Freitag, 8. März 2013

El Hierro und Venezuela

NEWS: Keine neuen Bebenaktivitäten in den letzten 24 Stunden.


Was hat El Hierro mit Hugo Chavez und Venezuela zu tun ?  Sehr viel !


Der langjährige Staatspräsident (Foto Flickr/ comunismo), auch Comandante genannt, starb vor wenigen Tagen an einem Krebsleiden.
Seit Jahrhunderten war Südamerika ein bevorzugtes Auswanderungsland der Canarios. Ob Missernten durch Regenmangel oder Heuschreckenplagen oder sonstige Not - viele Insulaner wagten in der Neuen Welt einen Neuanfang. Bevorzugte Ziele waren Kuba und eben Venezuela. Um 1960 erfolgte die letzte große Auswanderungswelle Richtung Venezuela. Rund 7000 Canarios packten ihre Koffer um im aufstrebenden und ölreichen Venezuela ihr Glück zu finden. Viele wurden mit Rinderzucht und Landwirtschaft oder im Ölgeschäft vermögend.

Als 1999 der kommunistische Revoluzzer und Weggefährte Fidel Castros, Hugo Chavez an die Macht kam, begann der Verteilungsprozess von oben nach unten. Ausländische Großkonzerne wurden enteignet und neue Machtverhältnisse geschaffen.

Er war der Mann des Volkes und wurde dreimal zum Staatspräsidenten gewählt. Die aufkommende Korruption, Erpressung und hohe Kriminalität zwang jedoch viele Canarios wieder zurück in ihre alte Heimat zu gehen.
Die großen Gewinne aus dem Ölreichtum versickerten im Korruptionsstrudel und kamen nicht beim Volk an. Das veranlasste auch viele Venezulaner auf die Kanaren Auszuwandern. Sie stellen heute den größten Ausländeranteil dar.

Nach Schätzungen hat heute fast jede kanarische Familie eine verwandtschaftliche Beziehung nach Südamerika. Venezuela wird auch als "8. Kanarische Insel" bezeichnet. Jede Aktivität in Venezuela wird hier sehr genau in der Presse und TV mitverfolgt.

Was könnte nun nach dem Tode von Hugo Chavez passieren.
Je nach zukünftiger politischer Konstellation könnten die inzwischen meist bereits eingebürgerten Venezulaner wieder zurück in ihre Heimat gehen. Es wäre eine größere Rückwanderungswelle.
Die wirtschaftliche Situation auf den Kanaren ist alles andere als berauschend, was natürlich auch Canarios wieder zu diesem Schritt bewegen könnte.
Es bleibt jetzt einfach einmal abzuwarten und zu beobachten, ob sich in Venezuela tatsächlich etwas ändert und eine Basis für ein normales und zukünftiges Leben bietet.


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