Dienstag, 5. Juni 2012

El Hierro Vulkan - neues Beben mit ML2,9

NEWS:
Mit einem Beben der Stärke ML2,9 meldete sich gestern um 12.45 Uhr der Vulkan zurück. Ein Erdstoß der von vielen Anwohnern im Golfotal gespürt wurde. Den ganzen Tag über gab es bereits schwache Erdstöße, sogenannte Schwarmbeben bis zu ML2,0. Das IGN zählte am Montag insgesamt 16 Beben. Seit Freitag vergangener Woche hat sich diese Entwicklung bereits abgezeichnet. Nach einer Phase scheinbarer Ruhe begannen verstärkt die Schwachbeben anzusteigen. Ich hatte darüber berichtet.
Das Zentrum lag im Nordwesten im Golfo unterhalb des Berges Tanganasoga. Im Küstenbereich zwischen dem Meeresbad Charco Azul und Pozo de la Salud in 17 km Tiefe. Alle gestrigen Erdstöße kamen aus der vermuteten Magmahauptkammer und fanden ihren Auslöser in 15 bis 20 km Tiefe. Ob nun neues Magmamaterial aus dem Erdinnern nachfließt oder sich die Kammer vergrößert oder das Magma gar bereits Aufstiegswege sucht, lässt sich im Augenblick nicht sagen. Es sind jedoch deutliche Parallelen zu den Aktivitäten des letzten Jahres erkennbar. Auch damals begann alles mit Schwarmbeben. Ein Tremor ist allerdings noch nicht vorhanden.
In der vergangenen Nacht war es ruhig. Der letzte registrierte Erdstoß erfolgte gestern am Nachmittag um 17.33 Uhr.
Die Bebenkurve der IGN hat Zuwachs bekommen und weist nun steil nach oben. Ob das alles nur eine Episode war oder der Beginn einer Reihe von neuen Entwicklungen, zeigen die kommenden Tage. Von offizieller Seite gibt es noch keine Stellungnahme. Die "Emergencias" Seite der Inselregierung ist auf dem Stand vom 17. Mai eingefroren und beschäftigt sich noch mit gesperrten Straßen und der Waldbrandgefahr.
Gestern kam passend die Meldung der Kanarischen Regierung, daß die "Centro Coordinador de Emergencias Insular" - die 112 Notrufzentrale auf El Hierro, wegen Geldmangel geschlossen werden muß. Alle Notrufe sollen nun auf Teneriffa koordiniert werden.

Hier die genaue IGN Auflistung aller Beben der vergangenen zwei Tage. (Danke an Carlos)

1 Kommentar:

  1. ... und genau jetzt scheinen die Messgeräte auf El Hierro kaputt zu gehen. Sehr professionell, die Kollegen vom ign. Es ist wirlich nicht zu fassen...

    Michael Koch, Ascheberg

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