Montag, 27. Januar 2014

Was macht die Kanaren so interessant ?

NEWS:


Nachdem wir nun das Unwetter mit starken Sturmböen und hoher Meeresbrandung überlebt haben - auf La Palma gab es Schäden in der Landwirtschaft, auf El Hierro waren Straßen wegen Steinschlag und umgestürzter Bäume gesperrt - ist heute an der Wetterfront wieder alles Normal.
Bei leicht bewölktem Himmel liegen die Temperaturen auf allen Inseln bei 20°C (siehe Eltiempo Karte oben).
Natürlich gibt es regionale Temperaturunterschiede. Hat es auf Meereshöhe 20°C, so ist es im Moment auf dem Roque de los Muchachos (2426 m Höhe La Palma) nur +6,2°C. Im Nordosten der Inseln unter den Passatwolken ist es um einige Grad kühler als in den fast wolkenlosen Südwestteilen wie z. B. dem Golfotal.

Wetterunbilden in den Wintermonaten (Dezember - Februar) mit Starkregen, Sturm und hohem Seegang sind hier Alltag. Die Inseln sind als Fels mitten im Atlantik doch wesentlich mehr der Natur und damit auch den Naturgewalten ausgesetzt, als in meiner alten Heimatstadt Würzburg mitten auf dem europäischen Festland.

Sorgt nicht gerade das Wetter für Aufregung, haben wir ja immer noch unseren Hotspot mit seinen Vulkanen. Der verhält sich aber im Moment ruhig. Es gab kein weiteres Beben auf El Hierro.

Es ist die Nähe zur Natur, die das Leben auf den Kanaren interessant und spannend macht. Das "Grün" der Landschaft, bizarre Bergflanken und auch Sonne, Strand und Meer - ein Mix von allem, das ich nicht mehr missen möchte.
Etwas Schwarzwald, die Alpen, die Nordseeküste ...und alles auf engstem Raum - und doch ist jede Insel verschieden.

Wie ein Urlauber El Hierro empfindet gibt diese Mail (leicht gekürzt) wieder:

"Ich sitze zur Zeit unterhalb von El Pinar auf der Terrasse unser angemieteten Finca und genieße die Sonne.
Wir machen hier 3 Wochen Urlaub. Die Hälfte des Urlaubs ist herum. Vor 2 Jahren wollten wir schon einmal hierher, um meinen 70. Geburtstag in der Sonne zu feiern, haben dann aber nach Teneriffa umgebucht. Diesmal habe wir uns durch die Beben nicht nervös machen lassen. Seit unserer Ankunft haben wir kein Beben, kein Vibrieren und keine Gerüche wahrgenommen. Ich hoffe, es bleibt so.
Vor einigen Wochen hat mich ein Artikel Ihres Blogs El Hierro zu der Spontanbuchung hierher inspiriert. Sie berichteten damals über die schönen und sonnigen Seiten von La Palma und El Hierro. Ich bekam sofort Fernweh.
Nun versuche ich meinen Urlaub zu genießen, soweit man dies bei dem meist bedeckten Himmel und Sturm kann.
Ich bin entsetzt und sprachlos über das Windkraftprojekt..
Wenn ich Geld hätte und Spanisch könnte, würde ich versuchen, dafür sorgen, dass das in der Welt einmalige Projekt hier auf der kleinsten Insel der Kanaren auf El Hierro auch zu Ende geführt wird.
Das haben die Menschen auf El Hierro nicht verdient, dass der Strom, der durch Windkraft erzeugt werden könnte, nicht in das Stromnetz eingespeist wird, sondern dass ein Dieselkraftwerk eines Stromkonzernes die Umwelt verpestet.
Ich habe die fertigen Windkrafträder gesehen, die trotz des Windes still stehen, dazu das fertige Staubecken, dass mit Wasser gefüllt ist und im Falle eines Windstillstandes die Turbinen antreiben soll. Wenn sehr viel Wind herrscht, so soll der überflüssige Strom dazu genutzt werden, den Wasserstand wieder aufzufüllen. Ein geniales Prinzip, dass nur einen Haken hat, wenn das Kraftwerk mal defekt ist, wer soll dann den Strom liefern? Dafür soll dann der bisherige Stromlieferer mit seinem Dieselkraftwerk herhalten. Leider hat dieser Stromkonzern wohl auch das Geld und die Macht dafür zu sorgen, dass sich der Strompreis für die Menschen hier nicht ändert, wenn der saubere Strom mal zur Verfügung steht. Außerdem hat der Stromkonzern auch kein Interesse daran, dass Projekt weiter voranzutreiben, da er wohl mit dem jetzigen Zustand mehr Gewinn erwirtschaften kann.
Sicher liegen die Verhältnisse etwas anders und komplizierter, aber ich denke auf einen kurzen Nenner gebracht, werden meine Gedanken wohl stimmen?
Wissen Sie, wie es mit dem Projekt weitergehen soll. In Ihrem Buch schrieben Sie, dass Sie eine Einsatzfähigkeit im Jahr 2015 erwarten? ich fürchte, diese Prognose stimmt nicht mehr?
Ich finde, hier müssten dringend mal die in der Verantwortung stehenden Personen wachgerüttelt werden.  
Auf der Insel sollen mal nur Elektroautos fahren, 3 - 4 Elektro-Tankstellen soll es schon geben. Eine davon steht auf dem Mirador de Pena, einem wunderschönen Aussichtspunkt mit Restaurant, dass der berühmte Architekt Manrique erschaffen hat.
Ich finde, die Menschen haben es hier verdient, dass das Projekt schnellstens zum Abschluss gebracht wird.
Soweit ich es erkennen kann, sind jetzt wesentlich weniger Urlauber auf der Insel, als vor dem Vulkanausbruch. Meist sind wir beim Essen die einzigen Urlauber in den Restaurants, das war vor 6 Jahren, als wir das erste Mal die Insel besuchten, anders. El Hierro braucht dringend wieder mehr Urlauber. Ich kann mir vorstellen, dass ein Bericht im Hamburger Abendblatt und ähnlichen großen Tageszeitungen in der Wochenendausgabe über die Vorzüge und Schönheiten dieser Insel viele Leser neugierig machen kann, so dass einige sicher einen Urlaub auf dieser Insel buchen werden.
Zu wünschen wäre es den Herrenos, dass die Insel wieder mehr Besucher bekommt, zumal Sie mit besonderen Eigenarten aufweisen kann:
Ich bin begeistert, wie schön sauber es hier auf der Insel ist. Überall stehen Abfallbehälter zum Trennen des Mülls. Auf der Insel wird nicht mit dem Auto gerast, sondern sittsam gefahren, auch zum Nutzen der Natur, um nicht noch mehr die Umwelt zu verschmutzen.
Es gibt sehr gut ausgeschilderte Wanderwege, sehr freundliche und hilfsbereite Menschen. Hier wird nachhaltiger Umweltschutz betrieben oder zu mindestens angestrebt.
Man hat hier auf der Insel an zahlreichen Standorten WiFi-Free-Stationen aufgestellt, mit denen man sich kostenfrei ins Internet einloggen kann. Dieser Service ist der einzige Service einer Insel auf der ganzen Welt.
Die Insel hat es bisher auch geschafft, sich die Insel von Bauruinen der Hotelketten frei zu halten.
Die Fischer waren sich einig, dass man der Überfischung Einhalt gebieten muss. Man hat im Süden der Insel Zonen eingerichtet, in denen nicht gefischt werden darf, damit der Fischbestand geschont wird. Auch haben sich die Fischer an die vorgegebenen Fischfangmengen gehalten, so dass sich ein gewisser Fischreichtum ergeben hat, sehr zur Freude auch der Taucher.
Dieses Tauchgebiet gilt als eins der besten der Welt. Schon das Schnorcheln in den Meeresbade-stellen ist ein Erlebnis.
Einen Komplex von einer großen Hotelanlage hat man hier verhindert. Auch eine Abschussrampe für Raketenstarts hat man vor Jahren durch den Aufstand der gesamten Inselbevölkerung verhindern können.
Die Inselbewohner könnten es hier gut haben, wären sie nicht auf die Hilfe von außen angewiesen. Sie können sich nicht selbst versorgen, sondern sind auf die Warenlieferungen mittels einer Fähre von der Insel Teneriffa angewiesen."

Danke für diese Lesermeinung. Da es heute den Rahmen sprengen würde, gehe ich Morgen auf einige Punkte näher ein.

1 Kommentar:

  1. angelika

    Dafür dass sie schon zum sechsten mal in El Hierro ihren Urlaub verbringen kennen sie offensichtlich die hierrenischen Verhältnisse so gut wie überhaupt nicht .Um beurteilen zu können ob ein Hierreno tatsächlich freundlich ist,oder ob er sich nur von seiner besten Seite zeigt damit der " Tourist"möglichst viele gute Euros auf der Insel lässt, setzt gute Spanischkenntnise voraus.
    Mir scheint dass sie die rosarote Touristenbrille wohl immer auf el Hierro aufhaben,sonst hätten sie mitbekommen dass das Müllthema nicht so rosarot aussieht so wie sie es darstellen.
    Und übrigens,gerast wird auf den Straßen immer noch genug.
    Es befinden sich nur weniger Autos auf den Straßen weil die meisten Raser ohne Arbeit sind und das Geld für Benzin nicht mehr vorhanden ist.
    Was das Fischen betrifft kann ich nur dazu sagen ,dass es keinen Fischer in Restinga gibt der sich an die vor geschriebene Abfischmenge hält. Ich kann es ihnen nicht mal verdenken vor allem nach der Vulkankrise.
    Und noch etwas,warum schreiben sie nicht von den unzähligen Hunden die elend in viel zu engen Zwingern an Ketten von einem Meter Länge im eigenen Dreck bei sengender Hitze ohne Futter und Wasser im wahrsten sinne des Wortes ein Hundeleben führen müssen weil es den meisten Hierrenos egal ist.
    Sicherlich gibt es eine solche Hundeaufbewarungsanstalt in ihrer Nähe wo sie mit ihrer rosa Brille auf der Terasse die Landschaft genießen.Ich könnte noch mehr von Verhältnissen dieser Art schreiben,aber ich möchte eigentlich nur richtig stellen dass auch el Hierro keine friede,freude,Eierkuchenwelt ist.Vielleicht sollten sie die Geschehnisse die sich auf el Hierro ereignen in Zukunft kritischer betrachen anstatt mit blauäugigkeit.

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