Dienstag, 15. Oktober 2013

Vulkan - unter dem Tanganasoga

NEWS:


Das Beben-Histogramm (oben) der letzten 90 Tage zeigt die rege Aktivität. Meist kleine und schwache Beben. Nur die rot markierten Balken zeigen Erdstöße mit mehr als ML2,0 an. Auch heute bereits wieder 9 Beben (zum Vergrößern anklicken). Von Ruhe kann keine Rede sein - vielleicht inzwischen von einem gewohnten Zustand unter El Hierro. Seit März 2013 -  nach dem doch starken Bebenschwall im Südwesten, ist der Untergrund ständig in Bewegung. Das Magma brodelt, schichtet sich um und löst an den Rändern des Magmavortrieb neue Beben aus. Unbemerkt auf der Oberfläche und nur von den Seismografen registriert.

Das Zentrum liegt die letzten 15 Tage (IGN Grafik) relativ stabil in 9 bis 11 km Tiefe unter dem Vulkankegel des Tanganasoga im Inselinnern.

Der Tanganasoga am Rande der Golfo- Abruchkante (Grafik: Carracedo), dürfte nach Altersbestimmungen mit der 14C-Methode und nach den Ergebnissen von Probebohrungen, erst vor ca. 5- 7000 Jahren entstanden sein. Also viel jünger als der große Golfo Gesteinrutsch vor rund 120.000 Jahren. Nach den Schutt- und Gesteinablagerungen dürfte es sich um nur eine aber heftige explosive phreatomagmatische Eruption gehandelt haben. Das vermutet auch der Geologe Rainer Olzem. Er hat übrigens eine sehr interessante und verständliche Abhandlung über die vulkanische Entwicklung von "El Hierro - ein geologischer Überblick" verfasst.

3 Kommentare:

  1. Hallo Herr Betzwieser,

    völlig anlasslos möchte ich Ihnen für ihre fortdauernde, unterhaltsame Information rund um El Hierro und seine vulkanische Aktivität danken.
    Zwar sind zumeist die "Diskussionen" etwas eingeschlafen, aber dennoch schaue ich jeden Tag interessiert, ob es einen neuen Beitrag gibt.
    Ich lese diesen Blog von fast Beginn an und werde es nicht müde.

    Vielen Dank (bald sind sagenhafte 3000000 Klicks "geschafft" :-)
    Matthias aus Kirchheim

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  2. ... dem kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen ...

    Andreas aus Graz

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  3. Hola und guten Tag.

    Perfekt rechachierte Berichte rund um die "Canary Islands" schreiben Sie hier, wie ich finde. Es sind die wichtigen Berichte, abseits der finanziell interessierten Presse, von jemanden der direkt vor Ort ist. Sie berichten sachlich, fair aber sie verschweigen auch nichts. Das öffnet auch ein wenig die Augen für Laien, die Ihre Texte lesen. Besonders schön und interessant sind auch ihre Berichte über Land und Fauna, sowie zu tagespolitischen Neuigkeiten. Ich denke, ich spreche da durchaus für einige stille Leser mit.

    Beste Grüße auf die (Zigarren) Insel "La Palma".
    Jürgen

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