Donnerstag, 4. Juni 2015

Ölglocken sollen Ölpest stoppen

Fischtrawler verliert weiter Schweröl


Bislang konnten 5 der 8 Lecks durch die Unterwasserroboter (ROV) abgedichtet werden. Jetzt sollen Ölglocken das weiter austretende Öl auffangen. Drei Öffnungen lassen sich nicht schließen. Das spanische Entwicklungs- Ministerium hat grünes Licht für den Bau und die Absenkung von Ölglocken gegeben und dafür weitere 10 Millionen Euro bewilligt. Der auf 2700 Meter Tiefe liegende russische Fischtrawler Oleg Naydenov verliert täglich rund 240 Liter Schweröl. Ein Abpumpen ist in dieser Tiefe nicht möglich.

Ölglocken sollen die Rettung bringen


Es wird keine leichte Operation werden, Ölglocken über den Leckagen zu installieren. Entsprechende Erfahrungen konnten die mit der Bergung beauftragten Spezialfirmen bereits bei der BP Ölkatastrophe im Golf von Mexiko (Foto) sammeln. Die mehr als 100 Tonnen schwere Kuppel musste damals rund 1500 Meter tief abgeseilt werden.

Jetzt liegt das Wrack noch tiefer und es sollen kleinere Ölsammelhauben über jeder Austrittstelle positioniert werden. Wenn der Auffangbehälter der Ölglocke gefüllt ist, soll die Konstruktion an die Meeresoberfläche geholt und leer gepumpt werden. Niemand weiß wieviel Restöl noch in den Tanks der Oleg Naydenov vorhanden ist. Die Aktion kann sich über einen längeren Zeitraum hinziehen und auch noch einige Euro kosten. Das Anbringen der Ölglocken ist ein Experiment, da die Meeresströmung am Inselsockel unberechenbar und nicht kalkulierbar ist.

Auch wenn die Regierung bemüht ist, den Zwischenfall herunter zu spielen, werden doch immer wieder Ölklumpen an den Sandstränden von Gran Canaria angespült und verklebte Meerestiere gefunden.

Ölkatastrophe kann sich wiederholen


Das dies kein Einzelfall sein muß, zeigte sich erst vor einigen Tagen. Auf dem unter liberianischer Flagge laufende “Öltanker Lady M brach beim Durchfahren der Straße von Gibraltar ein Feuer aus. Der mit 94.000 Tonnen Erdöl beladene Tanker war auf dem Weg vom Persischen Golf in die USA. Der Brand im Maschinenraum konnte zwar gelöscht werden, aber das Schiff  trieb manövierungsunfähig nördlich der Kanaren. Nach eingehender Untersuchung wurde es schließlich zur Reparatur in den Hafen von Las Palmas de Gran Canaria geschleppt.
Nicht auszudenken, wenn ein Öltanker mit dieser Ladung sinkt. Die Oleg Naydenov hatte gerade einmal 2400 Tonnen Öl an Bord.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte Kommentare immer mit Ihrem Namen versehen. Danke!