Dienstag, 25. Februar 2014

Erdbeben - Seismograf und seine Geschichte

NEWS:

Etwas lebhafter hat sich gestern die vulkanische Aktivität entwickelt. Insgesamt 7 Beben bis ML1,9 mit Schwerpunkt um die Golfoabruchkante und den Tanganasoga. Davon auch zwei kleinere Erdstöße im Golfo- Küstenbereich (IGN Karte). Die Tiefe variierte um den bekannten Bereich von 9 bis 14 km Tiefe. Heute Morgen bereits ein Beben in diesem Sektor von ML1,4 aus 11 km.
Die letzten Tage gab es auch im weiteren Umfeld an der West- und Ostküste von Teneriffa und westlich der Insel Lanzarote Beben bis ML2,2. Hier meist aus großer Tiefe von 20 km. Das sind aber die "normalen" Beben die schon seit Jahrzehnten in unregelmäßigen Abständen auftreten - aber doch alle einen gemeinsamen Ursprung haben.

Der Ur-Seismograf



Dieser Topf aus China soll der erste Beben-Detektor auf Erden gewesen sein. Erfunden von dem Astronomen('Chang') Zhang Heng 132 Jahre n. Chr. - Foto oben Replik aus dem Chabot Space & Science Center in Oakland, Kalifornien.
Die Chinesen sind nicht nur Spezialisten im detailgetreuen Nachbau, sondern die alten Chinesen waren auch innovativ mit eigenen Konstruktionen. Dieser Urzeit Beben- Detektor soll nicht nur Erdbeben angezeigt, sondern auch die Richtung aus der der Erdstoß kam, gemeldet haben.

Das Original war ein Bronzegefäß mit fast 6 Meter im Durchmesser (Foto links ist eine verkleinerte Nachbildung in einem Park in China) mit herab hängenden Drachen und 8 mit geöffnetem Mäulern am Boden sitzenden Kröten. Im Maul der Drachen befanden sich Bronze- oder Kupferkugeln. Durch einen besonderen Mechanismus öffneten sich bei einem Erdstoß der Mund des Drachen und gab die Kugel frei. Der Klang der herabfallenden Kugel in das Krötenmaul alarmierte die kaiserlichen Beamten.

Die genaue Funktionsweise lässt sich auch aus der alten Skizze links nur erahnen. Im Behälter soll eine Art Pendel nach einem Erdstoß durch seine Schwingung einen Stab beiseite geschoben haben, der das Drachenmaul öffnete. Wie die Richtungsanzeige dabei zustande kam ist unbekannt.
Mehrere Starkbeben im Südwesten der chinesischen Provinz Gansusollen und auch im heutigen Vietnam sollen so gemeldet worden sein.
Die alten Chinesen wussten damals noch nichts von tektonischen Plattenverschiebungen oder Hotspots. Für sie waren Erdbeben kosmischen Yin und Yang Störungen - der Unmut des Himmels und Zeichen dafür, dass in ihrer Herrscherdynastie etwas nicht stimmte. Beben wurden als Zorn der Natur und als letzter Hinweise für Schlimmeres gedeutet.

Es hat dann sehr lange gedauert bis der erste mechanische Seismograf im Jahre 1875 wieder erfunden - über den Elektrodynamische Seismometer (1904) und zum modernen Breitbandseismometer (1975) von heute in modifizierter Form - kam.

Wer sich die Entwicklung und die Wirkungsweise von Beben und Seismografen Live anschauen möchte, kann natürlich nach El Hierro oder La Palma kommen. Aber auch in Deutschland gibt es die Wiechertsche Erbebenwarte in Göttingen. Hier werden kostenlose Führungen und Bebendemonstrationen gezeigt.

1 Kommentar:

  1. Der Mechanismus des chinesischen Erdbebendetektors ist einfach:
    das Pendel "bleibt stehen" (Trägheit der Masse), während das Gefäss vom Erdebebenherd wegbewegt wird. Dadurch stößt das Pendel an den Mechanismus, der das Drachenmaul öffnet, das dem Erdbebenherd zugewandt ist.

    Felix

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