Montag, 3. Februar 2014

Müssen wir Vulkane fürchten ?

NEWS:

Zeigte die IGN Grafik im Januar 2014 noch ein jungfräuliches Bild ohne Beben, füllt sich langsam wieder seit Anfang Februar die Karte mit neuen Erdstößen. Vorgestern gab es 6 Beben, gestern 4 Beben und heute bisher 1 Erdstoß. Schwache Beben bis ML2,3 verteilt von Westen im Atlantik über die Insel bis nach Südosten. Auffällig dabei waren zwei flache Beben (gelber Kreis) aus nur 3 km Tiefe im Golfotal.
Die vertikalen GPS Verformungswerte sind gestern wieder leicht angestiegen und liegen im Südteil um El Pinar/Restinga auf dem alten Höchstniveau vom Dezember 2013. Der vulkanische Prozess ist mit gebremster Aktivität also weiter im Gange.

Müssen wir Vulkane fürchten ?

Dazu ein aktuelles Beispiel vom Vulkan Sinabung (Foto: Ade Sinuhaji) vom vergangenen Samstag auf der indonesischen Insel Sumatra.
Der Sinabung hatte mehr als 400 Jahre geruht, bevor er im August 2010 wieder ausbrach. Seit dem kam es immer wieder zu kleineren Eruptionen. Im September 2013 verstärkte sich die Aktivität, so dass sich der örtliche Katastrophenschutz gezwungen sah 30.000 Anwohner aus einem Sicherheitsradius von 5 km - später 7 km - um den 2460 Meter hohen Vulkanberg zu evakuieren.
Im Januar 2014 schliefen die vulkanischen Aktivitäten fast komplett ein und es wurde erst am vergangenen Freitag Anwohnern und Bauern wieder gestattet den äußeren Sicherheitsring (5 bis 7 km) zu betreten. Sie wollten nach ihren Häusern und der Ernte schauen.

Auch eine 7-köpfige Wandergruppe brach zum Vulkan auf. Ob es sich um Touristen, Studenten oder Geologen gehandelt hat, darüber gibt es unterschiedliche Angaben.
Urplötzlich gegen 13.10 Uhr am Samstag erwachte der Sinabung und es kam zu einer großen Eruption. Bisher wurden 16 Tote gezählt (darunter auch die Wandergruppe) - rund 30 Personen werden noch vermisst. Dazu eine Reportage von  Video tvOne

Waren die Todesopfer vermeidbar oder kam der Ausbruch zu überraschend ?

Jeder Vulkanausbruch kündigt sich vorher an. Keine gewaltige Eruption kommt aus "heiterem Himmel".
Vor jeder Eruption kommt es zu Beben, Bodenverformungen und erhöhter Gaskonzentration.

Diese Zeitspanne kann kurz sein, wie bei der Eruption des Teneguia von 3 Wochen 1971 auf  La Palma oder sich über Jahre hinziehen. Ganze 6 Jahre hat sich zum Beispiel die Aktivität im Timanfaya auf Lanzarote damals hingezogen.

Gewarnt wird man rechtzeitig. Nur die Finale-Eruption - das Entleeren der Magmakammer - kommt meist ohne Vorwarnung.

Viele Beispiele kennen wir aus der vergangenen Zeiten. Das bekannteste Beispiel war Pompeji beim Ausbruch des Vesuv im Jahr 79 n. Chr. Auch hier gab es Wochen vor der Eruption bereits heftige Erdbeben.

Trotz der Vorwarnung zieht es die Menschen immer wieder zu ihren Häusern, Grundstücken und vielleicht zurück gelassenen Tieren. Wer möchte schon gerne seinen Grund und Boden für vielleicht Jahre aufgeben müssen. Es ist der Lebensmittelpunkt, die Lebensgrundlage und dafür gehen viele auch dieses Risiko ein.

Wenn allerdings eine Touristengruppe aus Interesse, Neugier oder Sensationslüste einen gefährdeten Vulkanhang bewandert, sollte ihr auch das erhöhte Risiko bewusst sein ... und das kann mit dem Tod - wie im vorliegenden Beispiel enden.

Fazit: Warnungen der Natur sollten wir ernst nehmen und genau Zuhören. Ein Vulkan ist kein Spielball, sondern die Urkraft der Natur.
Kein Wissenschaftler und keine behördliche Institution ist darüber erhaben und kann uns rechtzeitig davor warnen. Auch wenn ab und zu dieser Eindruck vermittelt wird.
Fehleinschätzungen sind nur zu menschlich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bitte Kommentare immer mit Ihrem Namen versehen. Danke!