, der nach ca. 2 km über einen rutschigen und steilabfallenden und Steinschlag gefährdeten Fußpfad mit etwas Kletterei zu erreichen ist. Nur für schwindelfreie Wanderer und nur mit Wanderschuhen zu empfehlen.
Sonntag, 15. April 2012
El Hierro Vulkan - da war noch die Kultur
NEWS:
Eine der kulturellen Höhepunkte des Jahres auf El Hierro ist das Bimbache openArt Festival. Ein musikalisches Highlight auf der sonst stillen und verträumten Insel. Lokale kanarische Künstler, aber auch Musiker von anderen Erdteilen geben sich dann ein Stelldichein. Weit über die Inselgrenzen ist dieses Festival inzwischen bekannt geworden.
Das nächste BIMBACHE openART Festival findet in diesem Jahr vom 2.8. bis 2.9. statt. Verschiedene internationale Musiker werden in den ersten zwei Augustwochen da sein (geplantes Konzert auf Teneriffa am 4.8. und Hauptkonzert auf El Hierro am 12.8.)
Eine der kulturellen Höhepunkte des Jahres auf El Hierro ist das Bimbache openArt Festival. Ein musikalisches Highlight auf der sonst stillen und verträumten Insel. Lokale kanarische Künstler, aber auch Musiker von anderen Erdteilen geben sich dann ein Stelldichein. Weit über die Inselgrenzen ist dieses Festival inzwischen bekannt geworden.
Das nächste BIMBACHE openART Festival findet in diesem Jahr vom 2.8. bis 2.9. statt. Verschiedene internationale Musiker werden in den ersten zwei Augustwochen da sein (geplantes Konzert auf Teneriffa am 4.8. und Hauptkonzert auf El Hierro am 12.8.)
Wer noch etwas zum Festival beitragen möchte (wir suchen auch noch Sponsoren) melde sich bitte bei einer der Mitorganisatoren Sabine Willmann
Bald gibt es auch mehr auf der Homepage: http://www.bimbache.info/
Die Bimbaches sind die Ureinwohner von El Hierro. Sie waren ein friedliches Volk, das in Höhlen oder Hütten aus Stein wohnte und sich größtenteils von Obst, Vieh und Fischfang ernährten. Die Herkunft der Bimbaches ist umstritten. Aller Wahrscheinlichkeit nach besiedelten Berberstämme aus dem Maghreb und Libyen die Inseln.
Bei der Eroberung durch die Spanier im 15 Jhr. leisteten die Bimbaches kaum Widerstand. Die Insel wurden durch die Spanier kolonisiert und durch Vermischung verschwanden die Ureinwohner langsam. Die am Anfang herrschende Sklaverei wurde später durch eine Feudalherrschaft abgelöst die bis ins 19. Jahrhundert bestand.
Es gibt heute nur noch wenige Zeugnisse dieser Ureinwohner. Die Spanier verstanden es fast alle Spuren zu verwischen. Felsritzungen sind noch im südwestlichen El Julan Gebiet in Los Numeros und Los Leteros (oberhalb der Eruptionstelle) zu finden. Ein kleines Infozentrum "Centro de Visitantes de El Julan" informiert über die Vorgeschichte.
Der Tremor zeigt auch heute Morgen keine Auffälligkeiten. Gestern gab es um 2.06 Uhr ein schwaches Beben in 8,5 km Tiefe von ML1,3.
Es gibt heute nur noch wenige Zeugnisse dieser Ureinwohner. Die Spanier verstanden es fast alle Spuren zu verwischen. Felsritzungen sind noch im südwestlichen El Julan Gebiet in Los Numeros und Los Leteros (oberhalb der Eruptionstelle) zu finden. Ein kleines Infozentrum "Centro de Visitantes de El Julan" informiert über die Vorgeschichte.
Der Tremor zeigt auch heute Morgen keine Auffälligkeiten. Gestern gab es um 2.06 Uhr ein schwaches Beben in 8,5 km Tiefe von ML1,3.
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Samstag, 14. April 2012
El Hierro Vulkan - aktuelle Eindrücke
NEWS: Eine Gruppe von Madrider Parlamentarier weilt zur Zeit auf El Hierro. Sie wollen sich vor Ort ein Bild von der noch im Bau befindlichen "Hidroeolica", die El Hierro in einigen Jahren mit 100% erneuerbarer Energie versorgen soll und natürlich vom Eldiscreto machen. Vulkan- oder Bebenaktivitäten sind die letzten Tage nicht zu verzeichnen.
Heute kommen wir zum letzten Teil der Reise- beobachtung auf El Hierro - "In der Hauptstadt Valverde liegen zwei Lavastücke in der Touristeninfo ausgestellt und es gibt ein Faltblatt „Restingolita" mit Informationen auf Spanisch. In La Restinga gibt es in einer Seitenstraße eine kleine Ausstellung in der ein Film läuft („Fang" von Restingoliten vom Boot aus). Es gibt einen Bildschirm mit dem aktuellen Tremor, eine Übersicht des Tremors von Beginn bis Ende Januar, einige Erklärungstafeln und natürlich einige prachtvolle Lavastücke zu sehen.
Auf der Fahrt nach La Restinga am südlichen Ende entlang, kommt man durch beeindruckende Lavalandschaften, die noch sehr „frisch" wirken. Natürlich sind sie schon älter, aber noch weitgehend frei von Bewuchs, kann man alle Arten von Lava erkennen und die Fließrichtungen der Ströme verfolgen, sowie Aschekegel bewundern.
Ja, wir haben es „live" im Meer blubbern sehen. Wir haben mit einem Mietwagen fast alle Straßen der Insel befahren (wandern war grade nicht drin) und hatten einen erholsamen Urlaub mit viel Meeresrauschen, Nebelwald, Lavabergen, blühenden Bäumen und es gab auch wieder frischen Fisch. Und es wurde bereits vor Ostern wieder getaucht." - soweit die Reportage.
Heute kommen wir zum letzten Teil der Reise- beobachtung auf El Hierro - "In der Hauptstadt Valverde liegen zwei Lavastücke in der Touristeninfo ausgestellt und es gibt ein Faltblatt „Restingolita" mit Informationen auf Spanisch. In La Restinga gibt es in einer Seitenstraße eine kleine Ausstellung in der ein Film läuft („Fang" von Restingoliten vom Boot aus). Es gibt einen Bildschirm mit dem aktuellen Tremor, eine Übersicht des Tremors von Beginn bis Ende Januar, einige Erklärungstafeln und natürlich einige prachtvolle Lavastücke zu sehen.
Auf der Fahrt nach La Restinga am südlichen Ende entlang, kommt man durch beeindruckende Lavalandschaften, die noch sehr „frisch" wirken. Natürlich sind sie schon älter, aber noch weitgehend frei von Bewuchs, kann man alle Arten von Lava erkennen und die Fließrichtungen der Ströme verfolgen, sowie Aschekegel bewundern.
Ja, wir haben es „live" im Meer blubbern sehen. Wir haben mit einem Mietwagen fast alle Straßen der Insel befahren (wandern war grade nicht drin) und hatten einen erholsamen Urlaub mit viel Meeresrauschen, Nebelwald, Lavabergen, blühenden Bäumen und es gab auch wieder frischen Fisch. Und es wurde bereits vor Ostern wieder getaucht." - soweit die Reportage.Ein herzliches Dankeschön an M.F. für die frischen Eindrücke.
Unten sehen wir die Hafenpromenade von La Restinga. Leergefegte Restaurants und Cafés und das in der Osterwoche. Viele El Hierro Urlauber kommen wohl zu einer Stippvisite und vielleicht auf einen Kaffee nach La Restinga, wohnen jedoch auf einem anderen Teil der Insel.
Das Ort selbst wirkt auf mich wie ein Fremdkörper oder ein Satellitendorf mit seinen weißen Häusern in einer bizarren dunklen Lavalandschaft. Eine übergroße und auch bereits vor dem Vulkanausbruch meist schwach belegte Appartementanlage wurde in den letzten Jahren aus dem Boden gestampft.
Das Dorf wurde erst um 1960 von zugewanderten Fischern aus La Gomera gegründet. Durch die interessante Unterwasserwelt haben sich Tauchbasen angesiedelt und es galt bis zum Vulkanausbruch als Zentrum für den Tauchsport. Bleibt zu hoffen, daß der Tauchtourismus wieder zurück findet und vielleicht die Eldiscreto Ereignisse bei richtiger Vermarktung sich als neuer Magnet entwickeln.
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