Freitag, 26. April 2013

Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit

NEWS: Gestern 6 leichte Beben bis ML2,0. Also keine Veränderungen gegenüber den Vortagen.


Ganz anders sieht es bei den Wirtschaftsdaten für Spanien, den Kanaren und El Hierro aus. Die "Crisis" hat sich längst zur Dauerkrise entwickelt mit immer fataleren Folgen für die Menschen hier. Ende März 2013 ist die Arbeitslosenquote in Gesamtspanien auf 27,2 % angewachsen (INE Grafik). 6,2 Millionen arbeitsfähige Spanier sind ohne Arbeit. Das sind die registrierten Arbeitslosen. Die Dunkelziffer liegt sicher noch um einiges höher. Auf den Kanarischen Inseln sieht es noch dramatischer aus.
Nach den jüngsten ISTAC Zahlen liegt hier die Arbeitslosigkeit Ende März 2013 gar bei 34,27 %. Die Jugendarbeitslosigkeit (bis 24 Jahre) bei über 65 %.
 
Was sind das für Perspektiven ?  Das einstige Euro Wunderland Spanien ist seit 2008 im Sturzflug und zum absoluten Schlusslicht abgestürzt ... und ein Ende ist nicht in Sicht.
 
Das ist das Thema das vielen Menschen unter den Nägel brennt und ihre Existenz bedrohlich gefährdet. Nicht einmal der Fußball kann heute kleine Lichtblitze mehr setzen und das Alltagsdilemma zumindest für einige Stunden in den Hindergrund verdrängen.
 
Die Wirtschaftskrise zwingt immer mehr Menschen aus- bzw. abzuwandern. In Gesamtspanien sank zum ersten Mal seit 1996 die Bevölkerungszahl um 205.788 Personen. Im Januar 2013 wurden noch 47.059.533 Einwohner gezählt. Auch bei den Ausländern wurde ein Rückgang von 3,8 % registriert.
 
Auch in meinem Bekanntenkreis wandern viele Deutsche, Holländer und Engländer wieder zurück in ihre alte Heimat. Ob es gesundheitliche Probleme oder mangelnde Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten sind - das Leben hier ist einfach viel schwieriger geworden. Da nützt auch die wunderbare Landschaft und das tolle Wetter nichts - Essen und Wohnen muß jeder...  und dafür werden auch hier Euros verlangt.
Auf den Kanaren leben zur Zeit 2.113.345 Einwohner. Über 11.000 Ausländer (-3,6%) haben 2012 den Inseln den Rücken gekehrt ... und dieser Trend hält an.
 
Und den Bewohnern die nicht auswandern können oder wollen sitzen oft die Banken im Nacken. Viele haben in den vergangenen Jahren Wohneigentum erworben. Meist zu 90 bis 100 % fremdfinanziert - ja das war in der Vergangenheit hier möglich. Ohne Job und Einkommen kann die Hypothek nicht mehr bedient werden.
Die noch vor Jahren ach so freundliche Bank, wandelt sich dann schnell in einen erbarmungslosen Vollstrecker.
 
4.168 Familien haben auf den Kanarischen Inseln bereits ihre Wohnung verloren, weitere 9.500 stehen kurz vor der Zwangsräumung.
 
Das hat nun die hiesige Politik - die an der Misere auch nicht unschuldig ist - auf den Plan gerufen. 
Nach dem Vorbild der andalusischen Provinz wird zur Zeit im Eilgang ein neues Gesetz im Parlament durchgeboxt, das den Banken das Pfändungs/Gebrauchsrecht der Wohnung/Haus für drei Jahre entzieht.
Es verschafft zumindest dem Eigentümer etwas Luft um seine Situation zu ordnen und zu überdenken.

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