Donnerstag, 15. Mai 2014

Vulkan - Historia und Gegenwart

Alles kann sich Wiederholen:

Vor 65 Jahren brach auf La Palma der Vulkan San Juan aus. Ich habe etwas in den Archiven nachgesucht und einige interessante Fotos ausgegraben.
Links eine Luftaufnahme auf der Westseite bei San Nicolas (Todoque). Hier ergoss sich der Hauptlavastrom unter Bildung von Wasserdampf in den Atlantik.

Es waren insgesamt drei Eruptionsschlote die sich um den 24. Juni 1949, am Fiestatag des San Juan (Johannistag) öffneten. Bereits Tage zuvor hatten Erdbeben bis ML6,2 die Insel erschüttert.

Es war der erste Vulkanausbruch nach 237 Jahren Ruhe auf La Palma.
Seit der Eruption des El Charco im Jahre 1712 waren die Vulkane fast in Vergessenheit geraten. Bereits Jahre zuvor gab es leichte Erdstöße, die auf eine neue Vulkanaktivität unter der Insel hin deuteten. Diese Zeichen wurden allerdings nicht erkannt und ignoriert.

Auch von Santa Cruz auf der Ostseite konnte die Eruptionswolke beobachtet werden. Auf dem Foto im Vordergrund die Kaimauer an der Maritimo (hier entsteht im Moment die neue Playa), das große Gebäude ist das alte Hotel Parador und links der große Fels, der "Mirador de la Concepción". An diesem Tag herrschte Wind aus Süden, der die Lavapartikel Richtung Caldera trug.
Außer einigen Verletzten, Gebäudeschäden und eine große zunächst unfruchtbare Lavafläche, gab es 1949 keine weiteren Opfer.

Aus dem alten Filmmaterial hat  José Antonio Lorenzo Pérez ein Video zusammen gestellt.




Von der Geschichte wieder zur Aktualität. Im Augenblick liegt das Bebenzentrum unter El Hierro direkt unter dem Inselmassiv. Von der Golfoabruchkante bis in den Küstenbereich des El Julan (siehe Pfeil). Gestern 3 schwache Beben bis ML1,2 und heute Vormittag 3 weitere Erdstöße bis ML1,6. Die Ausgangstiefe liegt um die 10 Kilometer. Bei den GPS Boden- Verformungswerten hat sich nicht viel verändert. Das relative hohe Niveau bleibt weiter erhalten.


... und noch etwas Aktuelles

Die Krise um die Ukraine hat nun auch erste Auswirkungen auf die Forschung und Wissenschaft. Russland will sein Engagement bei der Internationalen Raumstation ISS überraschend bereits 2020 beenden.
Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos schloss nicht aus, dass Moskau den russischen Teil der ISS nach 2020 allein weiterbetreiben werde. „Das russische Segment kann unabhängig vom amerikanischen existieren - aber das amerikanische nicht unabhängig vom russischen“ siehe auch Bericht in der FAZ.

Es ist traurig, dass die bisherige gute Zusammenarbeit vieler Nationen nicht nur im Weltall, sondern auch in der Vulkanforschung, vielleicht bald der Vergangenheit angehört.
Politik und höchst wahrscheinlich auch wirtschaftliche Interessen - siehe Tagesspiegel, vernichten oder verzögern zumindest Forschungsaktivitäten.
Egal wie man zu diesem Thema auch eingestellt ist, interessante Hintergrund- Informationen und Meinungen liefert auch mein alter Bekannter Joachim Sondern (er hat viele Jahre auf El Hierro gelebt) in seiner Bürgerstimme.

3 Kommentare:

  1. Die Auswirkungen der verfehlten Politik im Dienst wirtschaftlicher Interessen sind unübersehbar. Traurigerweise darf jetzt das Europäische Haus keinen Platz für die russische Nation haben. Unsere europäischen, von uns gewählten Repräsentanten wollen oder dürfen nicht erkennen, daß sie sich vor den Karren des Onkel Sam spannen lassen um für ihn die Kastanien aus dem Feuer zu holen!
    Ich stelle nur die Frage, wem eine friedliche Wirtschaftszone vom Westatlantik bis China auf die Füße oder besser auf seine angeschlagene Wirtschaft fallen würde? Europa würde ein Miteinander mit Rußland gut tun!
    Nicht Rußland ist der Störfaktor in der Welt, sondern die Machtinteressen hinter dem Präsidenten im Weißen Haus. Dort wurden und werden seit Ende des 2. Weltkrieges keine friedlichen Fäden gesponnen! Über Vietnam, Chile, Irak, Ägypten, Lybien und jetzt Ukraine seit der orangenen Revolution zieht sich diese verhängnisvolle Spur. Unsere Mainstreammedien schlagen im Auftrag unserer wertvollen Politiker tapfer in die Kerbe vom bösen Russen! Das ist falsch und verhängnisvoll. Die NATO in Polen, Lettland, Litauen der Ukraine, auf der Krim ... Wir als Westeuropäer können dankbar sein, daß im Kreml kein Falke sitzt, der den Fehdehandschuh sofort aufnimmt. In den Verhandlungen über den Abzug der Russen aus Deutschland wurden Festlegungen getroffen, die jetzt Stück für Stück ausgehöhlt werden. Dem Bedrohten im Sinne des geostrategischen Gleichgewichtes, nämlich Rußland, der im Zugzwang ist, wird in vollkommener Tatsachenverdrehung die Verantwortung für das vom Westen angerichtete Chaos in die Schuhe geschoben. Auf für den Westen besonders wertvolle Repräsentanten der jetzigen rechten Putschukraine, wie Frau Timoschenko u.a. will ich gar nicht eingehen, wer im Netz recherchieren möchte, dem quellen die Augen aus den Höhlen!
    Paßt nicht so recht zu diesem Blog, aber wenn wir als Geologen uns auch in Zukunft friedlich dem Vulkanismus widmen wollen, gehört dazu eine friedliche Welt und der Versuch, die Störstellen wirklich zu erkennen - gerade weil mehrheitlich unsere berauschenden demokratischen EU-Politiker auf vielen Ebenen das Falsche tun!
    Günter Carstens

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  2. Danke für das interessante Video....

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  3. Sehr geehrter Herr Betzwieser,
    ich schätze Ihre Informationen zum geologischen Geschehen auf el Hierro nebst Ihren Ausflügen zu anderen Themen rund um die Kanaren. So nahm ich auch Ihren Verweis auf Herrn Sondern und seine Bürgerstimme ernst. Ich bitte Sie ebenso höflich wie dringend, auf weitere Verweise zu derartig seltsamen, politisch weit rechts stehenden und von krausen Verschwörungstheorien geplagtem Geschwurbel Abstand zu nehmen und lieber bei der Sache zu bleiben. Mit herzlichem Dank aus Österreich, Andreas Braunendal

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