16.21 Uhr - um 14.54 Uhr ein Beben von ML1,8 in 12 km Tiefe im Golfo. Kurz darauf ein weiterer Erdstoß - Daten noch unbekannt.
18.35 Uhr - das weitere Beben um 15.04 Uhr hatte ML1,9 in gleicher Tiefe und fast gleicher Stelle bei Sabinosa im Golfo
Keine weitere Aktivität. Auch in der vergangenen Nacht blieb es ruhig ohne neue Erdstöße. Wenn wir uns die bisherige Bilanz (links) des Monat März 2013 anschauen, ist kaum ein Tag mit wenigstens einem kleinen Beben vergangenen. Es ist wie ein dahin siedender Kochtopf der hin und wieder eine Luftblase nach oben schickt und eine Aufwallung oder in unserem Falle eine Erschütterung auslöst.
Oft werde ich gefragt, wie es denn nun unter El Hierro weiter geht. Das kann ich natürlich genauso wenig wie ein Vulkanologe beantworten.
Es bleibt festzustellen, daß der Vulkan aktiv - sogar sehr aktiv ist. Von einem Einschlafen oder gar Erlöschen kann nach meiner Meinung zumindest im Moment nicht gesprochen werden. Ungewöhnlich für Kanarische Verhältnisse ist die lange Zeitdauer. In den vergangenen Jahrhunderten waren alle Vulkanaktivitäten innerhalb von 3 Monaten abgeschlossen. Eine Ausnahme bildete nur der Vulkan im Timanfaya Gebiet auf Lanzarote. Hier hat der Spuk ganze 6 Jahre an gedauert.
Es sind Naturvorgänge über die wir noch relativ wenig wissen. Auch wenn die Vulkanologie oder die Geologie in den vergangenen Jahrzehnten vieles neu entdeckt hat und heute auch einiges Interpretieren kann, bleibt noch sehr viel zu erforschen.
Wir können heute die Flugbahn eines Kometen oder Asteroiden auf Jahre im voraus berechnen, uns ist es gelungen Gene zu manipulieren und wir wissen wie es auf dem Mars aussieht. Dinge die wir durch das Mikroskop, mit dem Teleskop oder mit dem Marsroboter direkt beobachten können. Das optische Sinnesorgan eröffnet hier die Möglichkeit, den Gegenstand zu sehen, wahrzunehmen und Rückschlüsse zu ziehen.
In unsere Mutter Erde sind wir jedoch erst bis auf eine Tiefe von 12 Kilometer optisch blind durch Bohrungen vorgedrungen. Bei einer Tiefe von rund 6000 km bis zum Mittelpunkt unseres Planeten bleibt da noch eine lange Entdeckungsstrecke.
Vergleichbar mit einem Apfel wurde bisher erst dessen Schale angekratzt. Erst wenn es möglich ist, mit bemannten oder unbemannten Fahrzeugen oder Robotern tiefer oder gar bis zum Erdmittelpunkt vorzudringen, werden wir die geologischen und vulkanischen Vorgänge richtig verstehen lernen. Dann ist vielleicht auch eine Vorhersage oder genaue Berechnung einer Vulkaneruption möglich.
In meiner Jugendzeit habe ich gerne Science Fiktion Romane gelesen. Jules Verne und andere Visionäre haben die Reise zu anderen Planeten und durch den Raum beschrieben. Damals alles Fantasie - heute vieles tatsächlich möglich.
Auch das Vordringen mit einem Fahrzeug in unsere Erde durch Aufschmelzen von Gestein oder der Spielfilm "Reise zum Mittelpunkt der Erde" haben sehr fantasievoll diese Möglichkeit ausgemalt. Sicher wird auch diese Vorstellung eines Tages technisch machbar sein.
Visionäre braucht die Welt. Ein noch reiches Betätigungsfeld für unsere Vulkanologen und Geologen.
Natürlich stellt man sich auch die Frage: Muss das denn alles sein? Lasst die Natur machen und versucht nicht ihr ins Handwerk zu pfuschen.
Die Gene des Menschen - so glaube ich, lassen überhaupt dieser Rasse keine andere Möglichkeit übrig, als zu erforschen und immer weiter Neues zu entdecken. Ob positiv oder wie in einigen Fällen auch mit negativem Ausgang.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Bitte Kommentare immer mit Ihrem Namen versehen. Danke!