Dienstag, 10. April 2012

El Hierro Vulkan - Blog Statistik

NEWS: 8.44 Uhr - Keine neuen Vulkan- oder Bebenaktivitäten.

Heute wollen wir uns etwas mit Statistik beschäftigen. Nicht mit der Bebenstatistik, sondern mit der Statistik zu diesem El Hierro-Blog.
Als der Blog am 25.8.2011 ins Leben gerufen wurde - und seit dem läuft der Zähler, wurde diese Seite  
1.365.600 (1.365 Millionen) mal aufgerufen.

Das sind im Durchschnitt rund 195.000 Seitenaufrufe pro Monat oder täglich 6.500 Besucher.

Den Höhepunkt mit über 25.000 Seitenaufrufe an nur einem Tag, gab es Anfang November 2011 als Eldiscreto sich erstmals an der Meeresoberfläche bemerkbar machte. Die Google Grafik zeigt schön in einem Art Vulkanmuster wie groß das Interesse an diesem Naturereignis war. Es war nicht El Hierro, sondern der Vulkan der die Leser begeisterte. Entsprechend vielfältig kamen auch die Kommentare. Es war auch die Möglichkeit als Laie hier mitzudiskutieren, Fragen zu stellen und oft auch eine fachkundige Antwort auf die Schnelle zu erhalten.

Bis zu 80 Kommentare an einem Tage waren zu verzeichnen. Es wären noch viele mehr gewesen, hätte ich nicht die Kommentarfunktion einschränken bzw. den Zugang erschweren müssen. Dies lag zwar nicht in meinem Sinne, war aber notwendig.

Ein Blick auf die Herkunft der Besucher zeigt, daß die Hauptzahl mit fast 1 Million Besucher aus Deutschland kommt. Nicht verwunderlich, da die Blog Sprache auf Deutsch verfasst ist. Aber auch Seitenaufrufe aus Neuseeland, Australien oder China sind zu verzeichnen.
Der Eldiscreto ist inzwischen eingeschlafen und die Besucher und damit die Kommentare werden naturgemäß auch weniger.
Es sind aber jetzt immer noch täglich um die 3000 Seitenaufrufe. Der harte Kern quasi, der durch den Vulkan zwar angezogen, sich aber jetzt auch selbst für die Insel interessiert.
Vielleicht zukünftige El Hierro Besucher, die erst durch diesen Blog auf diese Insel mit seinen außergewöhnlichen Naturkulissen und Besonderheiten aufmerksam und angeregt wurden.
Meine Gründe und Motivation (siehe ganz oben unter Blog Titel und hier) weiter zu machen und die Idylle dieses Paradies vorzustellen, kommt aus einer inneren Verbundenheit mit dieser Perle im Atlantik.
Das ist nicht selbstverständlich, zumal ich beruflich im Tourismus auf La Palma tätig bin und hier meine Brötchen verdiene und eigentlich Werbung für meine "Isla Verde" machen müsste. Als intimer Kenner der Kanaren dürfen Sie mir aber glauben, daß El Hierro etwas ganz Besonderes hat, das so auf keiner anderen Insel zu finden ist.

Ich bin gerne bereit auch Ihre Erfahrungsberichte, Erlebnisse mit Fotos oder aktuelle Themen und Situationsschilderungen direkt von der Insel hier einzustellen. Auch weitere Ferienhausangebote für die Partnerseite "Urlaubs-Kampagne 2012" sind willkommen.
Schicken Sie mir Alles an La.palma@web.de

Montag, 9. April 2012

El Hierro Vulkan - Fotogalerie

NEWS:
Heute am Ostermontag, der hier normaler Arbeitstag ist, gibt es keine außergewöhnlichen Dinge zu vermelden. Keine Beben, kein Tremor und keine Veränderung der Meeresoberfläche.

Auch die jüngste Bathymetrie (Vermessung des Meeresboden) von den eingesetzten Forschungsschiffen ergab keine Veränderung der Höhe des Eldiscreto. Es bleiben noch 88 m bis zur Meeresoberfläche.
Keine vom Boot aus sichtbare Vulkanspitze und auch zu tief für den normalen Sporttaucher. Ein Taucher kommt bis auf eine Tiefe von ca. 40 m unter Wasser und kann vielleicht bei guten Lichtverhältnissen die Vulkanumrisse in der Tiefe noch erahnen.
Nichts Halbes und schon gar nichts Ganzes. Im Grunde ein noch unvollendetes Werk aus der Sicht des Betrachters.
Aber die Natur als Baumeister hat ganz andere Kriterien und Gesetze und orientiert sich nicht an menschlichen Wunschvorstellungen. Die Zeit eines Menschenleben ist für sie nur die Dauer eines Wimpernschlages. Das Leben ist aus ihr entstanden und wird, wenn die Zeit gekommen ist, von ihr auch wieder beendet werden.
Erinnern wir uns also an die faszinierenden Bilder und  Eindrücke, deren Zeuge wir geworden sind und die wir wahrscheinlich in unserem Menschenleben so nicht mehr zu Gesicht bekommen werden.

Momente der Gewalt und Schönheit
Eine kleine Galerie der für mich beeindruckensten Aufnahmen habe ich hier eingestellt.


Einen netten Artikel im Schweizer Migros-Magazin, den ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:

Willkommen am Ende der Welt!

In der Antike galt El Hierro als westliches Ende der Welt. Heute finden auf der kleinen Kanarischen Insel Weltenbummler Zuflucht vor dem Massentourismus. Doch auch Naturfreunde werden an El Hierro ihre Freude haben: Im Jahr 2000 wurde die Insel von der Unesco wegen ihrer einzigartigen Natur zum Biosphärenreservat erklärt. - weiterlesen im Migros-Magazin.

Sonntag, 8. April 2012

El Hierro Vulkan - ruhige Ostern

NEWS:
kein Tremor mehr vorhanden
Seit dem 3.4.12 gibt es keine neuen Beben mit mehr als ML1,5. Die Episode "Eldiscreto" dürfte damit ihr Ende gefunden haben und wird bald Geschichte sein. Insgesamt 12.567 Beben gab es seit dem Juli 2011. Auf der IGN Grafik lassen sich die drei Intervalle schön erkennen. Den Bebenhöhepunkt hatten wir um den 20.8.11, dann in abgeschwächter Form Ende Oktober 2011 und noch ein Aufzucken um den 20. Februar 2012.

Auch der angekündigte große Regen fiel bisher bescheiden aus. Ganze 19,1 Liter Regen konnte ich innerhalb der letzten 24 Stunden messen. Vielleicht kommt heute aber noch etwas nach. Ein Wetter - bei dem man keinen Hund vor die Türe setzen möchte.

Damit wären wir beim Thema Hunde und Tiere auf El Hierro. Karin weiß auch hierzu etwas: 


Tierschutz auf El Hierro
Wie in den meisten südlichen und östlichen Ländern Europas ist es auch auf El Hierro nicht einfach Hund, Katze , Esel oder Pferd zu sein. Viele Tierfreunde nahmen und nehmen Anstoß daran, dass Hunde an kurzen Ketten in der Sonne schmoren, unterernährte Katzen auf Nahrungssuche um die Müllcontainer streichen, Pferde und Esel mit zusammen gebundenen Beinen über die Weide hoppeln und die Versorgung mit Wasser und Futter oft leider nur sporadisch erfolgt.
El Juaclo, amigos de los animales, ist sei 7 Jahren aktiv, offiziell gibt es ihn als eingetragenen Verein seit 2010, z.Zt. mit 60 Mitgliedern. Nach mühsamer Vorarbeit, die von wenigen "Einzelkämpfern" geleistet wurde, versucht heute ein gut funktionierendes Team bestehend aus 13 Frauen und 2 Männern, spanische und nordeuropäische Residenten, mit viel Engagement, großem Zeiteinsatz und mit leider sehr begrenzten finanziellen Mitteln, die Situation der Vierbeiner auf der Insel zu verbessern.
Eines der Ziele ist es, eine Bewusstseinsveränderung in den Köpfen der Herreños zu bewirken, nicht in Form von Anzeigen, sondern durch Informationen, Hilfsangebote und Aktionen unterschiedlichster Art. Keine leichte Aufgabe, aber erste Erfolge sind bereits zu verbuchen.
Ohne Unterstützung der Inselinstitutionen begannen wir vor 3 Jahren mit dem Bau eines kleinen Asyls für ausgesetzte Hunde, die Anlage ist gewachsen und ca. 120 der Tiere konnten in neue Familien vermittelt werden, 20 warten noch auf ihre Adoption. Und ständig kommen neue Hunde dazu, viele von ihnen in beklagenswertem Zustand. Als wir 2006 die erste Kastrationsaktion für wilde Katzen und Hunde, deren Besitzer wenig Geld haben, durchführten, war das ein heikles Thema für viele Herreños. Die Nachfrage wurde von Jahr zu Jahr größer, bis heute konnte bei ca. 600 Tieren der unerwünschten Nachwuchsproduktion ein Riegel vorgeschoben werden und so blieb den Jungen ein meist qualvoller Tod erspart. Im Februar kastrierten "unsere" Veterinarios aus Österreich 112 Tiere in Räumlichkeiten der Inselregierung.
Unser größter Verbündeter ist Pedro, der örtliche Tierarzt, er hilft uns immer und bei allem, aber auch der Inselpräsident und die 3 Bürgermeister versprachen uns nach ihrem Besuch vor 3 Wochen im Tierheim Unterstützung. Bei dem knappen Etat und etwas komplizierten bürokratischen Vorgängen, wird es sicher noch dauern, bis der erste subventionierte Sack Futter seinen Weg in die Perrera (Hundeheim) findet. Wer uns unterstützen möchte, kann das in Form einer Überweisung auf das Konto bei der
Caja Canarias in Valverde
IBAN ES7820650061971400115887
BIC/SWIFT CECAESMM065
oder seinen Urlaub auf El Hierro verbringen und mit einem unserer Hunde über die Vulkane wandern.

Ausführlichere Informationen auf unserer, sich noch im Aufbau befindliche Webseite: unter  www.juaclo.de.tl

Muchas gracias an Manfred, der immer für alles Soziale offen ist, an Pepinaza für ihr Interesse und an "meine" Touris, ohne deren Spenden nichts gelaufen wäre.
Karin Kamm, Präsidentin des Vereins

Auch wenn die "Eiersuche" auf den Kanaren keine Tradition hat und die Canarios immer überrascht die bunt bemalten Eier bestaunen, wird dieser Brauch in meiner Familie gepflegt. Nächtelang saß meine Frau über den Eiern um in Handarbeit mit flüssigem Wachs nach bömischem Brauch die zerbrechlichen Schalen zu bemalen.
Bleibt mir noch Ihnen Frohe Ostern zu wünschen.

Samstag, 7. April 2012

El Hierro Vulkan - Wetteralarm

NEWS:
Seit gestern kreuzt die "Cornide de Saavedra" im Rahmen des Beobachtungsprogramm über der Eruptionsstelle im Süden. Es gab keine neuen Beben. Alles ist ruhig - Osterruhe bis jetzt.
Der staatliche Wetterdienst AEmet hat die Wetter-Warnstufe für El Hierro und La Palma auf Gelb gesetzt. Ab Samstag 12.00 Uhr bis Sonntag 24.00 Uhr werden Starkregen mit bis zu 60 l Niederschlag innerhalb von 12 Stunden und Sturmböen aus westlicher Richtung erwartet. Auf dem aktuellen Satellitenfoto ist die aus Nordwesten heran ziehende Unwetterfront zu erkennen. Schlecht für die Osterurlauber, aber gut für die Bewohner. Dieser Winter war nämlich bisher der Regenärmste seit 1995/96. So fielen auf La Palma bisher erst knapp 100 l/m². Üblich sind Mengen zwischen 900 - 1100 l pro m² in diesem Zeitraum. Trockenheit, Waldbrandgefahr und kein Grünfutter für die Ziegen und Kühe. Wegen Futtermangel mussten bereits Tiere notgeschlachtet werden. In früheren Jahrhunderten war Wassermangel und starke Trockenheit mehrmals der Grund die Inseln zu verlassen und nach Südamerika auszuwandern.
Regen - des einen Freud, des anderen Leid.
Tiere und Canarios .... das ist ein eigenes und besonders leidiges Thema. Nicht immer geht es einem Hund auf den Kanaren so gut, wie hier auf dem Bild unserem "Ramses". Ein Potenco, der typische kanarische Jagdhund. Er stammt angeblich von den ägyptischen Pyramiden- hunden ab und wird seit altersher für die Jagd auf Kaninchen eingesetzt. Hunde und überhaupt Tiere werden hier als Nutztiere angesehen. Erfüllen sie ihren Zweck werden sie gebraucht und gefüttert. Sind sie aber zu alt oder nicht mehr brauchbar, werden sie ausgesetzt oder "entsorgt". Die Haltung in kleinen Käfigen oder an 1m langen Leinen und oft in praller Sonne, ist hier normal.

Es sind deutsche Residenten die Tierschutzvereine gründen und mit einfachen Mitteln Aufklärungsarbeit leisten und sich um die herrenlosen Tiere kümmern. Auch auf El Hierro gibt es seit einigen Jahren einen Tierschutzverein. Karin Kamm, die Sie ja aus verschiedenen Beiträgen als Ko-Moderatorin kennen und maßgeblich beim Aufbau des Tierschutzverein auf El Hierro mitwirkt, wird sicher in den nächsten Tagen hierzu einiges zu sagen haben. Dem möchte ich jetzt nicht vorgreifen.

Freitag, 6. April 2012

El Hierro Vulkan - es wird ruhig im "Mar de las Calmas"

NEWS:
Im Mar de las Calmas, im "Meer der Stille" kehrt so langsam die gewohnte und herbeigesehnte Ruhe wieder ein. Diesen Namen trägt das Meeresgebiet westlich von La Restinga und Wirkungsstätte von Eldiscreto. Keine neuen Beben, kein Tremor und keine auffälligen Beobachtungen. Die IGN Grafik zeigt das zwar langsame aber beständige Abflauen der Beben. Nach 8 Monaten Aufregungen und Angst, scheint das vorläufige Ende unseres Vulkan bevor zustehen. Eldiscreto legt sich zur Ruhe. Vielleicht für die nächsten tausend Jahre, aber das weiß man bei einem Vulkan nie so genau.
Was hat er uns für aufregende und spannende Augenblicke geliefert. Ein Tatort-Krimi kann es nicht besser machen. Kräftige Erdbeben, aufwallende Jacuzzi und ein Farbenschauspiel auf der Meeresoberfläche, das seinesgleichen sucht. Immer die beständige Angst im Nacken, was als nächstes noch kommen könnte. Eine Dramaturgie geschrieben von der Natur ... und wir durften Zeitzeuge sein. Ein Erlebnis und eine Erfahrung die wir wahrscheinlich in unserem weiteren Leben so nie mehr erfahren werden.
In den nächsten Tagen werde ich die Höhepunkte der letzten Monate noch einmal Revue passieren lassen.

Auch auf der Insel werden die Geschehnisse aufgearbeitet, erklärt und die Hintergründe erläutert. Wie das gemacht wird, erklärt uns Karin Kamm:

Rund um die Vulkane

Am vergangenen Sonntag ging nach drei intensiven Wochenenden der Kurs "Lerne alles über unsere Vulkane" zu Ende. Laut Cristina Ferro vom Patronato de Turismo in Valverde, nahm die Teilnehmerzahl beständig zu, da die Wissenschaftler es verstanden, das sehr gemischte Publikum aus der Tourismusbranche, Lehrer, Schüler und andere Interessierte, komplett in ihren Bann zu schlagen.
Sehr gut kommentierte Vorträge von Geologen, Biologen, Vulkanologen u.s.w. beschäftigten sich mit Vulkaninseln im Allgemeinen, den Kanaren im Besonderen um dann speziell auf die Situation von El Hierro einzugehen. Das theoretisch angeeignete Wissen bzgl. Landschaftsformen, Lava, Vulkane, Flora und Fauna, Archäologie, Geschichte, Astrologie und Ethnografie wurde auf zahlreichen Ausflügen in die Natur von den Experten an den vorhandenen Gegebenheiten vor Ort vertieft.
Zusammengefasst, war der Kurs ein voller Erfolg und gleichzeitig ein Versuch, das Bewusstsein dahingehend zu wecken, dass die "bewegten" Ereignisse der letzten Monate die Chance für eine touristische Vermarktung unter dem Motto "El Hierro - eine Vulkanerfahrung" sein könnten und sollten.
Ein tragisches Ereignis am Rande: auf der letzten Exkursion in die Lava zwischen La Restinga und El Pinar entdeckten die Kursteilnehmer vor einer Höhle eine Gitarre, verfaulte Lebensmittel und weitere Habseligkeiten. Die Polizei barg später die Leiche eines Mannes aus der Schweiz.