Freitag, 14. Oktober 2011

El Hierro Vulkan - Luftaufnahmen

Das gesamte Ausmaß der Meeres-Eruption, zeigen die Video-Luftaufnahmen vom gestrigen Tage


El Hierro - Der Vulkan arbeitet sich vor

Der Lavaschlamm auf der Meeresoberfläche hat sich inzwischen über mehrere km² ausgebreitet und bekommt weiteren Nachschub von den bisher bekannten zwei Vulkanschloten am Meeresgrund. Das für heute erwartete Forschungsschiff  Leon Thevenin wird von seiner französischen Betreiberfirma für nicht geeignet bzw. im Moment als nicht einsatzfähig gehalten und kommt nicht zum Einsatz. Dafür wird aus Gran Canaria ein kleineres Schiff mit einem kompletten Labor, jedoch ohne Unterwasser- Roboter, heute auf der Insel eintreffen. Ob damit das Rätsel der Hotspots aufgelöst werden kann, halte ich für fraglich. 

Der Tremor, also die Erschütterungen die von aufsteigenden Magmamasse erzeugt werden, hat heute Morgen mehrmals ausgesetzt (siehe Pfeile). Ob sich dem Magmaaufstieg neue Hindernisse in den Weg gestellt haben oder der Magmanachschub ausbleibt, kann ich im Moment nicht zuordnen. Auch gab es in der vergangen Nacht Erdstöße von 1,7 und 1,8 RSk. im Südteil der Insel. 

Nachtrag um 10.48 Uhr
Es war wohl nur ein Schluckauf des Vulkan - Erdstoß um 8.55 Uhr der Stärke 2,6 - Hindernis weggeräumt - Magma läuft normal weiter.

Oft werde ich gefragt, warum auf der linken Tabelle die aufgezeigte Häufigkeit von Erdstößen in den letzten Tagen so stark abgenommen hat. Waren es in der Vergangenheit täglich hunderte Beben, so sind es heute nur einige wenige aufgezeigte Stöße am Tage. Das lässt sich so erklären, daß inzwischen die Magma fließt und ihren Weg an die Erdoberfläche gefunden hat. Sie erzeugt dabei ein ständiges Grummeln, das als Tremor sich auf der ersten Tabelle abzeichnet. Eine Art Dauerbeben - als würden Kolonnen von Panzer an ihrem Haus vorbei rasseln. In diesem Hintergrundrauschen gehen alle Beben mit geringer Stärke unter. Wenn jeder Tremor aufgezeichnet würde, müsste die Tabelle um einiges nach oben verlängert werden.


Donnerstag, 13. Oktober 2011

El Hierro Vulkan: Luftaufnahmen

Das sind Aufnahmen vom heutigen Tage, die die Verfärbungen der Meeresoberfläche bei La Restinga zeigen. Ob es sich um ausgestoßene Lavaasche oder Schwefelgase handelt, wird zur Zeit geklärt. ich denke, von jedem etwas. Nach Berichten von Piloten soll kräftiger Schwefelgeruch in der Luft liegen.

Foto: Canarias7

Auch auf den Satelliten Aufnahmen der NASA kann  aus dem All der grüne Schleier erkannt werden. Die Aufnahme links ist eine Vergrößerung aus obiger Gesamtaufnahme. Der Bereich von 4 Seemeilen um die Eruptionstellen ist zum Sperrgebiet erklärt worden. Auf der Wasseroberfläche treibende Korallen, tote Fische und Wasserproben kamen zur näheren Untersuchung ins Labor. Der Vulkan im Untergrund ist weiter am arbeiten. Es gab neue Erdstöße von 1,7 im Süden und der Inselmitte. Eine große Veränderung der Lage hat sich in den letzten Stunden jedoch nicht ergeben.

El Hierro Vulkan - der Tauchroboter kommt

Die Leon Thevenin soll nun das Rätsel lösen. Ein französisches Forschungsschiff, oder besser Spezialschiff, das der "France Telecom Marine" gehört und für das Legen und die Überwachung von Unterwasser Glasfaserkabel für die Telekommunikation ausgerüstet ist, soll die Vulkanschlote im Meer bei La Restinga untersuchen. An Bord hat es einen Unterwasser Roboter, der ferngesteuert bis in 2000m Tiefe absteigen kann. Eine eingebaute Kamera liefert Bilder direkt in die Kommandozentrale.

hier ein vergleichbares deutsches Modell
Mit Hilfe dieses Tauchroboter hofft man nahe genug an die Ausbruchsstellen heran zu kommen, um die Größe und das Ausmaß der Eruptionen einschätzen zu können. Der Einsatz ist wichtig, da bis heute nicht klar ist, ob nur Gase oder auch Magma ausgetreten ist. Die Leon Thevenin arbeitet zur Zeit für die spanische Telefonica und liegt im Hafen von Santa Cruz de Tenerife. Noch heute soll sie auf El Hierro eintreffen.
Da habe ich noch einen anderen Vorschlag: Seit Jahren gammelt im Hafen von La Restinga ein der Inselregierung von El Hierro gehörendes Unterseeboot vor sich hin und wartet auf seinen ersten richtigen Einsatz.
Ja - sie haben richtig gelesen.
Eine Spezialanfertigung, in Sardinien für 500.000.- Euro gebaut. Das hätte man doch längst einsetzen können !
Nur hat die Sache einen kleinen Haken. Das U-Boot wurde für die Beobachtung in seichten Gewässern gebaut. Inhalt: keine Wissenschaftler oder Marinesoldaten, sondern Touristen - und bis heute fehlt noch ein richtiger Kapitän mit den erforderlichen Lizenzen.
Wenn Sie also pensionierter U-Boot Kommandant sind, dann können Sie sich auf diese Stelle bewerben.

Der 500.000 Euro Kadaver hinter Gittern



El Hierro Vulkan - angespannte Lage

Die Lage auf El Hierro bleibt angespannt. Nachdem gestern die aufsteigende Magma ihre Fließgeschwindigkeit für einige Stunden verlangsamt hatte, steigt sie nun wieder rascher auf. Widerstandslinien wie harte Gesteinsschichten konnte sie aufbrechen oder umgehen. An der Intensität des Tremor- Zittern sind diese Vorgänge messbar. Wie weit die Magmamassen inzwischen aufgestiegen sind lässt sich nicht sagen.
Tatsache ist aber das weitere Vorrücken der Beben ins Inselinnere. Wie ich gestern bereits in meinem Szenario beschrieben habe, verlagern sich die Erdbeben immer weiter in Richtung Golfotal im Nordwesten.
Heute Nacht hatten wir Erdstöße um 2.23 Uhr von 2,1 - 3.19 Uhr von 1,6 - 3.38 Uhr von 1,7 und 4.10 Uhr von 1,7 auf der Richterskala.
Die Beben sind im Moment noch schwach, werden aber nach meiner Meinung im Laufe des Tages weiter zunehmen. Je weiter die Magma nach oben kommt, desto stärker wird deren Intensität. Die Gefahr von Steinschlag und Erdrutsch im Golfotal wird zunehmen.

Gestern wurde auch bekannt, daß vor La Restinga im Süden zwei weitere Vulkanschlote in geringer Meerestiefe entdeckt wurden.
Der eine Schlot befindet sich ca. 2,o - 2,5 Meilen in 700m Tiefe vor Restinga. Der zweite nur 1,0 - 1,5 Meilen in 200m Meerestiefe. Gerade von diesem könnte die Gefahr eines explosiven Vulkanausbruch ausgehen. Aus dieserm Grunde wurde auch am Dienstag La Restinga evakuiert.
Diese Hypothese halte ich allerdings für gering, da es sich wahrscheinlich nur um einen Entgasungsschlot handelt.
Starke Schwefelgerüche und an der Meeresoberfläche treibende tote Fische wurden beobachtet.
Von den Behörden wird vermutet, daß das starke Erdbeben von 4,3 am vergangenen Samstag einen Riß der Erdkruste vom Meer ins Inselmassiv verursachte. An dieser Spalte haben es nun die Magma und die Vulkangase relativ leicht, die Erdoberfläche zu erreichen. Genaue Aufschlüsse wird erst der Einsatz eines Erkundungs U-Bootes liefern können.