Freitag, 16. März 2012

El Hierro Vulkan - die Forscher brauchen Zeit

NEWS: 19.30 Uhr - Die Uni Las Palmas hat erste Video Ausschnitte vom ROV veröffentlicht. Hier der Link zur Seite. Morgen gibt es mehr in deutsch dazu.

Der Eldiscreto verhält sich ruhig. Keine neuen Beben, kein Tremor und keine sichtbare Ausgasung an der Eruptionstelle. So kann kurz die heutige Lage beschrieben werden.
Die ACN Webcam ( die mit der Werbung) wird bis zum 17. März abgeschaltet.

Die erwarteten ROV Aufnahmen der Atlantic Explorer werden zur Zeit an der Universität Las Palmas auf Gran Canaria wissenschaftlich ausgewertet und erst dann veröffentlicht. Es soll sich nicht nur um trübe Unterwasseraufnahmen handeln, sondern auch Details des Vulkan zeigen. Auch konnten aktive Eruptionsvorgänge auf dem Video festgehalten werden.
Üben wir uns also noch etwas in Geduld und lassen die Wissenschaft das Material erst auswerten.

Wie der ROV "Sirio" funktioniert und welche Qualität an Bildern er liefern kann, zeigt der Testlauf im Februar 2012 im Hafen von La Restinga.

Wie die "Diario de Avisos" in ihrer Ausgabe vom 15. März berichtet, hätte die Energie der Eruption vom 5.11.2011 (der Tag als Restinga zum 2. Mal evakuiert wurde) ausgereicht, um die umgebende Luft auf 30.000° aufzuheizen. Eine theoretische Betrachtung - wäre die Eruption nicht unter Wasser, sondern in der Atmosphäre erfolgt. Durch die Eigenschaft von Wasser, Energie und damit Wärme schnell abzuleiten, wurde nur eine Temperatur Erhöhung von 10° über Normalwert gemessen.
Auch gab es Bereiche um den Eruptionspunkt wo plötzlich kein Sauerstoff mehr im Wasser nachgewiesen werden konnte. Werte, die so noch nie auf einem Welt-Ozean festgestellt wurden.
Die Zeitung beruft sich auf Aussagen von Eugenio Friar, einem Forscher auf der Ramon Margalef vom Spanischen Institut für Meereskunde (IEO).
Auch gestern am 15. März wieder ein hartes Stück Arbeit für die Besatzung der Atlantic Explorer bei aufgewühlter See. Wie dieses von der Webcam aufgezeichnete Video zeigt.

Donnerstag, 15. März 2012

El Hierro - auf Tuchfühlung mit dem Vulkan

NEWS:
Heute soll es nun die ersten Unterwasser-Aufnahmen rund um den Eldiscreto geben. Wie bekannt wurde ist es gestern nach mehreren gescheiterten Versuchen erstmals gelungen, mit dem Unterwasser ROV in die Nähe des Vulkanschlot vorzudringen.

Die Uni Las Palmas und die S.O.S Oceanos möchten heute das Bild- bzw. Videomaterial dieser Exkursion vorstellen. Es bleibt also spannend was die Kamera so interessantes eingefangen hat. Hier im Bild der "Sirio" ROV an Bord der Atlantic Explorer im Hafen von La Restinga.


Am Mittwoch gab es vier leichte Erdstöße, keinen Tremor und keine sichtbare Vulkanaktivität an der Meeresoberfläche. Ein ruhiger Tag also.

Mittwoch, 14. März 2012

El Hierro Vulkan - erneuter Versuch

NEWS:
Großes Stelldichein gestern über dem Eruptionspunkt. Ein Beobachtungsboot der Guardia Civil und das S.O.S Forschungsschiff Atlantic Explorer im Einsatz. Unterwasser Aufnahmen mit dem mitgeführten ROV konnten wie bereits vermutet, wegen mangelnder Sicht und der aufgewühlten See nicht gemacht werden. Heute soll es nochmals neu versucht werden. Die Chancen stehen wesentlich besser, da kein neuer Gasausstoß zu erkennen ist und die Wellen abgeflacht sind. Warten wir einfach ab. Das Ergebnis werden wir heute Abend bzw. Morgen sehen.
Bemerkenswerte neue Beben waren nicht zu verzeichnen. Die grafische Darstellung der AVCAN veranschaulicht die Lage der in den vergangenen Tagen erfolgten Erdstöße. Das Hauptgebiet liegt im Inselinnern unter dem Berg Tanganasoga. Hier wird der südliche Rand der Magmahauptkammer bzw. der Magmakanal Richtung Eldiscreto vermutet.

Dienstag, 13. März 2012

El Hierro Vulkan - Der Eldiscreto lebt

NEWS: 7.52 Uhr Beben von ML1,6 in 11 km Tiefe unter dem Taganasoga
Der Eldiscreto wacht wieder auf. Was sich bereits gestern angekündigt hat, lässt sich heute Morgen als sprudelnder Fleck (Foto rechts oben) gut erkennen. Es scheint, daß es sogar zwei nahe beieinander liegende Eruptionstellen gibt. Der "Atlantik Explorer" will heute mit seinem ROV Unterwasserroboter den Vulkan näher unter die Lupe nehmen. Ob das allerdings gelingt ist fraglich. Das Meereswasser dürfte mit dem Wiederaufleben der Aktivität sehr viele Schwebstoffe enthalten und die Sicht auf nur wenige Meter eingrenzen. Fast zwei Wochen hatte man nun während der Ruhephase Zeit, ohne große Eintrübungen Aufnahmen zu machen, die man aber ungenutzt verstreichen ließ.
Die Beben halten sich im Rahmen. Innerhalb der letzten 24 Stunden hatten wir 4 Erdstöße, den Kräftigsten gestern um 14.56 Uhr mit ML1,7 in 11 km Tiefe unter dem Berg Taganasoga im Inselinnern. Die aktualisierte kumulierte Energiekurve der AVCAN (links) zeigt jetzt ein ähnliches Leistungsbild wie bereits Anfang Dezember 2011. Ein moderates aber stetiges Ansteigen der kumulierten Energie.
Die Atlantik Explorer bei der Arbeit. Sehr schön heute über die Webcam (rechts) zu beobachten.

Montag, 12. März 2012

El Hierro Vulkan - deutliche Anzeichen ?

NEWS: 14.56 Uhr Beben von ML1.7 in 11 km Tiefe Berg Tanganasoga
Seit Sonntag sind wieder eruptive Aktionen über der Ausbruchstelle zu beobachten. Es dürften meist Gase sein die unser Eldiscreto ausstößt. Auch die 5 Beben gestern und 2 Erdstöße in der vergangenen Nacht mit ML1,1 und ML1,3 deuten darauf hin, daß die Vulkanaktivität noch nicht beendet ist. Alle Optionen sind offen. Einen Tremor scheint es nach der IGN Grafik im Moment nicht zu geben. Allerdings dürften die Messgeräte so justiert sein, daß nur kräftigere Beben aufgezeichnet werden.
Nach den neuesten Involcan Messungen steigen auch die Kohlendioxidwerte (CO²) wieder an. Es sind die Emissionswerte, festgestellt nicht nur an der Eruptionstelle, sondern auf der ganzen Insel. Der CO² Ausstoß liegt bei 934 Tonnen/Tag. Die Menge liegt damit immer noch fast 3x höher, als der Normalwert von 345 t/Tag. Nach einem kurzen Abflauen um den 20.12.2011 auf 706 t/Tag beobachten wir ein in Intervallen (rote Linie) ein leichtes aber stetiges Wiederansteigen der CO² Emissionswerte. Im Grunde ein untrügliches Anzeichen für einen Druckanstieg in der Magmakammer, der die vorhandenen Gase durch feinste Ritzen und Spalten aus der Erdoberfläche drückt und messbar macht.
Alles zwar nur Details, in der Gesamtheit aber ein deutlicher Hinweis auf ein Wiederbeleben der Aktivität.