Sonntag, 23. Februar 2014

Vulkan - Zwischenbilanz

NEWS:
Montag, 24.02.14
Heute bereits 7 Erdstöße bis ML1,9 aus 9 bis 14 km Tiefe um den Tanganasoga und im Golfo Küstenbereich.


Ein vertrauter Anblick aus alten Tagen. Der Eruptionspunkt des Eldiscreto von 2011. Hier genau gab es heute in den frühen Morgenstunden um 3.15 Uhr ein ML2,0 Beben aus 22 km Tiefe. Die große Tiefe ist schon ungewöhnlich, da alle vergangenen Erdstöße an dieser Stelle bei 3 bis 10 km Tiefe lagen. Aber es dürfte nicht nur ein Magmakanal sondern ein ganzes Netz von Verbindungen vorhanden sein. Das Beben hat nach meiner Einschätzung seinen Ursprung am Boden oder im Eingangsbereich der Magmakammer.

Seit dem letzten großen Bebenschwall Ende Dezember 2013 ist es in den vergangenen zwei Monaten verhältnismäßig ruhig geblieben. Das 90 Tage Histogramm der IGN (links) zeigt die registrierten Beben. Trauen möchte ich diesem scheinbaren Frieden jedoch nicht. Auch in der Vergangenheit gab es immer wieder diese "Ruhephasen" mit anschließenden Überraschungen.

 
Die GPS Messkurven der Bodenverformung - hier meine drei Referenzpunkte im südlichen Inselteil - sind auf dem Niveau vom Dezember 2013 geblieben. Interessant ist der rechte Teil mit den von mir eingefügten Standorten. Sie zeigt die anhaltend vertikale Verformung um rund 40 mm seit den Dezember Beben. Bei Las Calmas gibt es einige Messaussetzer.
Der Kammerdruck ist also weiter vorhanden.
 
 
Das Forschungsschiff Ángeles Alvariño des Instituto Español de Oceanografía (IEO) will im März 2014 in einer neuen 20 Tages-Kampagne die Küstengewässer um den Eldiscreto näher unter die Lupe nehmen. Die Ángeles Alvariño der IEO war bereits 2012 eingesetzt und hat den Unterwasserroboter ROV Liropus 2000 mit an Bord. Schwerpunktmässig geht es jetzt darum, inzwischen eingetretene Veränderungen am Vulkankrater Eldiscreto zu vermessen und zu untersuchen.
Interessant auch der Größenvergleich links (Fotos: IEO) mit der Schiffschraube. Die Ángeles Alvariño wurde 2012 als jüngstes Foschungsschiff der IEO in Dienst gestellt. Das Boot ist fast ein Zwilling des Forschungsschiff Ramon Margalef. Nur noch etwas moderner und auf dem neuesten Stand der Technik als schwimmendes Labor. Es ist 46 Meter lang und Bau und Ausrüstung verschlangen  rund 20 Millionen Euro. Finanziert wurde es überwiegend aus EU Töpfen.
Überraschen würde mich auch nicht, wenn die Ángeles Alvariño eine bis heute noch nicht entdeckte neue Eruptionsstelle vom Sommer/Herbst 2013 finden würde. Damals sind innerhalb weniger Tage die Werte der Bodenverformung drastisch abgesunken (ich hatte berichtet).
Dieser damals vielleicht neu entstandene Vulkankegel müsste sich im westlichen Golfo in tieferen Meeresregionen befinden. Warten wir einmal ab, ob meine Vermutung zutrifft.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte Kommentare immer mit Ihrem Namen versehen. Danke!