Freitag, 6. September 2013

Erdbeben - gibt es Frühindikatoren ?

NEWS:
Samstag, den 07.09.2013
09.11 Uhr - Am Freitag um 13.25 Uhr ein ML2,5 Beben aus 10,9 km Tiefe unter dem Inselmassiv, etwas südlich des Tanganasoga.
14.24 Uhr - Heute gegen 12.18 Uhr ein weiteres ML2,8 Beben. Jetzt am Westzipfel aus 22 km Tiefe.


Gestern hatten wir einen bebenreichen Tag. Insgesamt 26 Erdstöße wurden von der IGN registriert. Es waren meist schwache Beben bis ML1,8. Das Zentrum lag um den Tanganasoga in 9 bis 14 km Tiefe. Auch heute schon wieder 6 Beben etwas weiter westlich an der Küste von Sabinosa (rosa). Die Erdstöße kommen jetzt aus etwas flacheren Tiefen von 8,2 bis 11 km. Die GPS Oberflächen Verformungswerte haben sich seit März 2013 kaum verändert und bleiben um das alte Niveau mit kleinen Schwankungswerten liegen.


"Das Flüstern vor dem Beben"

Schon lange hegt man die Vermutung, dass Tiere und besonders sensible Menschen Ereignisse vor ihrem Eintritt spüren können.
Ist es der 7. Sinn oder gibt es doch Indikatoren und Umweltveränderungen die wahrzunehmen sind?

"Die Ratten verlassen das sinkende Schiff" - eine alte Seemannweisheit die jedem Kind bekannt ist.

Hinter allem steckt etwas Wahrheit die heute noch nicht sicher wissenschaftlich erklärt werden kann.
Darum wird auch Wissenschaft betrieben, um diese Vorgänge zu untersuchen und zu verstehen.
Ob sich nachher eine physikalische Erklärung dafür findet oder ob es als Einbildung und blühende Phantasie abgetan wird, ist eine andere Sache.

Aus der Geschichte wissen wir, dass besonders Ziegen und Pferde, aber auch Hunde und Ameisen bereits Stunden vor einem Vulkanausbruch nervös und hektisch reagiert und teilweise die Flucht gesucht haben.
Vulkanausbrüche werden regelmäßig von Erdbeben begleitet. Es ist der Frühinkator der auf Veränderungen und Gesteinsbrüche im Untergrund hinweist.

Entstehen bei Spannungen und Veränderungen in der Erdkruste elektrische Ladungen die festgestellt und gemessen werden können?

Dies ist das Forschungsgebiet von Friedemann Freund im geophysikalischen Labor der Carnegie Institution in Washington D.C.
Er stellte fest, dass Gestein bei hohem Druck sich verändert und die umgehende Luft ionisiert und zum Leuchten anregt.
Den ausführlichen Bericht können Sie hier in  Bild der Wissenschaft nachlesen.
Der Artikel stammt aus dem Jahre 2003 und ist nicht mehr ganz taufrisch. Neuere und ergänzende Artikel zu diesem Thema konnte ich leider nicht finden ( Danke an Peter Kocksholt für den Hinweis).

Aus den Erfahrungsberichten um die stärkeren Beben und die Eruption 2011 auf El Hierro wissen wir, dass manche Hunde durch lautes Gebelle und fast panische Reaktionen sich ungewöhnlich verhielten. Andere Hunde darauf aber überhaupt nicht reagierten und die vielleicht vorhandenen Anzeichen einfach verschliefen.
Hier scheint es auch Unterschiede in der Rasse zu geben. Nicht jeder Hund ist für die Jagd oder als Trüffelschnüffler (das sind aber meist Schweine) geeignet.

Es ist also gut möglich, dass elektrische Spannungen, Gase mit einem anderen Mischungsverhältnis, Temperaturveränderungen  oder sonstige Symptome ein stärkeres Beben bereits Stunden zuvor ankündigen.
Hier wären auch die Biologen gefragt, entsprechende Verhaltensforschungen an Honigbienen, Eidechsen oder Insekten durchzuführen. Bei Ameisen wurde das bereits in Deutschland vor Jahren vorgenommen - ich hatte berichtet.
Es würde sich jetzt natürlich die Insel El Hierro im Feldversuch anbieten. Hier gibt es Tiere, Erdbeben und einen "schlafenden" Vulkan.

1 Kommentar:

  1. ... und ich meine auch, seit dem Aufleben der kleinen Beben eine ansteigende Tendenz der Bodenverformung zu erleben (FRON).

    Vielen Dank nochmal für die regelmäßigen Berichterstattungen und die interessanten Beiträge!

    Einen schönen Sonntag noch,
    Matthias

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